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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 31.1988

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Nr. 4
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Buchbesprechungen
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[Eine neue Folge der "Lateinischen Kalender"...]
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Schmidt, Hans-Werner: [Rezension von: Zeitschrift Philia]
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https://doi.org/10.11588/diglit.35869#0124

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Dieser Kalender (20 Seiten) im Großformat 32 x 45 cm, in zweifarbigem Offsetdruck auf seiden-
mattem Offsetkarton und repräsentativer Spiralheftung ist — wie im Vorjahr — für DM 25,— zu-
zügl. Porto zu erwerben bei: Norbert Liesenfeld, Nonnenwerthstr. 65, 5000 Köln 41, Telefon
0221/ 465783.
,,Kenner der übrigen Kalender werden sich auf dieses neue Produkt bereits freuen" (Prof. Andre-
as Fritsch, MDAV 2/88, S. 34).

PHILIA ist der Titel einer Zeitschrift für wissenschaftliche, ökumenische und kulturelle Zusam-
menarbeit, die von der griechisch-deutschen Initiative e.V. Würzburg herausgegeben wird. Das
erste Heft liegt vor, wirklich lesenswert, das man all den Kollegen empfehlen wird, die über den
papierenen Philheilenismus deutscher Schulstuben und den Sight-Seeing-Tourismus unserer Zeit
hinausgelangen möchten.
Der Präsident Prof. Dr. Evangelos Konstantinou stellt seine Initiative vor: Es war eine Gruppe von
Hochschullehrern, Studenten und Politikern, die am 19. Februar 1979 in der Würzburger Resi-
denz ihren Freunschaftsbund schlossen. Utopie? Träumerei? Phantasie? — Die Entwicklung der
Initiative weist in den ersten zehn Jahren durchaus konkrete Ergebnisse internationaler Verständi-
gung vor: In Askri, am Fuße des Helikon, führten Ferienseminare zu einer wahren Freundschaft
zwischen der Bevölkerung und den deutschen Teilnehmern. Und auf der anderen Seite versam-
meln sich in jedem Sommer im oberfränkischen Wasserschloß Mitwitz griechische Studenten
und Jugendliche zu einem Ferienkurs.
Stets widmete sich die Initiative intensiv auch dem Studium der historischen Beziehungen zwi-
schen Deutschland und Griechenland. Zwei Studienfahrten auf den Spuren der Theophano und
mehrere Symposien in Mitwitz galten dieser Thematik. Die Resultate werden demnächst in einer
Reihe ,,Philhellenische Studien" erscheinen. Bei dem Symposium in Athen mit dem Thema ^Ak-
zente europäischer Literatur. Begegnungen deutscher und griechischer Autoren" sahen sich die
Teilnehmer mit den schmerzlichen Erfahrungen in den Begegnungen beider Völker konfrontiert.
Ein Ort des Leidens, den man gemeinsam besuchte, ist Distomon bei Levadia. Ist es Zufall, daß
gerade Gymnasien in Böotien bereit waren, mit deutschen Schulen Partnerschaften zu schlie-
ßen?
Ein breites Spektrum der Philia! Entsprechend ist auch die Thematik des vorliegenden Heftes.
Man liest mit Spannung einen Vortrag über ,,Hölderlins Griechenland", den Uvo Hölscher im
März 1985 in München gehalten hat, und einen Essay von Evangelos Konstantinou über ,,Die
Odyssee des Kazantzakis als Quelle künstlerischer Inspiration". Es folgen Gedichte griechischer
und deutscher Autoren (zweisprachig). Ein weiterer Themenbereich ist die schulische Ausbil-
dung griechischer Kinder in Deutschland; aber auch über die Schulpartnerschaften der Gymna-
sien und die gegenseitigen Besuche wird berichtet. Wer wie der Rezensent Versuche gemacht
hat, Schüler beider Länder zusammenzubringen, weiß, welche bürokratischen Hürden es zu
überwinden galt.
Bedeutsam ist sicherlich ebenfalls das Bemühen, auch in diesem Kreis der ökumenischen Arbeit
von Christen zu dienen: In Hosios Lukas fanden wiederholt Blockseminare mit orthodoxen, ka-
tholischen und evangelischen Laien und Theologen statt, über die ausführlich berichtet wird.
Dem ACTUELLEN FORUM wünscht man, daß es bald die Provinzialität der Beschränkung auf
Würzburg verliert. Aber das zu verwirklichen, liegt ja vornehmlich in unserer Hand; daher die
Anschrift der Initiative: Prof. Dr. E. Konstantinou, Hofstr. 10, 8700 Würzburg. Mitglieder sind
herzlich willkommen.
H.W. SCHMIDT

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R. HEIDELBERG
 
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