Anzeige und Danksagung*)
<^)err D. Paulus Usteri in Jürch hat mir schon mehrere Beweise der von ihm so sehr angepriesenen Urbanität
gegeben, und insbesondere im Botan Mag. Fünft. Stuck S. 147, nach der ihm eigenen, so seltenen Gabe in
die Zukunft zu sehen, über einen boicnm Lerolinenlem, den ich herausgeben könnte, ein so weises Urtheil
gefallet, als ich es Leßings jungen Gelehrten kaum zugetrauet hatte. Ich bewunderte ihn in der Stille. Jetzt
hat er auf seinem Dreyfuß in hoher Entzückung über die fünf ersten Bande meiner Beschreibung des menschlichen
Körpers folgenden Orakelspruch ausgerufen:
„Dieß Buch ist durchaus keiner Empfehlung werth, das Anatomische ist in den obigen Handbüchern weit
„besser behandelt, und die Physiologischen Einschiebsel und Erläuterungen sind grostentheils elend und ganz
„unbrauchbar". (S. Grundlage Medicinisch Antropologischer Vorlesung-» für , »-bst einer
(de) raisonnirenden Uebersicht der dahin einschlagendenLitteratur, von D. Paulus Usteri, Zürich 1791).
Bey diesem mit so seltener Urbanität und Gründlichkeit gefälletem Urtheil hätte zwar Herr D. Usteri nicht ver-
gessen sollen, daß das calumniare auikLÄer, welches er sonst so gut versteht, doch auch gewisse Glanzen hat,
über welche hinaus es dem, der darunter leiden soll, mehr nützet, als schadet, und er hätte ferner nicht ver-
gessen sollen, daß er selbst im Botan. Mag. 2. Stück, S. izy. 160. eine Anzeige ans der Gothaischen Zei-
tung, worin mein Buch ein vortressiches anatomisches Werk genannt wird, ohne dieser Aeußerung zu wider-
sprechen, abdrucken ließ. Dafür aber, daß er sich in seinem Orakelspruch in aller Art so sehr vergaß, statte ich
ihm den verbindlichsten Dank ab.
*) Sie wäre früher gekommen, wenn mir des Herrn D. Usteri Buch früher zu Gesicht gekommen wäre, doch hoffe ich,
daß sie auch jetzt noch nicht ru spät kommt-
<^)err D. Paulus Usteri in Jürch hat mir schon mehrere Beweise der von ihm so sehr angepriesenen Urbanität
gegeben, und insbesondere im Botan Mag. Fünft. Stuck S. 147, nach der ihm eigenen, so seltenen Gabe in
die Zukunft zu sehen, über einen boicnm Lerolinenlem, den ich herausgeben könnte, ein so weises Urtheil
gefallet, als ich es Leßings jungen Gelehrten kaum zugetrauet hatte. Ich bewunderte ihn in der Stille. Jetzt
hat er auf seinem Dreyfuß in hoher Entzückung über die fünf ersten Bande meiner Beschreibung des menschlichen
Körpers folgenden Orakelspruch ausgerufen:
„Dieß Buch ist durchaus keiner Empfehlung werth, das Anatomische ist in den obigen Handbüchern weit
„besser behandelt, und die Physiologischen Einschiebsel und Erläuterungen sind grostentheils elend und ganz
„unbrauchbar". (S. Grundlage Medicinisch Antropologischer Vorlesung-» für , »-bst einer
(de) raisonnirenden Uebersicht der dahin einschlagendenLitteratur, von D. Paulus Usteri, Zürich 1791).
Bey diesem mit so seltener Urbanität und Gründlichkeit gefälletem Urtheil hätte zwar Herr D. Usteri nicht ver-
gessen sollen, daß das calumniare auikLÄer, welches er sonst so gut versteht, doch auch gewisse Glanzen hat,
über welche hinaus es dem, der darunter leiden soll, mehr nützet, als schadet, und er hätte ferner nicht ver-
gessen sollen, daß er selbst im Botan. Mag. 2. Stück, S. izy. 160. eine Anzeige ans der Gothaischen Zei-
tung, worin mein Buch ein vortressiches anatomisches Werk genannt wird, ohne dieser Aeußerung zu wider-
sprechen, abdrucken ließ. Dafür aber, daß er sich in seinem Orakelspruch in aller Art so sehr vergaß, statte ich
ihm den verbindlichsten Dank ab.
*) Sie wäre früher gekommen, wenn mir des Herrn D. Usteri Buch früher zu Gesicht gekommen wäre, doch hoffe ich,
daß sie auch jetzt noch nicht ru spät kommt-