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Mannheimer Zeitung — 1827

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Nro. 103 - Nro. 129 (1. Mai - 31. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0437

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Die. yolitiicdde Mann -
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Zeitung

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Mit Sroßherzoglich Badifchem gnädigft. ausfchl. Privilegium,



-N® 409. Dienfag,
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Das großhersogl. Staats 11. Regierungsblatt v. 4.

Mai, Nr. X, enthält folgende Bekanntmachung des

Minifteriums des Innern, betreffend die bisherigen
NMeobadHykungen und Erfahrungen Uber
diefdhüßbende Kraftder Kuhpoden-Smpfung
gegen. die natürlichen
neuerdings Mer und da Zweifel. über die fchüßbs
ende Kraft der Kuhyocken-Smpfung, gegen die natlürz
lichen Blattern enttanden find, fo findet man ich
veranlaßr, zur Beruhigung der dieffeitigen Staatgans
gehörigen die Refnltate der aufmerffamften- Beobachs
tungen und CSrfahbrungen Über diefen
Segenftand Offentlich befannt zu machen: Gleich
nachdem der englifdhe Arzt Senner . die wichtige
Entdefung gemacht hatte, daß Menfchen ,
die Kuhpocken entweder durch Impfung oder zufällig
überfanden haben, In der Regel nadhher‘ nie mehr
von den natürlichen Blattern befallen werden , beeifer»
ten fi mehrere babifche Yerzte, Verfuche damit anzırs

jtellen, und e8 gelang Ihnen bald, unterfiüßt von den

Beamten, Pfarrern und Ortsvorfänden, viele Neltern
zu finden, welde ihre Kinder vacciniren ließen. — Da

der Erfolg der Varcination mit den Angaben ihres
Entdeders ganz Übereinftimmte, mithin den Erwars

tungen vollfommen entfprach, fo fuchte die Megierung
fowohl die Nerzte, als dag Publikum zur Benußung
diefer wichtigen Entdeckung theils durd Belohnung,
16e1l8 durch Belobungen anfzumuntern, und DeErDLDs

nefe fnäter, daß Fein Kind in die Schnle aufgenome

men werben, Niemand in die Lehre bei einem zünftis
gen Danbwerker fommen, in Staat8: oder Kirchen:
biehlie treten, und daß Niemand heirathen dürfe,
ct Nicht durch einen gültigen Smpffchein ausweifen
fan, daß er gehörig waceinirt fey. — Schneller als
erwarfef werden fonnte, gewann man nun In den StAds

fen und auf dem Lande Zutrauen zu diefem wohlthäs

den 8, Mai

Blattern : Da

wichtigen.

welche



Kamen



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tigen Schußmittel, und die oberffe Medizinal - Behörde
wurde durch eine unendlich große Reihe von Erfahs
rungen, gefhöpft aus den amtlichen Berichten der
Smpfärzte, In den Stand gefebt, der Regierung
die volfommene Berficherung zu geben, daß fich die
Schußfraft derBaccination gegen die natürlichen Blatz
tern immer mehr erprobe, worauf fle dann int Sabhre
1815 gefeßlich eingeführt wurde. — Co wie fidh 1hon
früher die meijten Aeltern bereitwillig gezeigt hatten,
ihre Kinder vaccınıren zu Laffen, fo fügten, Ah nun
die wenigen Wiederfpeitftigen ebenfalls, und nur bei
einigen mußten die vorgefhriebenen Zwangsmittel in
Anwendung gebracht werden. Schluß folgt.)

Kehl, den 1... Mai. Vorgeftern. fuhr ein junger
DBurfche mit fünfßehn Kindern, Knaben und Madchen
von 2 bis ı5 Yahren, an einer gefährlichen Stelle
auf der‘ Kinzig. Das fchwache Schifflein Koßt auf
einen -unfichtdaren Pfahl und fchlägt um: UYlle vers
fhwinden, . Sin Mädchen feht das Unglück, Man
fängt und zieht auf beiden Ufern die Kinder aus den

„Hluthen. des Todes. . Der junge Burfche fchwinunt

mit einem feinen Kinde im Arme und zwei andern,
die fh an ihn biengen, an’8 Land. Die jammernden
Bäter und Mütter fanden die Shrigen lebend wieder.
Beldy eine Freude! Aber ach! ein fechsjäbhriges blüz
hendes Madden wirb vermißt, und kommt nicht auf
den Klageruf der Sitern. SGeftern findet cs der un
ghHichiche. Vater. felbft, eine halbe Stunde abwarts,
todt am Ufer. Heute wurde e8 beerdigt. Das Haufe
fein munderbar erhaltener Kinder folgte dem Sarge,
Im Grabe fnieten fic nieder, und dankten unter Schluche.

zen und Weinen Gott für die Errettung.



Zeitbegrebendbeiten,

Rußkand
Petersbnrg, den 21. April. Die durch die A.

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