Griechisch (als Fach / AG) lernen in den 7. Klassen 55 % der Schüler Latein. Die an 240 (von 280
angeschriebenen) Gymnasien verwendeten Lateinbücher sind: Janua 127, Cursus 25, Krüger 20,
Litterae 17, Ostia 15, Redde R. 12, Orbis 9, Roma 13, Porta 8, Bornemann 6, Contextus 1, Fontes
1, Fundamentum 1.
Das Mitteüungsb/att für Lehrer der A/ten Sprachen in Schieswig-Ho/stein 1/1988 enthält u.a. einen
Aufsatz von Fl. QUACK über ,,Latein als dritte Fremdsprache — Nöte — Chancen — Ziele".
Nach einem kurzen Rückblick auf die Rolle des Fachs Latein im 19. Jahrhundert stellt der Autor
für die heutige Lage fest, es werde ,,immer unsinniger, ... im Lateinunterricht einen Grad von Per-
fektion anzupeilen, der in keinem vergleichbaren Fach angesteuert, geschweige denn erreicht
wird". Er sucht daher ,,nach einer sinnvollen Balance zwischen den Nöten und vertretbaren, er-
reichbaren Zielen". Realistisch behandelt er folgende Stichworte: die Startsituation einer Latein-
Ill-Gruppe, Inhalte und Texte im Lehrgang, Grammatik, Vokabeln, Lernerfolgskontrolle, Haus-
aufgaben, Umgang mit den 'Aussteigern'. Die Erfahrung zeige, ,,daß auch unter so engen Bedin-
gungen sich Lust und Neigung zur lateinischen Sprache wecken lassen. Wer dann aus eigener
Entscheidung, aus Spaß an der Sache Latein in der Oberstufe weiterführt (möglichst bis zum Ende
des 13. Jahrgangs), der wird sich mit seinem Können vor so manchem Absolventen der 'guten, al-
ten Zeit' nicht zu verstecken brauchen. Viel liegt an uns, die Chance der großen Breite, in die La-
tein gegenwärtig hineinwirken kann, nicht zu vertun." — H. PLÖGER berichtet aus Erfahrungen
des Katharineum zu Lübeck über Möglichkeiten für ,,Latein in Projektwochen": 1. Ein- oder
mehrtägige Exkursionen in Antikenmuseen oder antike Ausgrabungsstätten, 2. Römisches Ko-
chen nach Rezepten des Apicius, 3. Lateinische Inschriften in Altstadtkirchen, 4. Lateinisches
Theater. — G. 5TEIGNER teilt die bisherigen Überlegungen und Vorbereitungen für einen künfti-
gen ,,Wettbewerb 'Alte Sprachen' in Schleswig-Holstein" mit.
In Lehren und Lernen 4/1988 (Zeitschrift des Landesinstituts für Erziehung und Unterricht Stutt-
gart) findet sich ein auch für Altphilologen anregender Aufsatz von Maria WÜRFEL: ,,Museum —
Ausstellung — Schule. Ein Beitrag zur unterrichtlichen Gestaltung von Museums- und Ausstel-
lungsbesuchen". Es geht um Überlegungen, ,,wie Museen und historische Ausstellungen in die
Unterrichtsgestaltung einbezogen werden können — und zwar einbezogen nicht in der Form ei-
ner Führung der Schüler durch das Museum oder die Ausstellung, sondern als Arbeitsunterricht,
der aus dem Klassenzimmer dorthin verlegt wird". Im Vordergrund stehen: 1. ,,das Erfahrbarma-
chen der Geschichtlichkeit menschlicher Existenz" und 2. der Beitrag des Faches Geschichte
,,zu einem besseren Verständnis der Gegenwart, eng verbunden mit der Verdeutlichung des Ei-
genwerts früherer Epochen". Im Kapitel „Die Konfrontation des Schülers mit dem Authenti-
schen" beschäftigt sich die Autorin ,,mit der Frage nach der Wichtigkeit des authentischen im
Gegensatz zum normalisierten Unterrichtsmaterial": ,,Das authentische Zeugnis in seiner An-
dersartigkeit läßt den Schüler allein schon durch sein Vorhandensein Geschichtlichkeit und ge-
schichtliches Gewordensein sowie Eigenleben und Eigenwert einer Epoche erfahren. Dabei darf
im Extremfall ein Überrest so andersartig sein, daß er sich zunächst dem Schüler überhaupt nicht
zu erschließen scheint. Dieses erste Erfahren des ganz Andersartigen sollte sich dann aber mit
Geduld und Konzentration ... in ein langsames Erschließen und Zurechtfinden wandeln". Hier
liegt die Aufgabe der Methodik:,,Begegnung" könne „nur mit arbeitsunterrichtlichen Methoden
erreicht werden". Das bedeute „von vornherein Verzicht auf ein Vollständigkeitsstreben, und
mögen sich an einem solchen Lernort noch so viele und noch so wertvolle Exponate befinden".
Die Autorin empfiehlt ein Arbeitsverfahren, das sie als „ansehendes Lesen" bezeichnet und des
näheren beschreibt.
Infremdsprachenunterdcht 1/1988 (DDR) behandelt G. LÖWE „Fragen der antiken Technik bei
der Auswertung von Lehrbuchtexten". Die antike Technik wird im „Lehrplan für den fakultativen
Unterricht Latein" (Berlin 1968, S. 10) nur in einem Themenkomplex „über Landwirtschaft und
Technik der Römer" angeführt. Auch die „Lehrpläne Latein und Griechisch, obligatorischer Un-
terricht, Spezialklassen 9 bis 12 mit verstärktem altsprachlichen Unterricht" (Berlin 1984, S. 8) er-
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angeschriebenen) Gymnasien verwendeten Lateinbücher sind: Janua 127, Cursus 25, Krüger 20,
Litterae 17, Ostia 15, Redde R. 12, Orbis 9, Roma 13, Porta 8, Bornemann 6, Contextus 1, Fontes
1, Fundamentum 1.
Das Mitteüungsb/att für Lehrer der A/ten Sprachen in Schieswig-Ho/stein 1/1988 enthält u.a. einen
Aufsatz von Fl. QUACK über ,,Latein als dritte Fremdsprache — Nöte — Chancen — Ziele".
Nach einem kurzen Rückblick auf die Rolle des Fachs Latein im 19. Jahrhundert stellt der Autor
für die heutige Lage fest, es werde ,,immer unsinniger, ... im Lateinunterricht einen Grad von Per-
fektion anzupeilen, der in keinem vergleichbaren Fach angesteuert, geschweige denn erreicht
wird". Er sucht daher ,,nach einer sinnvollen Balance zwischen den Nöten und vertretbaren, er-
reichbaren Zielen". Realistisch behandelt er folgende Stichworte: die Startsituation einer Latein-
Ill-Gruppe, Inhalte und Texte im Lehrgang, Grammatik, Vokabeln, Lernerfolgskontrolle, Haus-
aufgaben, Umgang mit den 'Aussteigern'. Die Erfahrung zeige, ,,daß auch unter so engen Bedin-
gungen sich Lust und Neigung zur lateinischen Sprache wecken lassen. Wer dann aus eigener
Entscheidung, aus Spaß an der Sache Latein in der Oberstufe weiterführt (möglichst bis zum Ende
des 13. Jahrgangs), der wird sich mit seinem Können vor so manchem Absolventen der 'guten, al-
ten Zeit' nicht zu verstecken brauchen. Viel liegt an uns, die Chance der großen Breite, in die La-
tein gegenwärtig hineinwirken kann, nicht zu vertun." — H. PLÖGER berichtet aus Erfahrungen
des Katharineum zu Lübeck über Möglichkeiten für ,,Latein in Projektwochen": 1. Ein- oder
mehrtägige Exkursionen in Antikenmuseen oder antike Ausgrabungsstätten, 2. Römisches Ko-
chen nach Rezepten des Apicius, 3. Lateinische Inschriften in Altstadtkirchen, 4. Lateinisches
Theater. — G. 5TEIGNER teilt die bisherigen Überlegungen und Vorbereitungen für einen künfti-
gen ,,Wettbewerb 'Alte Sprachen' in Schleswig-Holstein" mit.
In Lehren und Lernen 4/1988 (Zeitschrift des Landesinstituts für Erziehung und Unterricht Stutt-
gart) findet sich ein auch für Altphilologen anregender Aufsatz von Maria WÜRFEL: ,,Museum —
Ausstellung — Schule. Ein Beitrag zur unterrichtlichen Gestaltung von Museums- und Ausstel-
lungsbesuchen". Es geht um Überlegungen, ,,wie Museen und historische Ausstellungen in die
Unterrichtsgestaltung einbezogen werden können — und zwar einbezogen nicht in der Form ei-
ner Führung der Schüler durch das Museum oder die Ausstellung, sondern als Arbeitsunterricht,
der aus dem Klassenzimmer dorthin verlegt wird". Im Vordergrund stehen: 1. ,,das Erfahrbarma-
chen der Geschichtlichkeit menschlicher Existenz" und 2. der Beitrag des Faches Geschichte
,,zu einem besseren Verständnis der Gegenwart, eng verbunden mit der Verdeutlichung des Ei-
genwerts früherer Epochen". Im Kapitel „Die Konfrontation des Schülers mit dem Authenti-
schen" beschäftigt sich die Autorin ,,mit der Frage nach der Wichtigkeit des authentischen im
Gegensatz zum normalisierten Unterrichtsmaterial": ,,Das authentische Zeugnis in seiner An-
dersartigkeit läßt den Schüler allein schon durch sein Vorhandensein Geschichtlichkeit und ge-
schichtliches Gewordensein sowie Eigenleben und Eigenwert einer Epoche erfahren. Dabei darf
im Extremfall ein Überrest so andersartig sein, daß er sich zunächst dem Schüler überhaupt nicht
zu erschließen scheint. Dieses erste Erfahren des ganz Andersartigen sollte sich dann aber mit
Geduld und Konzentration ... in ein langsames Erschließen und Zurechtfinden wandeln". Hier
liegt die Aufgabe der Methodik:,,Begegnung" könne „nur mit arbeitsunterrichtlichen Methoden
erreicht werden". Das bedeute „von vornherein Verzicht auf ein Vollständigkeitsstreben, und
mögen sich an einem solchen Lernort noch so viele und noch so wertvolle Exponate befinden".
Die Autorin empfiehlt ein Arbeitsverfahren, das sie als „ansehendes Lesen" bezeichnet und des
näheren beschreibt.
Infremdsprachenunterdcht 1/1988 (DDR) behandelt G. LÖWE „Fragen der antiken Technik bei
der Auswertung von Lehrbuchtexten". Die antike Technik wird im „Lehrplan für den fakultativen
Unterricht Latein" (Berlin 1968, S. 10) nur in einem Themenkomplex „über Landwirtschaft und
Technik der Römer" angeführt. Auch die „Lehrpläne Latein und Griechisch, obligatorischer Un-
terricht, Spezialklassen 9 bis 12 mit verstärktem altsprachlichen Unterricht" (Berlin 1984, S. 8) er-
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