Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 37.1994

DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:
Buchbesprechungen
DOI Artikel:
Victor, Ulrich: [Rezension von: Gebhard Kurz unter Mitarbeit von Günter Wojaczek, Studium Latinum. Latein für Universitätskurse, Teil 1 Texte, Übungen, Vokabeln, Teil 2 Übersetzungshilfen und Grammatik]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.33059#0114

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Buchbesprechungen

Gfucbum bab'num. Latem für Dn/Vers/'fäfskurse von Gebhard /Curz unter Mdarbe/'f von Günter t/Vo-
y'aczek. Te/7 7; hexte, Übungen, S/obabe/n. heü 2.' Übersetzungsb//7en und Grammatik. G. C öucbners
Vertag, Samberg 7993, DM24,- u. DM25,S0.
Je weniger Latein an den Schulen gelernt wird, desto wichtiger wird der Lateinunterricht an den
Universitäten, für den das hier zu besprechende Buch verfaßt wurde. Die Verfasser schreiben im
Vorwort: „Es versucht, in Stoffanordnung und Textauswahl der Situation gerecht zu werden, daß
das Lateinische erlernt werden soll - von Erwachsenen, - in einer begrenzten Zeit neben dem Fach-
studium, - als sinnvolle Ergänzung des Fachstudiums. Das Unterrichtswerk soll zur Originallektüre
hinführen. Deshalb wird schon frühzeitig mit originalen Texten oder Textteilen gearbeitet; auch
poetische Texte werden gelegentlich verwendet."
Das Buch enthält 29 Lektionen. „Alle wichtigen Erscheinungen der lateinischen Grammatik sind bis
zur Lektion 25 behandelt, so daß von da an ein Ausstieg bzw. Übergang zur Originallektüre mög-
lich ist." Nach meiner Einschätzung sollten diese 25 Lektionen bei 6 Wochenstunden in einem Win-
tersemester erarbeitet werden können. Die Lektionen 26-28 enthalten Stücke aus Schriften Cäsars,
Ciceros und Sallusts, Lektion 29 Partien oder vollständige Gedichte aus den Werken Ovids, Vergils,
Catulls und des Horaz.
Jede tekffon besteht aus einem Grundtext, der in mehr oder weniger enger Anlehnung an einen
Originaltext verfaßt ist, und Übungen. Mit den zunehmenden Kenntnissen der Lernenden wird die
Nähe zum Originaltext größer, aber auch noch z. B. in Lektion 23 wird der Text an einzelnen Stellen
zu Recht vereinfacht. Die Verfasser haben dabei sehr viel Augenmaß bewiesen, so daß der Lernende
diese Texte, unterstützt durch die Übersetzungshilfen, tatsächlich bewältigen kann. Das zu sagen
ist um so wichtiger, als der wünschenswerte Grundsatz, in den Übungsbüchern Originaltexte zu
verwenden, in vielen Unterrichtswerken zu Lasten der Lernenden und auch der Lehrenden ad ab-
surdum geführt wird, insofern als die Kenntnisse der Lernenden keineswegs ausreichen, sie zu
übersetzen. Man stellt außerdem in anderen Unterrichtswerken, lateinischen und griechischen,
immer wieder fest, daß Texte an interessanten Stellen aus dem einzigen Grund abbrechen, daß der
folgende Text im Original, auf das die Verfasser sich mit gläubiger Inbrunst eingeschworen haben,
sprachlich zu schwierig ist. (Aus demselben Grund dürften viele interessante Texte, die leicht auf
die Bedürfnisse der Lernenden zuzuschneiden wären, gar nicht erst ausgewählt worden sein.) Beide
Fehler sind in .Studium Latinum' vermieden, und das Latein der Verfasser kann sich hören lassen.
Um das Buch für die vorliegende Besprechung kennenzulernen, hatte ich am Ende des 1. Semesters
an meinen nach einem anderen Buch unterrichteten zweisemestrigen Kurs Kopien der Lektion 23
(nd-Formen) verteilt. Schon kurz nach Beginn des Unterrichts kehrte ich die vorgegebene Reihen-
folge um. Zuerst wurden die Übungen erarbeitet, dann der sogenannte Grundtext, der nun viel
geringere Schwierigkeiten bot. Dieses Verfahren empfiehlt sich auch in anderen Fällen und könnte
sich in einer neuen Auflage auch in der Anordnung der einen oder anderen Lektion niederschlagen.
- Zu den vielen Anzeichen der Sorgfalt, mit der dieses Buch verfaßt wurde, gehört die Zeilenzäh-
lung der Lektionen, die die tägliche Arbeit erleichtert.
Die Übersetzungshilfen zu jeder Lektion finden sich im 2. Teil, können also während der
Arbeit am Text ohne Nachschlagen oder Blättern zu Rate gezogen werden. Ein gesondertes Ver-
zeichnis der Lernvokabeln, jeweils etwa 40, insgesamt also etwa 1200, macht es dem Ler-
nenden möglich, den unabdingbaren Grundwortschatz schrittweise, Lektion für Lektion, zu erwer-
ben, er muß also weder den Grundwortschatz aus den Vokabeln zur jeweiligen Lektion aussondern

108
 
Annotationen