Meggendorfer-Blätter (52.1903 (Nr. 627-640))

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Meggendorfer-BIätter, München

Das kennt man.

Schreckliches -Los.

— „So niedergeschlagen?"

Automobilfex: „Ia, denke Dir, wie schrecklichl Ich
bin zu den Fußtruppen ausgehoben worden."

Zer ireue Aiiier.

s ritt ein junger Fant durchs Land,
Die Brust voll heißem Sehnen,

Am Gurt ein schillernd Schärpenband
Von einer stolzen Schönen.

Die wollt' ihm nur gehören,

tVenn er mit Ruhm und Gut und Geld

Als starker, ritterlicher bseld

Zu ihr würd' wiederkehren.

Der Wald ward grün, der Wald ward weiß;
Die raschen Iahre schwanden.

Schon blüht des Ritters Ehrenpreis
Ringsum in allen Landen.

Und wo er sich ließ blicken,

Sxrang aus gar manches bserzleins Tür;

Er aber schloß sein bselmoisier
Und ließ sich nicht beglücken.

Und trug der Linen Bild verklärt
In seines Busens Alause,

Bis daß er plötzlich in sich kehrt
Und lenkt den Ritt nach lhause. —

V still verschwiegnes Lieben,

Was hosfst Du nicht an Seligkeit,

Wenn Du nach langer Wartezeit
Dir selber treu geblieben! —

Doch als der Liebsten Angesicht
Ihm voller bsulden strahlte,

Da war's das Lngelbildnis nicht,

Das seine Seele malte.

Lrschrocken sand der Wandrer,

Daß sie wohl noch von selber Art,

Doch daß er selbst auf seiner Fahrt
Geworden ganz ein andrer.

Annai „Du, mein Schatz ist ein Gebildeter, er schreibt sogar in versenl"
Gertrud: „Laß Dich nur nicht auf das ein, da heißt es dann stets:
,Wurst und Durst und Durst und wurstU"

Kmdtlch.

Ulama: „Um Gottes willen, woher kommen denn alle diese Sprünge in
unseren Gläsern?"

Aleine kjelene: „Die hab' ich gemacht, Nama, weil Du einmal gesagt
hast, daß ein gesprungenes Glas am längsten hältl"

Und was ihn einst so hoch entzückt,

Was ihn umhergetrieben,

Das konnt er, seit er's neu erblickt,

Nicht mehr wie eh'dem lieben.
was sollt's dem Armen frommen,

Daß sie nun nicht mehr spröd wollt' sein?
Lr schwang sich auf sein Rösselein,

Ist nimmer wieder kommen.

Jhr Mägdlein und ihr Burschen keck,
Laßt's euch in Treuen kündenl
Ich mußt's zu meinem ärgsten Schreck
Am eignen Leib empfinden:

Brennt wen ein heißes Lieben,

Dann tu' er, was ihn sreuen mag —

Es läßt sich nicht auf Iahr und Tag
Dergleichen Ding verschieben.

Ernst Weber.

Lebenskunst.

sFabel.)

„was kannst Du eigentlich?" wurde einst der 5perling gesragt. „Du
verstehst nicht zu singen, osfenbarst keine besondere Geistesgaben, bist zu
nichts geschickt, bringst niemand Nutzen — was hast Du eigcntlich gelernt?"—
„Lines habe ich gelernt," erwiderte lustig der Sperling, „daß ich nämlich trotz
alledem und alledem, ganz gut durch die welt zu kommen verstehel"

Im Bauerntheater.

Fremder: „Warum ist denn gleich eine halbe
5tunde pause?"

Linheimischer: „Ia wiffen Sie, jetzt müssen die
Schauspielerinnen erst nach bsause gehen . . .
und die Mhe melken!"