Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 31.1988

DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:
Zeitschriftenschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35869#0085

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
wähnen nur kurz einen Komplex „Von Kunst, Wissenschaft und Technik im Römischen Reich".
In beiden Fällen finden sich aber keine Einzelthemen, und auch das „Lateinische Lehrbuch. Ein-
führungslehrgang (Berlin 1986) enthält keinen speziellen Lektionstext. Dadurch könne „der
Fachlehrer verleitet werden, technische Probleme durch gelegentliche Bemerkungen oder Hin-
weise während der Arbeit am Lektionstext abzutun und diesen Bereich auch nicht bei der zusam-
menfassenden Auswertung zu berücksichtigen". Dies entspräche aber nicht der Lehrplananfor-
derung, wonach die Schüler befähigt werden sollen, „die Entwicklung der Produktivkräfte ...
richtig in die historischen Zusammenhänge einzuordnen und parteilich zu werten". Hierzu will
der vorliegende Aufsatz vor allem Sachinformationen liefern, besonders zu den Bereichen Land-
wirtschaft, Textilherstellung, Keramik-, Glas-, Metallwerkstätten, Bergwerke, Wasserversorgung,
Thermen, Hypokaustenheizung, Straßen, Verkehr sowie Kriegsgerät. — An derselben Stelle (S.
39) weist die Redaktion darauf hin, daß Oberstudienrat Dr. phil. Gerhard Löwe am 31. Januar
1988 sein 65. Lebensjahr vollendet hat: „Dr. Löwe hat sich um den altsprachlichen Unterricht in
der DDR große Verdienste erworben. In seiner Tätigkeit im Ministerium für Volksbildung und für
die Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, als unermüdlicher Initiator der Wei-
terbildung und nicht zuletzt als Pädagoge an der traditionsreichen Thomas-Schule zu Leipzig hat
er einen großen Beitrag für die Entwicklung unseres Volksbildungswesens geleistet. Darüber hin-
aus hat Dr. Löwe publizistisch viel für die Antike-Rezeption in unserer Republik getan, unter an-
derem als Mitautor des Nachschlagwerks 'Antike in Stichworten'. Seit 1964 wirkt er als Mitglied
des Redaktionskollegiums an der Gestaltung der Zeitschrift Fremdsprachenunterricht' mit."
In Heft 2/3 988 von Gymnasium P/elvetlcum (Aarau) findet sich ein Artikel von J. BÜCHLI: „Die
alten Sprachen im Gymnasium von heute", der sich in folgende Abschnitte gliedert: Die allge-
meine Situation; Zur Neubegründung des altsprachlichen Unterrichts; Was ist Bildung?; Die anti-
ke Kultur als geistige Grundlage Europas; Das heutige Gymnasium und die alten Sprachen;
Schlußfolgerung. —
Aus der Pädagogischen Rundschau 3/1988 soll hier eine das Problem der Übesetzung betreffende
Passage aus einem Aufsatz von C. MENZE zitiert werden: „Sprache als Ausgangspunkt der Bil-
dungstheorie Wilhelm von Humboldts". Menze zitiert Humboldt (S. 316): „Keiner denkt bei
dem Wort gerade und genau das, was der andre, und die noch so kleine Verschiedenheit zittert,
wie ein Kreis im Wasser, durch die ganze Sprache fort. Alles Verstehen ist daher immer zugleich
ein Nicht-Verstehen, alle Uebereinstimmung in Gedanken und Gefühlen zugleich ein Auseinan-
dergehen." (Ges. Sehr., Akademie-Ausg. VII 64 f.) Dann fährt Menze fort: „Es liegt in der Konse-
quenz dieser Auffassung, daß diese Bestimmung erst recht für die Übersetzung aus der einen in
die andere Sprache gilt, in der sich eine andere Nation äußert. Im Prinzip gilt Unübersetzbarkeit.
Übersetzung ist ein immer neu zu wiederholender Versuch, der notwendig unabschließbar
bleibt. Das gilt für die Übersetzung eines Werkes durch einen Übersetzer, die immer nur eine
Momentaufnahme sein kann". Auch die sogenannte „Endfassung" sei nicht „der Abschluß der
Übersetzung, sondern selbst nur eine Momentaufnahme. Das gilt auch für die 'Endfassungen'
vieler Übersetzer desselben Werkes, die sowohl im Blick auf die eigenen Übersetzungen als
auch im Zusammenhang mit den anderen nur vorläufige Fassungen sein können. 'Es sind', urteilt
Humboldt, 'eben so viel Bilder desselben Geistes; denn jeder giebt den wieder, den er auffasste,
und darzustellen vermochte; der wahre ruht allein in der Urschrift.' (VIII 137) Daher genügt es
nicht, sich bloß auf eine Übersetzung zu stützen. Mehrere sind wünschenswerter, weil sich
durch sie eine bessere Annäherung an das Original erreichen läßt."
Die Didaktischen, Informationen (Beilage zum Anzeiger für die Altertumswissenschaft) bot in Nr.
11/1986 einen nützlichen Index zur Erschließung der Hefte 1 - 10 (1981 - 85), geordnet nach Au-
toren, Themen, Stichwörtern usw. Die Didaktischen Informationen werden generell dem Anzei-
ger beigelegt, sind aber auch getrennt beziehbar (Universitätsverlag Wagner, Postfach 165,
A-6010 Innsbruck; Preis pro Jahr bisher DM 10,—).
Die fachdidaktische Diskussion fand im vorigen Jahrhundert zum großen Teil in den sog. Schul-

71
 
Annotationen