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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 37.1994

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Nr. 4
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Berichte und Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.33059#0170

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grammpunkt hatte Frau Rode einen Experten gewinnen können, unter dessen kundiger und le-
bendiger Führung uns die Größe der technischen Leistung der Römer eindrucksvoll sichtbar wurde.
Nach einem Abstecher zum Römerbad in Zülpich, das zu den besterhaltenen römischen Badeanla-
gen diesseits der Alpen gehören soll und liebevoll von der Stadt erhalten wird, wurde Köln der
Ausgangspunkt für die letzte Attraktion, den Archäologischen Park in Xanten.
Vieles verdiente noch, genannt zu werden, wie zum Beispiel unser gemeinsamer Abend bei römi-
schen Gerichten nach dem Kochbuch des Marcus Gaius Apicius am Trierer Hauptmarkt. Nicht nur
die tiefgründige inhaltliche Gestattung, sondern auch wertvolle fachdidaktische Anregungen für die
Umsetzung im Unterricht durch Frau Rode und Herrn Birk ließen diese Exkursion zu einem vollen
Erfolg werden. In unserem Schulalltag wird sie weiterwirken. Gratias agimus! RENATE WiEMER, Jena
Neugriechisch in Nauplia - Ostern 1994
Fortbildungsveranstaltungen leben nach meiner Erfahrung nicht nur vom Thema und vom Ambien-
te des Tagungsortes, sondern auch in besonderem Maße von dem fachlichen und persönlichen
Gedankenaustausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen, die sich zusammengefunden haben.
Nach meinem persönlichen Eindruck stimmten alle drei Voraussetzungen bei der Veranstaltung,
über die hier zu berichten ist, und deshalb bezeichne ich sie als besonders gut gelungen.
Von den 18 Teilnehmern am diesjährigen Sprachkurs in Nauplia (vom 19.3. bis zum 2. 4. 94) waren
vier schon im vorigen Jahr dabeigewesen. Die Leitung der Veranstaltung teilten sich wie beim letz-
ten Mal der Kollege Gerhard Postweiier aus Bad Sachsa und Herr Dr. Werner Ekschmitt aus Staufen,
der durch seine zahlreichen Publikationen zur griechischen Antike den meisten Teilnehmern schon
bekannt war. Herr Postweiler betreute schwerpunktmäßig die Organisation, während Sprachunter-
richt, Vorträge, Führungen und Exkursionen von Herrn Ekschmitt durchgeführt wurden. Als Ta-
gungsort stand uns der große Saal des Kulturzentrums der Stadt zur Verfügung. Der Kurs war nicht
für Anfänger im Neugriechischen ausgeschrieben, sondern für Teilnehmer mit Vorkenntnissen etwa
im Umfang des ersten Bandes von „Neugriechisch ist gar nicht so schwer" von Hans und Niki Ei-
deneier. Die meisten Teilnehmer erfüllten diese Voraussetzung, so daß der Unterricht nach einer
kurzen Wiederholung von phonetischen Feinheiten mit Lektion 13 des 2. Bandes einsetzte. Vier
Teilnehmer, die geringere Vorkenntnisse mitbrachten, baten nach einer Probezeit im Plenum dar-
um, doch lieber getrennt in einer Kleingruppe gezielt unterrichtet zu werden. Herr Postweiler
übernahm dankenswerterweise diese Aufgabe.
Trotz der hohen Motivation aller Teilnehmer und einer enormen Anstrengungsbereitschaft kann
der diesjährige Kurs zwar nicht damit aufwarten,13 Lektionen durchgearbeitet zu haben; dies war
das stolze Ergebnis von Nauplia '93 (vgl. MDAV Heft 4, 1993, $. 167 ff.). Aber immerhin arbeiteten
wir uns vor bis zur Lektion 18 des o. a. Unterrichtswerks. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß unser
Lehrer nicht nur die Lektionstexte behandelte, sondern viele darüber hinausgehende Systematisie-
rungen zur Wortkunde einfügte Andererseits sei hier die einschränkende Bemerkung erlaubt, daß
die Unterrichtsstunden im Frontalunterricht natürlich nicht ausreichten, diese 6 Lektionen nach
allen Regeln der Kunst (des neusprachlichen Unterrichts) durchzuarbeiten.
Hier war jeder einzelne Kursteilnehmer aufgerufen, vom idealen Lernort Nauplia möglichst viel
nutzbringenden Gebrauch zu machen. Natürlich waren es in erster Linie die Dinge des alltäglichen
Lebens, die jeder für sich sprachlich zu regeln hatte, sozusagen als ungestellte praktische Übung
vor Ort. Wer mehr und anspruchsvollere Kommunikation wollte, dem kamen die Freundlichkeit und
Offenheit der Einwohner dieser reizvollen Kleinstadt mit großer Bereitschaft entgegen. So danken
diese offensichtlich Fremden, die sich für sie und ihre Sprache interessieren, auch heute noch ihre
Mühe.

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