Berichte und Mitteüungen
Certamen Thuringiae - Thüringer Schülerwettbewerb Alte Sprachen in Jena
Der Landeswettbewerb Alte Sprachen begann für mehr als 250 Schülerinnen und Schüler am 8.
Februar 1994 im Ernst-Abbe-Gymnasium Eisenach, Haus Lutherschule In der Schule also, an der
schon Luther und Bach Latein und Griechisch lernten. Im Senatssaal der Friedrich-Schiller-
Universität wurden am 6. Juli die Besten ermittelt. Auch dieser Ort war - wie Schirmherr Kulturmi-
nister Althaus bemerkte - „wohl gewählt". An der Alma Mater Jenensis sei den klassischen Spra-
chen und der Altertumswissenschaft von jeher eine besondere Bedeutung zugemessen worden,
hob der Dekan der Philosophischen Fakultät, Professor Dr. Gottfried Willems, in seiner Grußanspra-
che hervor. Sie müßten jetzt wieder den Platz erhalten, der ihnen zukomme. Denn, gab der Dekan
den Gymnasiasten aus Eisenach, Gotha, Sonneberg und Jena mit auf den Weg, „wer wissenschaft-
lich arbeiten will, braucht das, was Sie hier versuchen".
Thüringens Kultusminister Dieter Althaus betonte, über die Vorzüge des Lateins zu reden bedeute,
Eulen nach Athen zu tragen. Und doch brauche es Zuspruch. Auch, weil zu DDR-Zeiten die alten
Sprachen ein Schattendasein geführt hätten. Der Vorsitzende des Thüringer Altphilologenverban-
des, Dr Christoph Köhler, würdigte das Certamen Thuringiae als ein Ereignis, das in die Schulge-
schichte eingehen werde. Zum ersten Mal nach der Wende finde ein solcher Wettbewerb statt, und
Thüringen mache dabei den Anfang unter den neuen Bundesländern. Dies sei ein Schritt auf dem
Weg zur inneren Einheit, zur Gleichrangigkeit von Ost und West, bemerkte Dr. Köhler. Das Certa-
men Thuringiae wurde auch im westlichen Teil Deutschlands mit Aufmerksamkeit verfolgt. Der
Generalsekretär der Studienstiftung des deutschen Volkes, Dr. Hartmut Rahn, hatte einen Auslands-
termin abgesagt, um den ersten Preis persönlich zu verleihen. Die Siegerin erhielt ein Stipendium
der Studienstiftung, die Zweit- und Drittplazierten eine Reise nach Rom. Der Generalsekretär
wünschte dem auch von der Thüringer Staatskanzlei mit einer namhaften Geldsumme unterstütz-
ten Wettbewerb ein „langes und glückliches Bestehen". MEINOLF VIELBERG, Jena
Thüringer Lateinlehrer auf den Spuren der Römer in Germanien. Vom 27 9 94 bis 2 10 94
nahmen 22 Thüringer Lehrerinnen an einer Exkursion teil, die die Pädagogen mit den wichtigsten
Stätten römischen Lebens an Mosel, Saar und Rhein im südwestlichen Teil Deutschlands vertraut
machen sollte. Das Thillm (Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medi-
en) hatte die Schirmherrschaft übernommen und mit der Übernahme eines wesentlichen Teils der
Finanzierung zur Verwirklichung dieser Veranstaltung beigetragen. Doch die aufwendige organisa-
torische Vorbereitung und die Erstellung eines perfekten Programms verdanken wir einer Kollegin,
die sich schon seit ungefähr zwei Jahren für den Lateinunterricht im Land Thüringen engagiert hat:
Frau Rode, Oberstudienrätin am Dillmann-Gymnasium in Stuttgart. Sie hatte die Leitung der Exkur-
sion und gestaltete sie zusammen mit ihrem Kollegen vom gleichen Gymnasium, Herrn Studienrat
Birk, in hervorragender inhaltlicher Qualität.
Vom schön angelegten römischen Freilichtmuseum mit einer Villa Romana in Schwarzenacker bei
Homburg fuhren wir über Otzenhausen (Besteigung des Ringwalls der Treverer, im Votksmund
Hunnenring genannt) in die alte Kaiserstadt Trier, die mit ihren wunderbar erhaltenen Zeugnissen
römischer Kultur wohl bei allen Teilnehmern den größten Eindruck hinterließ.
Nicht weniger aufregend aber war die Besichtigung eines römischen Bergwerkes bei Putzweiler
unter Führung des Archäologen Dr. Gilles vom Landesmuseum Trier und die Wanderung entlang
der Eiffelwasserleitung, die Teil eines archäologischen Wanderweges ist. Auch für diesen Pro-
163
Certamen Thuringiae - Thüringer Schülerwettbewerb Alte Sprachen in Jena
Der Landeswettbewerb Alte Sprachen begann für mehr als 250 Schülerinnen und Schüler am 8.
Februar 1994 im Ernst-Abbe-Gymnasium Eisenach, Haus Lutherschule In der Schule also, an der
schon Luther und Bach Latein und Griechisch lernten. Im Senatssaal der Friedrich-Schiller-
Universität wurden am 6. Juli die Besten ermittelt. Auch dieser Ort war - wie Schirmherr Kulturmi-
nister Althaus bemerkte - „wohl gewählt". An der Alma Mater Jenensis sei den klassischen Spra-
chen und der Altertumswissenschaft von jeher eine besondere Bedeutung zugemessen worden,
hob der Dekan der Philosophischen Fakultät, Professor Dr. Gottfried Willems, in seiner Grußanspra-
che hervor. Sie müßten jetzt wieder den Platz erhalten, der ihnen zukomme. Denn, gab der Dekan
den Gymnasiasten aus Eisenach, Gotha, Sonneberg und Jena mit auf den Weg, „wer wissenschaft-
lich arbeiten will, braucht das, was Sie hier versuchen".
Thüringens Kultusminister Dieter Althaus betonte, über die Vorzüge des Lateins zu reden bedeute,
Eulen nach Athen zu tragen. Und doch brauche es Zuspruch. Auch, weil zu DDR-Zeiten die alten
Sprachen ein Schattendasein geführt hätten. Der Vorsitzende des Thüringer Altphilologenverban-
des, Dr Christoph Köhler, würdigte das Certamen Thuringiae als ein Ereignis, das in die Schulge-
schichte eingehen werde. Zum ersten Mal nach der Wende finde ein solcher Wettbewerb statt, und
Thüringen mache dabei den Anfang unter den neuen Bundesländern. Dies sei ein Schritt auf dem
Weg zur inneren Einheit, zur Gleichrangigkeit von Ost und West, bemerkte Dr. Köhler. Das Certa-
men Thuringiae wurde auch im westlichen Teil Deutschlands mit Aufmerksamkeit verfolgt. Der
Generalsekretär der Studienstiftung des deutschen Volkes, Dr. Hartmut Rahn, hatte einen Auslands-
termin abgesagt, um den ersten Preis persönlich zu verleihen. Die Siegerin erhielt ein Stipendium
der Studienstiftung, die Zweit- und Drittplazierten eine Reise nach Rom. Der Generalsekretär
wünschte dem auch von der Thüringer Staatskanzlei mit einer namhaften Geldsumme unterstütz-
ten Wettbewerb ein „langes und glückliches Bestehen". MEINOLF VIELBERG, Jena
Thüringer Lateinlehrer auf den Spuren der Römer in Germanien. Vom 27 9 94 bis 2 10 94
nahmen 22 Thüringer Lehrerinnen an einer Exkursion teil, die die Pädagogen mit den wichtigsten
Stätten römischen Lebens an Mosel, Saar und Rhein im südwestlichen Teil Deutschlands vertraut
machen sollte. Das Thillm (Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medi-
en) hatte die Schirmherrschaft übernommen und mit der Übernahme eines wesentlichen Teils der
Finanzierung zur Verwirklichung dieser Veranstaltung beigetragen. Doch die aufwendige organisa-
torische Vorbereitung und die Erstellung eines perfekten Programms verdanken wir einer Kollegin,
die sich schon seit ungefähr zwei Jahren für den Lateinunterricht im Land Thüringen engagiert hat:
Frau Rode, Oberstudienrätin am Dillmann-Gymnasium in Stuttgart. Sie hatte die Leitung der Exkur-
sion und gestaltete sie zusammen mit ihrem Kollegen vom gleichen Gymnasium, Herrn Studienrat
Birk, in hervorragender inhaltlicher Qualität.
Vom schön angelegten römischen Freilichtmuseum mit einer Villa Romana in Schwarzenacker bei
Homburg fuhren wir über Otzenhausen (Besteigung des Ringwalls der Treverer, im Votksmund
Hunnenring genannt) in die alte Kaiserstadt Trier, die mit ihren wunderbar erhaltenen Zeugnissen
römischer Kultur wohl bei allen Teilnehmern den größten Eindruck hinterließ.
Nicht weniger aufregend aber war die Besichtigung eines römischen Bergwerkes bei Putzweiler
unter Führung des Archäologen Dr. Gilles vom Landesmuseum Trier und die Wanderung entlang
der Eiffelwasserleitung, die Teil eines archäologischen Wanderweges ist. Auch für diesen Pro-
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