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Mays, Albert; Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg [Mitarb.]
Erklärendes Verzeichniss der Städtischen Kunst- und Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Pfalz: im Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses : mit eeiner Abhandlung über die ehemaligen kurfürstlichen Grabdenkmäler, insbesondere das Mausoleum Otto Heinrichs, in der Heiliggeistkirche — Heidelberg: in Commission bei Gustav Koester, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.66629#0034

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216 a. Eleonore Katharina, Tochter der beiden vorigen, Ge-
mahlin Friedrichs, Landgrafen von Hessen-Kassel zu Eschwege.
217. Anna Juliana von Nassau-Saarbrücken, Gemahlin Pfalz-
graf Herzog Friedrichs von Zweibrücken zu Zweibrücken, Sohnes und
Nachfolgers von No. 208, regierte von 1635—1661.
218. Philipp Wilhelm, Pfalzgraf Herzog von Neuburg, Sohn
von No. 212, geboren 1615, später 1685—1690 Kurfürst.
218 a. Derselbe.
219. Derselbe als Kurfürst, mit Kurhut und Reichskleinodien.
Unter diesem Kurfürsten, dem ersten aus der katholischen Linie
Pfalz-Neuburg, der jedoch seine pfalzgräfliche Residenz zu Neuburg an
der Donau beibehielt, fand die hauptsächlichste Zerstörung des nach
den Beschädigungen des dreissigjährigen Krieges wieder hergestellten
Heidelberger Schlosses statt. Die Siege des Kaisers über die Türken
gaben dem König von Frankreich einen willkommenen Vorwand, um
die Besorgniss eines Angriffs von Seiten Deutschlands zu fingiren.
Unter diesem und anderen ähnlich frivolen Titeln, wohin z. B. auch
die Erbansprüche der Pfalzgräfin Elisabetha Charlotte gehörten und
hinter denen wohl zugleich der alte Groll gegen die Pfalz, als das
jahrhundertlange Asyl so vieler wegen ihres Glaubens flüchtiger
Franzosen, stack, befahl er, ohne Kriegserklärung,. die militärische
Besetzung der Rheingrenze und insbesondere der Pfalz und Heidel-
bergs. Am 24. October 1688 rückten die Franzosen auf Grund einer
Capitulation in Heidelberg ein, um es erst am 2. März 1689 beim
Herannahen der kaiserlichen Truppen wieder zu verlassen, nachdem
sie die Capitulation gebrochen und nicht allein einen grossen Theil
der Stadt, namentlich die bedeutendsten Gebäude und die Neckar-
brücke, sondern auch das Schloss in Brand gesteckt und zerstört
hatten. Insbesondere war dabei der berüchtigte Mordbrenner General
Melac thätig.
Philipp Wilhelm, obwohl eifrig katholisch, war gegen seine
protestantischen Unterthanen tolerant und gerecht. Doch waren die
Jesuiten, wie 1622 mit Tilly, so auch jetzt 1686 von Neuem in
Heidelberg eingerückt.
220. Anna Katharina Constantia, Königstochter von Polen,
erste Gemahlin des letzteren.
221. Elisabetha Amalie von Hessen-Darmstadt, dessen zweite
Gemahlin, machte 23 Wochenbetten durch.
222. Dieselbe.
223. Eleonore Magdalene, Tochter von No. 218, dritte Ge-
mahlin Kaiser Leopold I. seit 1676.
224. Maria Anna, Tochter von No. 218, 1689 an König
Carl II. von Spanien vermählt.
 
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