XLVII. Die Bäcker.
409
Keine Kraft wäre imstande gewesen, den schweren Catillus
zu drehen, wenn er auf der Meta fest aufgelegen hätte; er mußte
in der Schwebe gehalten werden, so daß er die Meta nur leicht
berührte. Senkrecht über den Deichsellöchern finden sich regel-
mäßig im oberen Rande des Catillus
zwei kleine Einschnitte, in denen
bisweilen Eisenspuren zu erkennen
sind. Offenbar lag hier eine hölzerne
oder eiserne Querstange, mit einem
Loch in der Mitte, welches, wenn
die Querstange von Holz war, mit
Eisen gefüttert sein mußte, und
durch welches die Eisenspitze des
auf der Meta stehenden Pfahles ging,
so daß mittels dieser Querstange
der Catillus über der Meta in der
Schwebe hing. Die Querstange
mußte also ungemein stark befestigt
sein, offenbar so, daß sie mit den
Deichseln in Verbindung gesetzt war:
o o
Fig. 239. Eine Miihle in Tätigkeit.
Relief im vatikanischen Museum.
durch Stricke oder durch
Eisenbänder oder auch durch eine Holzkonstruktion. Letztere
zeigt ein in Rom im Vatikan befindliches Relief (Fig. 239); wir
haben sie auch in unserer Rekonstruktion angenommen. Neuer-
dings ist in Pompeji eine Mühle nach diesem Muster durch Er-
gänzung des Holzwerkes hergestellt worden
und mahlt recht gut. Durch verschiedene
Höhe des Holzpfahles auf der Meta konnte
stärkere oder geringere Reibung, feineres
oder gröberes Mehl erzielt werden.
Der Backofen 17, von den noch jetzt
bei einfachem Betrieb üblichen nicht
wesentlich verschieden, ist, wie beistehen-
der Durchschnitt zeigt, in einen überwölb-
ten Raum eingeschlossen, aus dem der
Rauch durch zwei Öffnungen (^) seinen Ausweg fand. Wir
dürfen in diesem Raume wohl eine Rauchkammer erkennen.
In anderen Fällen steigt vor dem Ofen ein Schornstein auf.
Durch zwei kleine Öffnungen (z im Durchschnitt) steht der Raum
409
Keine Kraft wäre imstande gewesen, den schweren Catillus
zu drehen, wenn er auf der Meta fest aufgelegen hätte; er mußte
in der Schwebe gehalten werden, so daß er die Meta nur leicht
berührte. Senkrecht über den Deichsellöchern finden sich regel-
mäßig im oberen Rande des Catillus
zwei kleine Einschnitte, in denen
bisweilen Eisenspuren zu erkennen
sind. Offenbar lag hier eine hölzerne
oder eiserne Querstange, mit einem
Loch in der Mitte, welches, wenn
die Querstange von Holz war, mit
Eisen gefüttert sein mußte, und
durch welches die Eisenspitze des
auf der Meta stehenden Pfahles ging,
so daß mittels dieser Querstange
der Catillus über der Meta in der
Schwebe hing. Die Querstange
mußte also ungemein stark befestigt
sein, offenbar so, daß sie mit den
Deichseln in Verbindung gesetzt war:
o o
Fig. 239. Eine Miihle in Tätigkeit.
Relief im vatikanischen Museum.
durch Stricke oder durch
Eisenbänder oder auch durch eine Holzkonstruktion. Letztere
zeigt ein in Rom im Vatikan befindliches Relief (Fig. 239); wir
haben sie auch in unserer Rekonstruktion angenommen. Neuer-
dings ist in Pompeji eine Mühle nach diesem Muster durch Er-
gänzung des Holzwerkes hergestellt worden
und mahlt recht gut. Durch verschiedene
Höhe des Holzpfahles auf der Meta konnte
stärkere oder geringere Reibung, feineres
oder gröberes Mehl erzielt werden.
Der Backofen 17, von den noch jetzt
bei einfachem Betrieb üblichen nicht
wesentlich verschieden, ist, wie beistehen-
der Durchschnitt zeigt, in einen überwölb-
ten Raum eingeschlossen, aus dem der
Rauch durch zwei Öffnungen (^) seinen Ausweg fand. Wir
dürfen in diesem Raume wohl eine Rauchkammer erkennen.
In anderen Fällen steigt vor dem Ofen ein Schornstein auf.
Durch zwei kleine Öffnungen (z im Durchschnitt) steht der Raum