Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]: Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret (4.1740)

^4 SamlunyMerkwürdigee ^eäaiUen._

iü vor aliem von diesem selbst etwas zu gedenken. Deffcn Ur,prung lei-
ten einiae von den Graven von Kevernburg her , und zwar nicht ohne
Mabrscheinlichkeit: indem die Gleichheit des Wappens, die ehedem ge,
meinschäftlich vorkommenden Titulaturen, nebst andernMuthmaffungen,
solcbes m bestarkcn scheinen. Andere gehen, wenigstens mit Gründung
und Erbauung des Schloffes Schwarzburg, viel weiter, unter die Re-
aierung der Merovingischen Kön-ge, zuruck. Die mittelste und gemeine-
sie Meinung giebc denen Graftn vsn Schwarzburg einen gewissen XVic-
rekinäum ftliArum MM Stammvater, welcher 779. von Oärolo K1.
aefangen, getauftt, und ku6ovicu8 genennet worden. Selbiger hintM
lies zwey Söhne, so nach der Tauft Eärolug und kuäovicu? hiesen,
auch von gedachtem Kaiser einen Strich Landes von 22. Meilen in dem
Tbüringer Wald erhielten : da denn dieser das Schloß Gleichen, jener,
der altere cgrolus , aber das Schloß Schwarzburg erbauet, und jeder
die Familie dieses Namens gegründetwonnt abermal die Aehnlichkeit
der Wappen beeder Gräflichen Hauser, nur nemlich mit veranderten Far-
ben , einstimmet. Gewiß ist es daß die QeuealoAilben die Grasen zu
Schwarzburg von diesem Larolo , vor der Taufe auch x^icekmäo, in
ununterbrochener Reihe zu zählen und herzunennen wiffm.

Gleichwie aber alsbald bey dem Anfang wichtigeZweifel können eim
acstreuet werden ; also äusern sich nicht wechger in der ftrnern äeäuölion
hin und wieder sehr äifferemeMeinungen. Schon aufdie spaternZeiten
zu kommen ; so führen cinige alle nachfolgenden Graftn zu Schwarzburg
von dcm aus diesem Haus erwahltcn Kaiser Oumbero , und seinem
Sdhn kreorico, her: andere wollen Oumkero gar keine Kmder beyle-
gen? Ob nun schon das letztere nunmehr bcffer dargethan wirdso isi
dsch auch erwiesen, daß der um selbige Zeit lebende, und kzz6. verstorbe--
ne, Schwarzburgische Stammvater Läeoriou8 nicht desKaisers Qumäe-
ri ohne Erben verstorbener Sohn , sondern älterer Bruder , geweftn -
von deffen Sohn Qumkcro (welcher, w:e von einigen geschiehet.wegen
der ckronoloZie unmöglich kan ausgelasten werden) und Enenkel glej-
ches NamenS, wird die ftrnere Schwarzburgische QeocsloZie m guter
Ordnung hergeleiret: wie bald folgen soll.

Was übrigens den lhlcuäeur diefts Alt Graflichen Haufts belrstt;
so ist sslcher, bey Gclegenheit des Streites über dessen reeeprion in das
Reichs Fürstliche LoUe^ium , von vielen weitlaufig dargethan wsrden.
Es kan selbigeS eine schöne Anzahl groftr daraus entsprungener Helden,
und nicht weniger durch vorneme geisttiche äiZnicLecen berühmte Söh-
ne, welche Bistümmer und Erzbisiümmer regieret, ausweiftn. Jnson-

derheit