Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mannheimer Zeitung — 1827

DOI Kapitel:
Nro. 209 - Nro. 234 (1. September - 30. September)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44353#0869

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
MandeiM

Die yolitiihe Man ns
Geimer Zeitung
geb dem Uncerhaltungss
Slate DIN ir, Foften

aufammen baf6jährli
vier Sl.



(Hng.

un fan FK Le Zus
fchviften werden nicht aus
geusuumgit. Yue Zufeh«
danzgen wolle ua an Dee
RKedackion nddvreilivene.
SEinvukungsgebuhr 4 Ar.

die Zeile.





NZ 47,





Zeitbeagaebenheiten.



NRußLan id. ;
Ron der volnifhen Gränze, den 256, Aug.

Nachrichten aus dem Innern Rußland zufolge, dürfte,

bie gegen Derfien tehende Armee, welche viel mehr durd)
Krankheiten alg durch den Feind einige bgäuge er
fahren zu haben fcheint, demnächft noch Beritärfungen
erhalten. DBerfchiedene Truppenabkheilungen find aus
{drei Santomuirungen am Dnieper aufgebrochen und
haben fich in {üdweftlicher Richtung in Marfch gefeßt.
— Der vormalige Oberbefehlshaber der caucafifchen
Drmee, General der Yufantkerie vol YNermalof, bat
die Srlaubniß zu. einer Reife ing Yusland crhalten,
und hat fie bereitg angetreten. (Derfeilbe if vor eis
nigen Tagen durch Frankfurt gereiff.

Dekerrveig
Mien, den 3. Septemb. Bankartien 1074. —
Metall. 917. ;
‘ Se. ?. Hobeit der Erzherzog Rudolph befindet fich,
nach den neuelten Nachrichten, ‚beffer;z man. glaubte

daß Höchftderfelbe fich nach Linz bringen Faffen werde.

Se. Durchl. der Fürfk, Stantscanzler von Mets-
ternich hat fi zu Regensburg mit der Gräfin von
Keifam verlobt. |

Der Defterreichifche Beobachter :fagt in Bezies
bung auf den am 30. AYugult hingerichteten Ses
verin Saroszingfy: Folgendes in der Chatbes
fand diefes Mordes, wie er nach vollzogenem Urtheis
fe hier durch den Druck bekannt gemacht worden If:
„Severin von Y**, Alfchlidh Graf von Y“**, 34
Sabhr alt, im Faiferl, ruffüchen Gouvernement Pobdos
fie geboren, catholifder Religion, verheirathet, Ol»

terbefißer , war fchon in feiner früheren Sugend, auf

feine äußeren Giudksgüter ih Außend, vol Hochmuth

Dienfag, den 11. Scpfember

FA —z



und Stolz, und nicht gewohnt, den Ihm ertheilten Cr.
mihnungen Folge zu Keiften. Sm Suni v. S. Fam er
Verguügens halber ang feiner Heimath hier in Wien
an. Ungeachtet feine hierhergebrachte Baarfchaft nicht
unbedeutend war, und er diefelbe hier im Kartenfytele
bedeutend zu vermehren wußte, gerieth er doch beit felz
ner regellofen Lebensart und gewohnten Berichwenz
dung bald in eine foldhe Geldverlegen heit, daß er Ichoit
im September zum SGeldborgen Zuflucht nehmen muß
te. Aber auch jeßt wußte er fich nicht einzufränfen,
feßte feine gewohnte Lebensart fort, verfchlenderte in
Molußf und fortgefeßtem Spiel bedeutende Summen,
und Fam fo weit herab, einige faßlt unentbehriiche Ges
genftände verpfänden zu müffen, Yu diefer feiner auf
das Hüöcfte geftiegenen Selduoth, erhielt er gegen En»
de Sanıar d. 5. von feiner Regierung den ernfige»
meffenen Befehl zur Nırkfehr in fein Baterland, mit
dem Beifügen, daß er noch über die Führung des von
im suleßt beffeideten Umte8 Rechenfehaft abzuleger,
und in Bezug auf diefe eine bedeutende Zahlung zu
feiften habe, Sn Ddiefemn Zußande, und angehalten
durch einen falfhen CHhrgeiz, fich Semanden zu entde»
en, faßte er fogleich den gräßlichen Gedanken, den
Brofefor Blank, feinen ehemaligen Lehrer und einen
in jeder Hinficht achtbaren fMebzigjährigen Sreis, zu
morden,. und fich feines Geldes zu bemächtigen, weil
er wußte, daß Blank allein wohne und Bermögen bes
fiße. Schon in diefer Hoficht erkaufte er am 5. SO.
ein große8, flarfes Kurchenmeffer, Iud den Drofelfor
Blank am 9. davauf, um ihn genauer über fein Bere
mögen augzuforfchen, zum Mittagsmahle ein, und ald
er erfuhr, daß jenes Vermögen in Dbligationen befte»
be, richtete er feine Mbficht auf diefe. Nachdem er
noch) vorher aus Borficht über die Natur und rt der
Veräußerung diefer ihın fremden Papiere an einem
andern Drte die nsthige Erfundigung eingezogen, fucdh»
te er den VProfeffor Blank zum VBorzeigen derfelben.

unter dem Bormwande zu befimmen, daß auch er dere
 
Annotationen