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Mayer, August Liebmann
Der spanische Nationalstil des Mittelalters: (der Mudéjarstil) — Bibliothek der Kunstgeschichte, Band 23: Leipzig: Seemann, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.61470#0013
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Bauten seien in Sevilla Santa Marina und Omnium Sanc-
torum, in Cordoba San Miguel und die Sakristei von San
Pablo, inGranadaSan Juan de Los Reyes hervorgehoben.
Die Capilla de San Fernando in der Kathedrale zu Cor-
doba ist eines der prunkvollsten Erzeugnisse mudejarer
Innendekoration.
Estremadura besitzt in dem großen Kloster von Gua-
dalupe eines der eigenartigsten Produkte des mudejaren
Stiles. Die kühle kastilische Gotik des vierzehnten Jahr-
hunderts hat hier, namentlich in dem großen Klosterhof,
durch maurischen Einfluß Wärme und blühendes Leben
gewonnen.
Unter den Palästen steht neben der schon erwähnten
Anlage von Tordesillas der Sevillaner Alcazar obenan.
Noch mehr als dieser berühmte Bau, den Peter der Grau-
same und Heinrich II. errichteten und den Karl V. teil-
weise veränderte und durch glückliche Zutaten be-
reicherte (wobei die Renaissance-Architekten in geschick-
tester Weise sich an den Mudejarstil hielten, ohne dabei
ihren eigenen Zeitcharakter zu verleugnen), interessieren
uns die mudejaren Palastreste in Toledo und in Segovia,
sowie der große Palacio der Herzöge del Infantado in
Guadalajara. Dieser spätgotische Palast, von Nieder-
ländern errichtet, bedeutet für Zentralspanien etwas
Ähnliches wie die etwas späteren Sevillaner Paläste
„Casa de las Duenas“ und „Casa de Pilatos“ für Anda-
lusien. In diesen Bauten, namentlich in den Sevillaner
Palästen, ist das letzte an Kontrast — und an Kombi-
nationsmöglichkeit erreicht, mischen sich doch hier mit
den maurischen nicht nur gotische, sondern auch Renais-

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