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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 31.1988

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Nr. 3
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Aufsätze
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Fritsch, Andreas: Präsenz der Antike in Berlin - Kulturstadt Europas 1988
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https://doi.org/10.11588/diglit.35869#0063

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Aufsätze

Präsenz der Antike in Beriin — Kuiturstadt Europas 1988
Berlin ist bekanntlich — nach Athen, Florenz und Amsterdam — für das laufende Jahr
1988 von den Kultusministern der Europäischen Gemeinschaften als erste deutsche
Stadt zur 'Kulturstadt Europas' ernannt worden. Aus diesem Anlaß fanden bereits und
finden noch zahlreiche attraktive Veranstaltungen statt, die alle Bereiche der Kunst
und Kultur betreffen. Hierüber informiert ein 240 Seiten umfassendes ^Programm-
Magazin Berlin — Kulturstadt Europas 1988" (Ullstein 1988). In diesem Zusammen-
hangfügten sich auch zwei einzigartige Ausstellungen zurgn'ecb/schen und römischen
Ant/'ke ein, die sowohl die Fachwissenschaftler, insbesondere die Archäologen, als
auch ein breites Publikum ansprechen wollten. Die Ausstellung ,,Das mykenische
Hellas — Heimat der Helden Homers" fand vom 1. Juni bis 19. August im Völkerkun-
demuseum in Dahlem statt; die zweite Ausstellung mit dem Titel ,,Kaiser Augustus
und die verlorene Republik" lief vom 7. Juni bis zum 14. August und war in dem wun-
dervoll restaurierten Martin-Gropius-Bau in Kreuzberg untergebracht.
Zwar fanden beide Ausstellungen auch in Presse', Rundfunk und Fernsehen Beach-
tung und sind zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Berichts schon lange wieder
beendet, trotzdem scheinen sie an dieser Stelle auch jetzt noch erwähnenswert, weil
sie dem an der Antike interessierten Publikum, vor allem aber auch den an der Schule
tätigen Altphilologen, besonders natürlich den Berliner Altphilologen und ihren Schü-
lern eine Fülle unschätzbarer Eindrücke und Anregungen boten. Zu beiden Ausstel-
lungen erschienen umfangreiche Kata/oge auf Hochglanzpapier, die auch unabhängig
vom Besuch der Ausstellungen wertvoll und informativ sind und bis auf weiteres im
Buchhandel erhältlich sind (Näheres hierzu s.u.). Beide Ausstellungen wurden durch
den Regierenden Bürgermeister Eberhard D/epgen eröffnet.

Das mykenische Heüas — Heimat der Heiden Homers
In dieser Ausstellung wurde, wie Yann/'s Tzedak/'s, der Direktor der Antikenverwaltung
im griechischen Kulturministerium im Vorwort des Katalogs schreibt, zum ersten Mal
versucht, ,,eine Gesamtpräsentation der Errungenschaften mykenischer Kultur zu ge-
ben" mit Funden aus zahlreichen Museen Griechenlands und Zyperns, aus Däne-
mark, Deutschland und der Schweiz. Die ausgestellten Gegenstände stammen aus der
Zeit zwischen 1600 und 1100 v.Chr. Grundgedanke und Zielsetzung der Ausstellung
war also die Präsentation dieser frühgriechischen Kultur ,,a!s Gesamtheit, in der den
kostbaren Objekten der ihnen entsprechende Platz zukommt, ohne daß das Kunst-
werk (Keramik, Metallhandwerk, Glyptik, Elfenbeinschnitzerei), die Architektur mit
der großen Malerei, die Schrift, die Wirtschaft und der Handel, die überseeischen Be-
ziehungen und das Kriegshandwerk, die diesen fünf Jahrhunderten ihr Gepräge ge-
ben, unterbewertet werden."

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