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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 37.1994

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Nr. 3
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Buchbesprechungen
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Victor, Ulrich: [Rezension von: Gebhard Kurz unter Mitarbeit von Günter Wojaczek, Studium Latinum. Latein für Universitätskurse, Teil 1 Texte, Übungen, Vokabeln, Teil 2 Übersetzungshilfen und Grammatik]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33059#0115
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noch ihn nachträglich oder zusätzlich aus einer weiteren, alphabetisch geordneten Liste entneh-
men Zusätzlich ist aber auch diese alphabetische Liste sämtlicher Lernvokabeln beigegeben.
Die Übungen zu den einzelnen Lektionen erscheinen als sinnvoll. Den Platz für die Übungsru-
brik „Wiederholen Sie die folgenden Vokabeln:" (es folgen dann 70 bis 90 Wörter in alphabetischer
Reihenfolge) hätte man allerdings sparen können. Da das Werk auch das selbständige Erarbeiten
des Stoffes ermöglichen soll, werden folgerichtig am Ende des 1. Teils Auflösungen zu
den Übungen geboten.
Die Begleitgrammatik ist ebenfalls auf das selbständige Arbeiten hin angelegt, also hinrei-
chend ausführlich, mit anschaulichen Beispielen, in verständlicher Sprache und typographisch klar.
Die Einführung enthält u. a. die nützliche, übersichtliche Abteilung „Die grammatische Terminolo-
gie", in der z. B. die Analyse eines Satzes, unterschieden nach Wortart und Funktion, durchgeführt
ist. Hier könnte mit geringem Aufwand größere Vollständigkeit erzielt werden, es fehlt z. B. das
Pradikativum, auf dessen Behandlung (S. 22) zumindest verwiesen werden sollte. Wünschenswert
wäre u. a. auch eine Übersicht über die verschiedenen Objekte des Lateinischen (und parallel dazu
des Deutschen), jeweils mit Beispielen: 1. Genitivobj. 2. Dativobj. 3. Akkusativobj. 4. Ablativobj.
(nach uf/, fru/ etc. ; auch einige Ablativi separativi sollte man als Objekte auffassen) 5. präpositiona-
les Objekt (narrare de etc.); ebenso sollte man die Attribute der beiden Sprachen parallel in einer
Übersicht aufführen: 1. adjektivisches Attribut, 2. Genitivattribut, 3. präpositionales Attribut
(proe//'um cum 7dsc/s, de am/'c/'da //'den) usw. Insgesamt hätte dieser Teil wenigstens in gewissem
Maße den Mangel ausgleichen können, daß eine Begleitgrammatik eben nicht systematisch aufge-
baut ist. (Dazu hätten die Verfasser aber deutlicher die moderne Grammatiktheorie in ihre Arbeit
einbeziehen müssen. Zu lernen wäre gewesen aus den Arbeiten von H. Happ, z B. H. Happ, Zur
Erneuerung der lateinischen Schulgrammatiken, 1977, aus der Duden-Grammatik von P. Grebe
u.a., aus G. Helbig /J. Buscha, Deutsche Grammatik, 1972. Als Vorbild einer didaktisch geschickt
angelegten und theoretisch gut durchdachten Grammatik in einer alten Sprache nenne ich E.
Hoffmann / H. von Siebenthal, Griechische Grammatik zum Neuen Testament, 1985.) Eine andere
oder zusätzliche Möglichkeit wäre, der Grammatik ein systematisches Inhaltsverzeichnis beizuge-
ben. - Die Grammatik enthält eine Reihe guter Übersichten, z. B. eine „Schematische Übersicht über
Funktion und Wiedergabe lateinischer Konjunktive", über die „Grundregeln der lat. indir. Rede",
über „Bedeutungsveränderung bei verschiedener Kasusrektion" - Weniger gelungen scheint S. 114,
1.3 die „Tabellarische Übersicht über die Wiedergabe der adverbialen Partizipialkonstruktion" zu
sein, die ohne Beispiele kaum eine Hilfe für den Lernenden ist; in einer 2. Auflage sollte hier Abhilfe
geschaffen werden. - Jeder, der Latein unterrichtet, weiß, daß es selbst einem 13-jährigen
Deutschunterricht nicht gelingt, die Schüler in das Geheimnis der Anwendung des deutschen Kon-
junktivs in der Schriftsprache einzuweihen. Spätestens bei der Einführung der indirekten Rede wird


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