nicht unproblematisch ist, denn es ist schon gewagt, den Menschen als das Maß aller Dinge
anzubieten. Auf der anderen Seite hat gerade dieser Satz für einen Politiker eine andere Be-
deutung als für Philologen und Philosophen, weil er eben nicht eine Ideologie, die Partei
oder ein Parteiprogramm, Macht, Geld oder Einfluß zum Maß aller Dinge erklärt, sondern
den Menschen."
3 Vgl. Edmund Büchner: Horologium Augusti. Neue Ausgrabungen in Rom. MitTaf. I-XIV. In:
Gymnasium 90, 4-5/1983, S. 494 - 508.
4 Vgl. Eugenio La Rocca: Die Giebelskulpturen des Apollo-Sosianus-Tempels in Rom. MitTaf. I-
XII. In: Gymnasium 95, 2/1988, S. 129 - 140.
5 Zur Museumspädagogik und zur ^Konfrontation des Schülers mit dem Authentischen" vgl.
den in der Zeitschriftenschau dieses Heftes angeführten Aufsatz von Maria Würfel: Museum
— Ausstellung — Schule. Ein Beitrag zur unterrichtlichen Gestaltung von Museums- und Aus-
stellungsbesuchen. In: Lehren und Lernen 4/1988, S. 3 - 18.
Bi!der im Reich der Worte — Piädoyer für biidgestützte Präsentations- und
Übungsformen im iateinischen Anfangsunterricht
Es gehört mittlerweile zu den lernpsychologischen Gemeinplätzen, daß wir den Lern-
prozeß unserer Schüler wesentlich fördern können, indem wir bei der Präsentation
und Einübung neuen Lernstoffes möglichst viele Sinneskanäle beteiligen und somit un-
terschiedliche Lerntypen ansprechen'. Umso mehr mag es verwundern, daß selbst La-
teinbücher verhältnismäßig jüngeren Datums daraus kaum Schlußfolgerungen gezo-
gen zu haben scheinen. Zwar zeigt sich eine starke Tendenz, neuere fachdidaktische
und textlinguistische Überlegungen zu berücksichtigen (z.B. im Hinblick auf die Re-
duktion des grammatischen Pensums oder auf die Gestaltung der Lektionstexte als Le-
setexte), doch Präsentations- und Übungsformen sind auch weiterhin fast ausschließ-
lich nur auf den verbalen Lerntyp abgestimmt: der visuelle Sinneskanal, m.a.W. die
bildgestützte Vermittlung von lexikalischem und syntaktischem Material, bleibt weit-
gehend vernachlässigt.
So dienen auch in einem relativ jungen Werk wie ROMA B Zeichnungen und Photos
— traditionsgemäß — der Realienkunde, ab und an auch der witzigen Auflockerung,
bleiben aber als Lern- und Übungshilfe für den zu bewältigenden Lernstoff oder als
Verdeutlichung des Inhalts eines Lesestückes ungenutzt. Krass wird dieses Versäumnis
in einer Lektion wie 12 in ROMA B I, die den Präpositionen gewidmet ist: die Schüler
sollen 15 (!) Präpositionen unterscheiden, ohne daß ihnen eine visuelle Hilfe gegeben
wird, — damit fällt ROMA B hinter der Gestaltung eines entsprechenden Kapitels in
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anzubieten. Auf der anderen Seite hat gerade dieser Satz für einen Politiker eine andere Be-
deutung als für Philologen und Philosophen, weil er eben nicht eine Ideologie, die Partei
oder ein Parteiprogramm, Macht, Geld oder Einfluß zum Maß aller Dinge erklärt, sondern
den Menschen."
3 Vgl. Edmund Büchner: Horologium Augusti. Neue Ausgrabungen in Rom. MitTaf. I-XIV. In:
Gymnasium 90, 4-5/1983, S. 494 - 508.
4 Vgl. Eugenio La Rocca: Die Giebelskulpturen des Apollo-Sosianus-Tempels in Rom. MitTaf. I-
XII. In: Gymnasium 95, 2/1988, S. 129 - 140.
5 Zur Museumspädagogik und zur ^Konfrontation des Schülers mit dem Authentischen" vgl.
den in der Zeitschriftenschau dieses Heftes angeführten Aufsatz von Maria Würfel: Museum
— Ausstellung — Schule. Ein Beitrag zur unterrichtlichen Gestaltung von Museums- und Aus-
stellungsbesuchen. In: Lehren und Lernen 4/1988, S. 3 - 18.
Bi!der im Reich der Worte — Piädoyer für biidgestützte Präsentations- und
Übungsformen im iateinischen Anfangsunterricht
Es gehört mittlerweile zu den lernpsychologischen Gemeinplätzen, daß wir den Lern-
prozeß unserer Schüler wesentlich fördern können, indem wir bei der Präsentation
und Einübung neuen Lernstoffes möglichst viele Sinneskanäle beteiligen und somit un-
terschiedliche Lerntypen ansprechen'. Umso mehr mag es verwundern, daß selbst La-
teinbücher verhältnismäßig jüngeren Datums daraus kaum Schlußfolgerungen gezo-
gen zu haben scheinen. Zwar zeigt sich eine starke Tendenz, neuere fachdidaktische
und textlinguistische Überlegungen zu berücksichtigen (z.B. im Hinblick auf die Re-
duktion des grammatischen Pensums oder auf die Gestaltung der Lektionstexte als Le-
setexte), doch Präsentations- und Übungsformen sind auch weiterhin fast ausschließ-
lich nur auf den verbalen Lerntyp abgestimmt: der visuelle Sinneskanal, m.a.W. die
bildgestützte Vermittlung von lexikalischem und syntaktischem Material, bleibt weit-
gehend vernachlässigt.
So dienen auch in einem relativ jungen Werk wie ROMA B Zeichnungen und Photos
— traditionsgemäß — der Realienkunde, ab und an auch der witzigen Auflockerung,
bleiben aber als Lern- und Übungshilfe für den zu bewältigenden Lernstoff oder als
Verdeutlichung des Inhalts eines Lesestückes ungenutzt. Krass wird dieses Versäumnis
in einer Lektion wie 12 in ROMA B I, die den Präpositionen gewidmet ist: die Schüler
sollen 15 (!) Präpositionen unterscheiden, ohne daß ihnen eine visuelle Hilfe gegeben
wird, — damit fällt ROMA B hinter der Gestaltung eines entsprechenden Kapitels in
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