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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 4.1740

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https://doi.org/10.11588/diglit.22374#0409
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1740- 4f.1Voche.__

aber kam es zu Rostock bep Ludwig Dietz, dem es der ^uror verehret

hatte, im Druck heraus: und zwar a!6 wenn es eine schon zuvor Jta,
liänisch oder Französisch verfertigte, jezk abernm übersezte, Schrifcware,
war auch mit Glosse: oder Anmerkungen verschen. Nunmehr ist esun»
zahliche mal (anderer Sprachen zu geschweigen - in hoch Teucscher Sprach,
bald in gebundener, balo in ungebundener Rede, gcdrucket: die älteste
eclinon aber welche ich in Teurschen Recmen mit Anmerkungen habe,
und aus verschiedenen Umstanden , inzwischen biß eines bessern belehret
werde, für die allererste in diesem iäiomsce halte, istzu Frankfurth 1595.
heraus gekommen.

Diejenige Fabel welche hie aus demselben genommen ist stellet den
Fuchsen vor, wie er vor dem Hahn stehet in einem geistlichen oder Pil-
ger Habit, mit einen Brief daran das Siegel hanget in der Hand,wel-
ches entweder ein Ablaßbrief, oder, dem genauen Jnhalt der Fabel nach,
ein Schreiben von dem Löwen, als König der Threre, worin er zwischen
allen Thieren und Vögeln einen festen Frieden setzet. Diese gute Zei-
tungen, von seiner Annehmung des geistlichen Standes, auch Verredung
deS FleischeffenS, und dem unverbrüchlichen allgemeinen Frieden, erzäh-
lete der Fuchs dem Hahn unerachtet eS lauter Betrug war, und er
alsbald fortfuhr selbigem und seinem ganzen Geschlecht fernern Schaden
zu zufügen.

Die Vergleichung nun zwischen dem Reinicke FuchS und kLdelsir
bestehet unfehlbar darin, daß diefer auf gleiche Arl in ftinen 8aryren wie-
der die Laster los gezogen , und selbige unter lächerlichen Bildern vorge^
stellet. Ob und wie weit einige pssssAen in seinen Schriften Lnsonder-
heit hieher zu Zppüciren wären; kan ich dermal nichtsagen, weilftlbige, da
ich mich diese Woche darum bemühet, nicht habe zu Gesicht bekommm
können. Daß aber krabelai- ftlbst unrer dem Reinicke Fuchs solte ge-
memet, und daß er ein verstelter Böswicht, wr'e seine Feinde von ihm re-
den, angezeiget ftye; will nicht glauben, sondern vielmehr daß die ms-
clsiUe würklich zu ftinen Ehren gspräget worden: obschon nicht laugne,
daß der geWche Habit zimmliche Anleitung zu dergleichen Gedanken ge-
ben könte: sintemal ^LkeisiL nicht nur cmfangs ein Mönch gewesen,
sondern anch endlich meisientheils von einer geistlichen Pfründegelebet.

Zu ftmer Person demnach ftlbst zu kommen ; so war krsncitcur
Ksbelai8 ein berühmter Französischer ^leäicus, welcher, wie aus seinem
Mer und Sterbjahr, davon unten, eHellet, 148z. gebohren worden,
und zwar zu Lbmon , einer Skadt in i'oursme, zwischen i'ours und
8sumur, mcht weit von dem Zusammenfiuß der l-vilre unv VLeuue, daß

Iyr seia
 
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