jeder Mark sparsam umgehen müssen. Zwar hat die infolge des Krieges stark gelichtete Gesamtzahl der Mit-
glieder in den letzten Jahren erfreulicherweise schon wieder erheblich zugenommen, doch reicht sie noch nicht
aus, um die jährlichen Betriebsmittel zu sichern, die zur Entfaltung eines kräftigen Wirkens unentbehrlich
sind. So ist es heute mehr denn je erforderlich, daß unsere Mitglieder und Freunde sich nachhaltig bemühen,
durch persönliche Werbung die Mitgliederzahl zu erhöhen. Dabei wollen wir nicht nur an die Burgenbesitzer
denken, sondern auch an alle Kreise unseres Volkes, denen die Pflege der Heimat und ihrer kulturellen
Eigenart Herzenssache ist. Welche Rolle hierbei gerade unsere Burgen spielen, die so innig mit der Landschaft
verwachsen sind, das zeigt sich schon an dem zunehmenden Besuch bei Wanderungen und vor allem den Auto-
busfahrten selbst auf weite Strecken, in denen in steigendem Maße die werktätige Bevölkerung aus den zer-
trümmerten Städten Erholung und Erhebung sucht. Wir bitten aber auch die Behörden, insbesondere die
Regierungspräsidenten und Landräte, die Staatshochbauämter und sonstige Dienststellen, sich, wie dies Lan-
desdenkmalpfleger und zahlreiche Kreisverwaltungen bereits getan haben, in unseren Mitgliederkreis einzu-
reihen, denn unsere Arbeit liegt auch im Sinne ihrer Aufgaben. Danken wir doch so manchen Landräfen und
Vorständen von Staatshochbauämtern, die sich unseren Bestrebungen innerlich verbunden fühlen, wertvolle
Hilfe durch ihre persönliche Initiative.
Daß wir heute nicht damit rechnen können, wie es früher wohl möglich war, im Bedarfsfälle durch Rund-
schreiben oder im Anschluß an Zusammenkünfte die Mittel zur Erfüllung besonderer Erfordernisse ohne
weiteres zu beschaffen, versteht sich bei der schwierigen Lage, in der sich heute fast jeder befindet, von selbst.
Wenn wir aber sehen, daß gleichwohl bei anderen gemeinnützigen kulturell tätigen Gesellschaften heute
wieder Spenden in bisweilen beträchtlicher Höhe eingehen, so sei hier wenigstens auf die steuerlichen Er-
leichterungen solcher Stiftungen hingewiesen, die vom Einkommen abzugsfähig sind.
Es darf uns ermutigen, daß in ganz Europa den unseren gleiche Bestrebungen bestehen. Das zeigt auch die
Errichtung des Internationalen Burgenforschungs-Institats mit dem Sitz in Zürich, in dem 14 Nationen Europas
vereinigt sind. Führend ist dabei die Schweizerische Vereinigung zur Erhaltung der Burgen und Ruinen unter
der Leitung ihres Präsidenten Architekt Eugen Probst, der 1899 unter den Mitbegründern unserer deutschen
Vereinigung gewesen ist. Wenn auch von dort aus wiederholt die Energie des Wiederaufbaus unserer Tätigkeit
freundlich beglückwünscht wurde, so stellt sich doch immer unserer Geschäftsführung die ernste Frage, wie
wir eine tatkräftige Fürsorge für unsere Burgen auch in dem zersplitterten und niedergedrückten Deutschland
wieder sichern können.
Die Staatskassen sind durch schwerste Notstände aufs äußerste belastet. Nur ganz wenigen Anträgen auf Bei-
hilfe für bauliche Sicherungsarbeiten konnte in den letzten Jahren von den Landesbehörden entsprochen wer-
den und dann meist noch in nicht zureichendem Maße. So gewiß man nun die Gründe dafür verstehen und so
wenig man die Notlage im Wohnungsbau und Flüchlingswesen verkennen kann, so sollte daneben doch nicht
vergessen werden, wie unentbehrlich für die innere Wiederaufrichtung unseres Volkes die Wahrung des
alten deutschen Kulturerbes ist, zu dem auch unsere Burgen zählen.
Wenn wir in diesem Vorwort zum ersten Erscheinen eines Mitteilungsblattes, das wir hoffen in Zukunft regel-
mäßig herausgeben zn können, den Blick gerade auf diese Dinge lenken, so geschieht es vor allem angesichts
der Lage unserer Burgenbesitzer und -freunde und der dem Bewahrer ideell hoher Werte durch die schweren
steuerlichen Belastungen drohenden Gefahren, um einen Weg zu finden, diese Werfe zu erhalten und soweit
irgend möglich die Preisgabe eines Besitzes, der seit Jahrhunderten oft nur mit hohen Opfern von der Familie
getreulich gehegt worden ist, verhüten zu helfen. Im festen Glauben an die Wiederaufrichtung unseres Volkes
und im Gefühl der Verpflichtung, daß die uns verbliebenen Burgen und Schlösser unseren Kindeskindern
erhalten bleiben müssen, ergeht daher an alle, denen Geschichte, Kunstgeschichte und handwerkliche Tradi-
tion unseres Volkes noch etwas bedeuten, nochmals die eindringliche Bitte, alles zu tun, um unsere Mitglieder-
zahl zu mehren, damit wir unseren Aufgaben gerecht werden können.
Fritz Ebhardt
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glieder in den letzten Jahren erfreulicherweise schon wieder erheblich zugenommen, doch reicht sie noch nicht
aus, um die jährlichen Betriebsmittel zu sichern, die zur Entfaltung eines kräftigen Wirkens unentbehrlich
sind. So ist es heute mehr denn je erforderlich, daß unsere Mitglieder und Freunde sich nachhaltig bemühen,
durch persönliche Werbung die Mitgliederzahl zu erhöhen. Dabei wollen wir nicht nur an die Burgenbesitzer
denken, sondern auch an alle Kreise unseres Volkes, denen die Pflege der Heimat und ihrer kulturellen
Eigenart Herzenssache ist. Welche Rolle hierbei gerade unsere Burgen spielen, die so innig mit der Landschaft
verwachsen sind, das zeigt sich schon an dem zunehmenden Besuch bei Wanderungen und vor allem den Auto-
busfahrten selbst auf weite Strecken, in denen in steigendem Maße die werktätige Bevölkerung aus den zer-
trümmerten Städten Erholung und Erhebung sucht. Wir bitten aber auch die Behörden, insbesondere die
Regierungspräsidenten und Landräte, die Staatshochbauämter und sonstige Dienststellen, sich, wie dies Lan-
desdenkmalpfleger und zahlreiche Kreisverwaltungen bereits getan haben, in unseren Mitgliederkreis einzu-
reihen, denn unsere Arbeit liegt auch im Sinne ihrer Aufgaben. Danken wir doch so manchen Landräfen und
Vorständen von Staatshochbauämtern, die sich unseren Bestrebungen innerlich verbunden fühlen, wertvolle
Hilfe durch ihre persönliche Initiative.
Daß wir heute nicht damit rechnen können, wie es früher wohl möglich war, im Bedarfsfälle durch Rund-
schreiben oder im Anschluß an Zusammenkünfte die Mittel zur Erfüllung besonderer Erfordernisse ohne
weiteres zu beschaffen, versteht sich bei der schwierigen Lage, in der sich heute fast jeder befindet, von selbst.
Wenn wir aber sehen, daß gleichwohl bei anderen gemeinnützigen kulturell tätigen Gesellschaften heute
wieder Spenden in bisweilen beträchtlicher Höhe eingehen, so sei hier wenigstens auf die steuerlichen Er-
leichterungen solcher Stiftungen hingewiesen, die vom Einkommen abzugsfähig sind.
Es darf uns ermutigen, daß in ganz Europa den unseren gleiche Bestrebungen bestehen. Das zeigt auch die
Errichtung des Internationalen Burgenforschungs-Institats mit dem Sitz in Zürich, in dem 14 Nationen Europas
vereinigt sind. Führend ist dabei die Schweizerische Vereinigung zur Erhaltung der Burgen und Ruinen unter
der Leitung ihres Präsidenten Architekt Eugen Probst, der 1899 unter den Mitbegründern unserer deutschen
Vereinigung gewesen ist. Wenn auch von dort aus wiederholt die Energie des Wiederaufbaus unserer Tätigkeit
freundlich beglückwünscht wurde, so stellt sich doch immer unserer Geschäftsführung die ernste Frage, wie
wir eine tatkräftige Fürsorge für unsere Burgen auch in dem zersplitterten und niedergedrückten Deutschland
wieder sichern können.
Die Staatskassen sind durch schwerste Notstände aufs äußerste belastet. Nur ganz wenigen Anträgen auf Bei-
hilfe für bauliche Sicherungsarbeiten konnte in den letzten Jahren von den Landesbehörden entsprochen wer-
den und dann meist noch in nicht zureichendem Maße. So gewiß man nun die Gründe dafür verstehen und so
wenig man die Notlage im Wohnungsbau und Flüchlingswesen verkennen kann, so sollte daneben doch nicht
vergessen werden, wie unentbehrlich für die innere Wiederaufrichtung unseres Volkes die Wahrung des
alten deutschen Kulturerbes ist, zu dem auch unsere Burgen zählen.
Wenn wir in diesem Vorwort zum ersten Erscheinen eines Mitteilungsblattes, das wir hoffen in Zukunft regel-
mäßig herausgeben zn können, den Blick gerade auf diese Dinge lenken, so geschieht es vor allem angesichts
der Lage unserer Burgenbesitzer und -freunde und der dem Bewahrer ideell hoher Werte durch die schweren
steuerlichen Belastungen drohenden Gefahren, um einen Weg zu finden, diese Werfe zu erhalten und soweit
irgend möglich die Preisgabe eines Besitzes, der seit Jahrhunderten oft nur mit hohen Opfern von der Familie
getreulich gehegt worden ist, verhüten zu helfen. Im festen Glauben an die Wiederaufrichtung unseres Volkes
und im Gefühl der Verpflichtung, daß die uns verbliebenen Burgen und Schlösser unseren Kindeskindern
erhalten bleiben müssen, ergeht daher an alle, denen Geschichte, Kunstgeschichte und handwerkliche Tradi-
tion unseres Volkes noch etwas bedeuten, nochmals die eindringliche Bitte, alles zu tun, um unsere Mitglieder-
zahl zu mehren, damit wir unseren Aufgaben gerecht werden können.
Fritz Ebhardt
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