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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

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Nr. 2
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Besprechungen
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Weber, Brigitte: [Rezension von: Otto Hiltbrunner, Kleines Lexikon der Antike]
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Jäckel, Bettina: [Rezension von: Jens Holzhausen, Griechische Stilübungen]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0106
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deckt das „Kleine Lexikon der Antike", soweit
ich sehe, gleichsam eine Marktlücke ab und
kann bei der Vorbereitung von Museumsbesu-
chen und Studienfahrten nützliche Hinweise
bieten.
BRIGITTE WEBER, Berlin
77o/z!?aM,sgn, Ven.s.' GnecArschg 7.
MüncLgn.' Lmrlauer 7995. 205 5., 75,00 DM.
(7S737V 2-57455-457-7).
Im Griechisch- wie im Lateinstudium dienen
Grammatiken und Repetitorien als wichtige
Begleitwerke für die Stilübungen. Eigene Wer-
ke jedoch, die unterrichtsbegleitend speziell auf
deren Pensum ausgerichtet sind, fehlten bislang.
Das vorliegende Buch entwickelt ein modernes,
in seiner Form neuartiges Kompendium, das
ganz auf die Vorgehensweise und den Lernstoff
griechischer Stil- und Sprachübungen ausgerich-
tet ist und damit auf praktische Sprachübung
zielt. Es versucht nicht, mit den gängigen
Grammatiken in Konkurrenz zu treten.
Komprimiert und in übersichtlicher Anordnung
ist es sowohl für den Kursunterricht als beglei-
tendes Lehrwerk als auch im Selbststudium für
Fortgeschrittene geeignet, nämlich „für Stilkur-
se und Sprachübungen an den Universitäten" als
auch „für Schülerinnen und Schüler der gym-
nasialen Oberstufe", also „für alle, die ihre
Kenntnisse des Altgriechischen verbessern oder
wiederholen wollen". Der Verfasser hat den von
ihm konzipierten Lehrgang selbst in Universi-
tätskursen erprobt.
Die gesamte Syntax der griechischen Sprache
wird in 15 Kapiteln systematisch zusammenge-
faßt. Die Formenlehre wird als bekannt voraus-
gesetzt. Zu Beginn jedes Kapitels wird eine
Übersicht über das jeweilige grammatische Pen-
sum gegeben, die zur gleichzeitigen Wiederho-
lung der syntaktischen Grundlagen dient, wobei
grundsätzlich auf die gängigen Grammatiken
zum Zwecke der Vertiefung verwiesen wird.
Jedes Kapitel beschließen 25 deutsche Übungs-
sätze, anhand derer der grammatische Stoff
gezielt eingeübt und gefestigt werden soll. Am
Ende des Buches wird zu jedem dieser Sätze ein

Übersetzungsvorschlag gegeben. Nach dem
vollständigen Durchgang sind nochmals Übun-
gen zur Wiederholung (mit Übersetzungsvor-
schlägen) angefügt.
Im Vergleich mit den gängigen Grammatiken
ist das Buch optisch wie inhaltlich hervorragend
gegliedert, für das Einprägen eine unschätzbare
Hilfe. Die grammatischen Regeln sind über-
sichtlich und eingängig aufgelistet, zugleich auf
das Wesentliche reduziert. Für den Anfänger,
der mit der griechischen Sprache nur wenig
vertraut ist, sind so weitere Hilfsmittel zum
Verständnis unerläßlich. Derartige weiterfüh-
rende Erklärungen sind vom Verfasser aller-
dings bewußt unter Hinweis auf die Grammati-
ken beiseitegelassen worden.
Für schulische Zwecke, die der Autor auch zu
berücksichtigen versuchte, muß der vorliegende
Lernstoff bereits eingeführt sein. Mittels dieses
Kompendiums kann dieser zweifellos sehr gut
gefestigt werden, da er sich auf das Wesentliche
beschränkt und dabei keineswegs unvollständig
bleibt. Für Schüler dienen die meisten Kapitel
als wertvolle Zusammenfassung und abschlie-
ßende Besprechung eines behandelten Lern-
stoffs. Sehr gelungen erscheinen hier die Über-
sicht über die Modi im Hauptsatz, die Aufli-
stungen der Verbgruppen, die bestimmte Kasus
nach sich ziehen (Genitiv, Dativ, Akkusativ) -
diese sind im übrigen ausführlicher als in den
meisten gängigen Grammatiken -, außerdem die
sehr umfangreiche Auflistung von Verben, die
mit Partizip und Infinitiv in unterschiedlicher
Bedeutung stehen, oder auch das Kapitel über
die Relativsätze. Andere inhaltlich anspruchs-
vollere Kapitel sind dagegen didaktisch zu we-
nig aufbereitet, als daß man sie Schülern an die
Hand geben könnte, insbesondere die Kapitel
über die Nebensätze (Temporal-, Lokal-, Kau-
salsätze, Komparativ-, Konsekutiv-, und Final-
sätze). Hierbei wäre es wünschenswert, wenn
unmittelbar im Anschluß an die Regeln Bei-
spielsätze gegeben wären, was der Verfasser
bewußt unter Hinweis auf die Übungssätze, die
den Schwerpunkt dieses Buches bilden, beisei-
tegelassen hat. Der Leser muß daher die deut-
schen Sätze vollständig durchgehen, um den für

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