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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 31.1988

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Nr. 3
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Zeitschriftenschau
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Buchbesprechungen
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Ströhlein, Helga: [Rezension von: Schmidt, H. W. (Hrsg.), Antikes Denken - Moderne Schule]
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https://doi.org/10.11588/diglit.35869#0086

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Programmen statt. Wer der historischen Entwicklung bestimmter Komplexe der Didaktik und
Methodik nachgehen will, ist auf diese leider nur sehr verstreut auffindbaren Quellen angewie-
sen. Daher ist es sehr verdienstvoll, daß Franz KÖSSLER in Zusammenarbeit mit dem Katalog des
Sondersammelgebietes ,,Schulprogramme" bei der Universitätsbibliothek Gießen ein entspre-
chendes Verzeichnis herausgegeben hat: Verzeichnis von Programm-Abhand/ungen deutscher,
österreichischer und scbwerzer7scber5cbu7en der fahre 7825 - 7978. Alphabetisch geordnet nach
Verfassern. Mit einem Vorwort von Hermann Schüling. 4 Bände. München, London, New York,
Oxford, Paris: K.G. Saur 1987 (DM 980,—!). Die Abhandlungen der Jahre 1824 - 1918 sind fast
vollständig erfaßt. Es sind aber auch viele Abhandlungen von ca. 1611 - 1823 und einige nach
1918 noch verzeichnet. Thematisch enthalten die Abhandlungen vor allem Arbeiten aus den Ge-
bieten der Klassischen Philologie, Pädagogik, Orts- und Landesgeschichte, Schulgeschichte, Ma-
thematik, Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Physik und Astronomie. Soweit ein Pro-
gramm in der Gießener Sammlung (55 000 Stück) vorhanden ist, ist das jeweils vermerkt. Das
Verzeichnis wird künftig ein unentbehrliches Instrument zum Nachweis und zur Auffindung von
Programm-Abhandlungen sein.
ANDREAS FRITSCH, Berlin

Buchbesprechungen

Antikes Denken — Moderne 5chu7e. Beiträge zu den antiken Grundiagen unseres Denkens, hg.
von P7.W. Schmidt und P. LVüifing (Gymnasium, Beihefte, PF 9), Cari Winter Universitätsveriag,
7-ieideiherg 7988, Brosch. DM 65,—
Der 321 Seiten starke Band enthält die (bis auf lediglich zwei an anderer Stelle erscheinenden)
Vorträge einer Tagung, die der Deutsche Altphilologenverband und das Colloquium Didacticum
Classicum vom 1. bis 5. April 1986 in Tübingen gemeinsam zum Thema 'Antikes Denken — Mo-
derne Schule' veranstaltet haben. Die Veranstalter wollten, daß fachwissenschaftliche Forschung
und Bestandsaufnahme mit Bezug auf unsere Zeit dargestellt werden. Als Ziele werden genannt:
Belebung der wissenschaftlichen Diskussion und Bereitstellung einer verläßlichen Grundlage für
Lehrer der Alten Sprachen, ,,die antikes Denken an der Zugangspforte zur heutigen Zeit, an der
modernen Schule, zu vermitteln haben". Den inhaltlichen Wünschen der Veranstalter entspre-
chen die einzelnen Kapitel des Bandes: Nach Eröffnungsreden und Festvortrag folgen Vorträge
zu: Griechische Philosophie, Cicero, Früher Prinzipat, Seneca, Christliche Philosophie, Huma-
nismus heute. Die meisten Referenten sind Universitätslehrer der Alten Sprachen, der Philoso-
phie und der Alten Geschichte und kommen aus Deutschland und aus dem europäischen Aus-
land. Die Fragen, um die es geht, umkreisen folgende Probleme: Wie wir uns in unserem persön-
lichen Leben einrichten; welche Sinnfindung wir unserem Leben geben können; welche Verant-
wortung wir übernehmen können und übernehmen müssen; welche Hilfestellung griechische
und lateinische Texte dafür geben können.
Zunächst zum Festvortrag, der insofern aus dem Tahmen zu fallen scheint, als sein Verfasser kei-
ne der genannten Disziplinen vertritt, sondern die Politikwissenschaft: Prof. I. Fetscher befaßt
sich mit 'Lebenssinn und Ehrfurcht vor der Natur in der Antike'. Fetscher bezieht sich auf zwei
wesentliche Bestandteile der gegenwärtigen Krise, auf die ökologische und auf die Sinnkrise und
beschreitet den in Europa üblichen Weg, sich in solchen Zeiten auf die Antike zu besinnen. Er
geht — wie andere zeitgenössische Autoren, v.a. Naturwissenschaftler, auch — von der neuzeitli-
chen Auffassung von der Natur aus, wie sie durch Bacon, Descartes, Hobbes und andere geprägt

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