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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 31.1988

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Nr. 4
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Hinweise und Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35869#0127

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Hinweise und Mitteilungen

1. Schiechte Geschichte
(gst) Der Beginn der Ferien war für eines der traditionsreichsten Gymnasien in den deutschen
Landen zugleich das Ende. Laut Regierungsverfügung wird das Staatliche Herzog-Wolfgang-
Gymnasium in Zweibrücken zum 31. Juli 1988 geschlossen. Wie das Gesetz es befahl.
Im Wellenschlag des Grenzlandschicksals hat diese Schule alle Fährnisse der Jahrhunderte über-
standen. Stärker als die Zeiten der Inquisition, des dreißigjährigen Krieges, der beiden Weltbrän-
de und auch der verschiedenen ^Kulturrevolutionen" hat sich in diesem Fall das durch Machtan-
spruch der Besatzung entstandene unorganisch gewachsene Land Rheinland-Pfalz erwiesen, des-
sen Kultusminister es Vorbehalten blieb diese Schule dichtzumachen. Kein Ruhmesblatt für die-
ses ,,junge Land mit Zukunft".
Dankenswerterweise hat ein Mann vom Fach jetzt gewissermaßen als Nekrolog noch einmal die
Stationen dieses Gymnasiums aufgezeigt, Stationen, die zugleich eindrucksvoll die Verbunden-
heit zwischen der alten Flerzogstadt Zweibrücken und der Klosterstadt Hornbach widerspiegeln;
beginnend mit der von Herzog Wolfgang 1558 eingerichteten herzoglichen Schule in der Klo-
steranlage von Hornbach, die damit in die Tradition der bereits 740 entstandenen Hornbacher
Klosterschule der Benediktiner gestellt wird.
Studiendirektor Hermann Krämer, bisher ständiger Vertreter des Schulleiters am Herzog-
Wolfgang-Gymnasium, hat diese Schrift unter dem Titel ,,Der Ursprung des Herzog-Wolfgang-
Gymnasiums" soeben vorgelegt.
Als Resümee bleibt die Feststellung, daß diese Schule für den Raum Zweibrücken und unser ge-
samtes Grenzland ein unwiederbringliches Kulturgut darstellt, dessen Verlust wohl erst nach Jah-
ren deutlich werden wird.
Es ist schon so, wie der Verfasser feststellt, daß die Pfalz, Elsaß-Lothringen und sogar der Rhein-
gau als ehemalige Einflußsphäre des Klosters Hornbach, mit der Auflösung dieser Anstalt eine ih-
rer ältesten Einrichtungen verlieren, deren Wirkung in der Geschichte dieses Raumes heute noch
nicht einmal annähernd abgeschätzt werden kann.
In diesem Zusammenhang muß auch mit Recht gesagt werden, daß diese Maßnahme allen heuti-
gen Bestrebungen zuwiderläuft, nämlich sich wieder auf die eigene Geschichte und die Wurzeln
unserer heutigen Zeit und ihrer Kultur zu besinnen.
immerhin hat durch diesen Akt ,,unser" Kultusminister Geschichte gemacht. Schlechte Ge-
schichte.
(aus: Pfälzischer Merkur vom 14.7.1988)

2. Was ist WAS? 4. Schüierwettbewerb ,,A)te Sprachen" in Rhein!and-Pfa!z
Alle zwei Jahre findet er statt, der Wettbewerb Alte Sprachen (WAS), und 1988 zum vierten Mal.
Kultusminister Gölter überreichte persönlich die Preise an die 23 aus allen Landesteilen nach
Mainz geeilten Preisträger, Buchpreise meist und dazu 88 beurkundete Belobigungen. Mäzene
— es werden noch immer solche gesucht — stifteten Sonderprämien: Fahrten nach Polen (Kultus-
ministerpreis), nach Griechenland (Dr. Paul-Pöstgens-Preisdes Philologenverbandes) und beson-
ders nach Athen (Preis der griechischen Botschaft), aber auch nach Rom (Preis der Botschaft Ita-
liens), gewonnen von Sabine Harwardt (Koblenz), Patrick Zegermacher (Speyer), Martin Laque
(Ludwigshafen) und Natalie Koster (Saarburg). Die Landeshauptstadt war immerhin mit einem
dritten Preis in einer der Standardklassen vertreten (Knut Hoffmann, Rabanus-Maurus-Gymna-
sium).
Aber hier gilt wie bei allen Wettkämpfen: Siegen ist herrlich, Mitmachen aber alles. 390 Teiineh-

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