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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

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boim StLLtsktopLrtoioeiit iü VVaskiüß^oü ^oltoüä Zo-
niLobt, äüL oiü Oütsrsooboot, selbst vsüü es kiir
ttüückolsrvecke Aeboüt ist, äoeb xotontiell oiü Lriezs-

Lin I-Isn6sIs-ll-Soot ksnn ricti sctins»
Sstvstknsn, unct clsnn ristit's voni I-s6sri
Lin ttsnctsIs-ll-Soot, potentisii
Ist ss sin Krisgssctiiff, 6ss sistit jecisn

Ois potsntislle kiigsnsctistt
ksllt sick mit k.sict>tiglcsit bstisupten.

Lo rnsnctiss tist ivotil sn»rs t<rskt,
ktls sonst von itun ctis I-sute glsubtsn.

Osr fVtunct bei msinem ttsrrn Lsrbier
Oskt rsstlos ivis sin lltirenrsigsr.
kün groker Lcbivstrsr sctisint sr mir,

Oocb potentisll ist er ein Lckivsigsr.

/^ein brscic ctisnt mir sls tsstklsici rivsr,

Oock Icönnt' ick suck mit ctisssm prscktsnrug
Im 8stts lisgsn, ctss ist Iclsr:
ögsin brsctc ist potentisll ein klscktsnrug.

Oer /vtsnn ctort im Luresu, nickt visl
"kut sr von sckt bis ctrsi llkr ctrsikig:
kir Icsut nur ksul sm k^sclsrlciel,

Oock potsntisll ist sr sskr kisiltig.

Osn l'rinlcsr, ctsr rivölt flsscksn tVsin
Osnisltt, nsnnt Zsuksr, ivsr nickt sckücktsrn:

Ls ging' suck Wssser in ikn 'rsin,

Orum potentie» ist er gsnr nücktsrn.

Ois llkr sus ivsrtvollsm ölstsll
Oilt nsck cism kiückt'gsn suüsrn Nnscksin
ktis Ltunctsnmssssr übsrs»,

Oock potsntis» ist sis ein ptsncisckein.

Lcksut msn sick ciis kintsnts sn:

V/is sinci sis sils ciiclcs breuncis!

VVsr iveik, ivss sinst msi ivsrctsn Icsnn?

Lis sinci vokl potsntis» suck bsincts.

Die Entente und die Schweiz

L>elvetia: „Au, au, schnürt mir nur das Mieder nicht gar zu
sest, ich kriege ja keine Luft mehr."

— „Macht nix, das ist jetzt so die englisch-französische Mode."

— „Äelfk mir doch trinken, meine Brüder. Morgen früh
muß ich wieder unsere paar Gefangene zählen, und Panje
General hat es gern, wenn ich sie doppelt oder vierfach seh'."

Zur Fahrt der „Deutschland"

„Unsere Zukunst liegt unter dem Wasser!"

Der Gerok

Zu seiner Konfirmation hatte ich meinem Neffen Geroks „Palm-
blätter" geschenkt. Seitdem wünscht er sich auch — das hängt auch mit
dem Berus zusammen, den der Iunge in Aussicht genommen hat — die
„Evangelienpredigten" von Gerok. Lalb habe ich sie ihm bereits zugesagt,
und er hat darauf jede Gelegenheit benutzt, mich an dies unvollständige
Versprechen zu erinnern.

Neulich fuhr ich mit ihm in der Trambahn. Ans gegenüber saß
ein Lerr, dem wir aus irgend einem Grunde nicht gefallen mochten.
Vielleicht ärgerte er sich, daß mein Neffe keine Wehrkraftuniform trug.
Zedenfalls sah er uns mit mißmutig krauser Nase und unwillig ver-
zogenem Munde an.

Aeberslüssigerweise hatte zu dieser Zeit ein Bierfahrer ein Faß von
seinem Wagen verloren, was für uns einen Aufenthalt bedeutete. denn
der Bierwagen hielt vor uns auf dem Geleise, und das Faß mußte erst
wieder aufgepackt werden. Anser Trambahnwagen stand also still, und
deshalb konnte der anscheinend mit uns unzufriedene
Lerr vernehmen, was mein Neffe mir auf einmal zu
sagen hatte. Die „Evangelienpredigten" waren ihm
wieder eingefallen. Nach Gymnasiastenart übertrug
er den Namen des Verfassers auf das Werk. „Also,
wann schenkst du mir den Gerok?" fragte er. „Ich
brauche ihn wirklich so nötig."

Ich war es müde, so oft gemahnt zu werden.
„Gleich nachher gehn wir ihn kausen," sagte ich.

Limmel, was geschah! Ietzt hatten wir wirklich
das Mißfallen des uns gegenüber sitzenden Lerrn
erregt. Er erhob stch halb und machte eine einladende
Bewegung gegen die übrigen Wageninsassen, als
wollte er sie zu Lilfe rufen. And dann schimpste er
los: „Da hört sich doch alles auf! Der Bengel da
will einen Gehrock haben! Er hat ihn nötig, sagt
der Lümmel. Seine kurze Iacke ist ihm wohl nicht
vornehm genug. Aber was soll man von der Iugend
erwarten, wenn nicht einmal die Erwachsenen Ver-
nunst haben! Der Gehrock soll dem Iungen tat-
sächlich gekaust werden. And gleich heute! Natür-
lich, — weil am I. August die Kleiderbezugsscheine
kommen, und dann die Dummheit nicht mehr ange-
stellt werden könnte! (m.) —o„.
 
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