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Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten: periodical — 1952

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Hiecke, Robert: Unsere Burgenfahrt 1952
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https://doi.org/10.11588/diglit.35481#0002
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An unsere Mitglieder und Freunde

inem Wunsche unseres langjährigen Schirmherrn, SKH des Prinzen Oskar v. Preußen,
entsprechend, wurde im Verfolg der Sigmaringer Besprechungen nunmehr die Schirm-
herrschaft unserer Vereinigung von SKH dem Fürsten Friedrich von Hohenzollern,
Sigmaringen, übernommen. Wie seit jeher werden wir bemüht bleiben, alles zu tun,
um den Anforderungen bezüglich Beratungen auf denkmalpflegerischen, baulichen und wirtschaftlichen Ge-
bieten gerecht zu werden. Hierbei gedenken wir insbesondere der Besitzer von Burgen und historischen
Schlössern, die selbst in höchster wirtschaftlicher Not ihren Stammsitz, den sie seit Jahrhunderten betreuen,
nicht verlassen haben und werden uns gerade in diesen Fällen nach allen Kräften bemühen, ihren Besitz er-
halten zu helfen.
So haben wir wieder wie in früheren Jahren für unsere Mitglieder eine Übersicht über die der Erhaltung
von Kulturgut dienenden Steuererleichterungen in Form einer Broschüre herausgegeben, die jeweils nach Er-
scheinen weiterer diesbezüglicher Ergänzungsbestimmungen vervollständigt werden soll. Wir hoffen, hierdurch
unseren Mitgliedern helfen zu können, die sich gerade für den Burgenbesitz so besonders ungünstig auswirkenden
steuerlichen Belastungen soweit irgend möglich zu mildern. Auch unser Mitteilungsblatt werden wir den Er-
fordernissen entsprechend erscheinen lassen.
Erfreulicherweise ist im vergangenen Jahr die Zahl unserer Mitglieder weiter gestiegen, sodaß wir hoffen,
in Zukunft größere Bewegungsfreiheit in unserer Arbeit zu erlangen. Wir bitten jedoch auch an dieser Stelle
nochmals alle, die an unserer Arbeit Anteil nehmen, weiter neue Mitglieder zu werben, denn je größer der Kreis
ist, der hinter uns steht, desto eher werden wir alle Aufgaben erfüllen können. Wir weisen noch darauf hin, daß
die Mitgliedsbeiträge wie immer lediglich den allgemeinen Aufgaben unserer Vereinigung dienen. Im übrigen
decken wir aus der eigenen Verwaltung der Marksburg soweit möglich die erforderlichen Kosten für die
Sicherungsarbeiten, bzw. den Wiederaufbau, wobei wir, d. h. alle Mitglieder als Mitbesitzer der Burg, der
Landesregierung Rheinland-Pfalz für die von dieser nach dem Kriege bisher gegebenen Baukostenzuschüsse
dankbar sein wollen.
Mit Genugtuung können wir feststellen, daß das Interesse am Besuch historischer Burgen und Schlösser
und damit auch der Wunsch diese uns gebliebenen wertvollen kulturellen Denkmale zu erhalten, sehr gewachsen
ist. Wir wünschen in diesem Sinne mit herzlichem Dank an alle, die im vergangenen Jahr sich so lebhaft für
unsere Bestrebungen eingesetzt haben, unseren Mitgliedern und Freunden ein glückliches und erfolgreiches
neues Jahr.
Fritz Ebhardt


Unsere Burgenfahrt 1952.
Die vierte Burgenfahrt nach dem Kriege nahm am Nachmittag des 7. Juni in Bayreuth ihren Anfang. Es
galt, zunächst vom dortigen Standquartier, sodann von Coburg aus den durch landschaftliche Reize und seine
bedeutenden Denkmale der Geschichte und Kunst so reich gesegneten westlichen Teil des oberfränkischen Ge-
bietes zu durchstreifen. Aus der fast übergroßen Fülle der Eindrücke, die auch diese Fahrt wieder bot, für
deren mühevolle Vorbereitung der bewährten Leitung vorweg besonderer Dank gebührt, mag hier nur I olgendes
festgehalten werden.
Der Stadt Bayreuth selbst konnte nicht mehr als der erste Halbtag gewidmet werden. Als Nachfolgerin
Kulmbachs 1603 markgräfliche Residenz geworden, bewahrt sie auch heute noch im Glanze des weltweiten
Ruhms, den sie durch den Heros deutscher Musik gewann, getreulich das Vermächtnis der Zeiten, in denen

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