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Mau, August
Pompeji in Leben und Kunst ([Hauptbd.]): mit einem Kapitel über Herculaneum, mit 304 Abbildungen im Text, 14 Tafeln und 6 Plänen — Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.61619#0464
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408

Pompeji.

gepflastert nach Art der Straßen. Bei d Reste eines niedrigen
Tisches.

Die Mühlen haben die in Pompeji für größere Mühlen fast
ausschließlich übliche Form.


Fig. 237. Mühle, ohne das Holzwerk.
bis zu 12 cm im Quadrat

Sie bestehen aus zwei großen
Lavasteinen. Der untere, die
meta, ist ein oben kegelförmig
endender Zylinder; doch ist
der zylinderförmige Teil für
gewöhnlich nicht sichtbar, son-
dern mit Mauerwerk umkleidet,
auf dessen obererFläche durch
eine Bleiplatte eine rings um-
laufende Rinne gebildet war,
in die das Mehl fiel. Auf der
Spitze des Kegels stand in
einem viereckigen Loch ein
er Holzpfahl, oben in eine

eiserne Spitze auslaufend, auf der


Fig. 238. Durchschnitt einer Mühle, wieder-
hergestellt.

in zwei große viereckige Löcher

der andere Stein balancierte.
Dieser, der catillus, besteht
aus einem doppelten Hohl-
kegel oder Trichter, mit enger
Öffnung in der Mitte, etwa
einer Sanduhr vergleichbar.
In den obern Trichter wurde
das Getreide hineingeschüttet,
zwischen dem untern und
dem Kegel der Meta wurde
es zerrieben und fiel dann als
Mehl auf die Oberfläche des
den unteren Teil der Meta
einschließenden Mauerwerks.
Die Drehung wurde bewirkt
durch zwei Deichseln, die an
der engsten Stelle des Catillus
eingesetzt und durch Bolzen

befestigt waren, für die ein kleineres rundes Loch quer durch

die Wände des großen geht.
 
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