Aeitschrift für Lsuinor und Uunst
Die Kchuld des Äelieöten.
b-MchMS'
>S^.rr Wir! stehi vor drm Tuserl
und krahi stch hinkrrm Ohr;
Zu srinem Töchlrrl ssgl rr:
„Dös komm! mir g'sxatzig vor!
Drr Müllrrsranst is mir smsl wa» schuldi' blirb'n;
I suach und kann's nrl stnd'n
und hab's do' srlbst ausg'schrirb'n."
Die Tochlrr schwrigl rrrölrnd.
Wrnn das drr Valer wützl':
DrnNamrndrs Grlirblen hsl str hinwrggrkützl!
lulius Srgrr.
Das Sparkajsenöuch.
onnerwetter, lieber Namensvetter, bei dieser Lektüre
muß man aber einen .Moralischen' kriegenl" rief der
Studiosus Albert Nkeyer.
Der mit Namensvetter Angeredete — er hieß auch Albert
Aleyer und war Buchhalter in einem der ersten Geschäfte der
Univerfitätsstadt — lachte fröhlich auf. Lr hatte stch nicht
wenig auf den Moment gefreut, da er dem Studiosus, seinem
Iugendfreunde, mit dem er bis Sekunda die Bänke des
Gymnafiums gedrückt, das kleine, unscheinbare Büchelchen mit
den blauen Deckeln zeigen würde.
Der erwartete Effekt blieb denn auch nicht aus. Das Gesicht
des Studenten war wirklich photograxhierenswert, als er nach
wiederholter Prüfung von Tite! und Inhalt des kseftes Bedeutung
erfaßt hatte.
Lin Sparkassenbuch!
„Es ist also keine Legende, daß es solche Bücher gibt?"
meinte der verblüffte mit gepreßter Stimme, „und Du bist der
glückliche Bestger dieses — unglaublichen Dokuments?"
„So ist's," bestätigte der junge Buchhalter schmunzelnd.
Der Musensohn legte das hjeft auf den Tisch.
„Da steht nun mein Namen auf dem Titelblatt," seufzte
er, „o grausame Ironiel" Und vor dem geistigen Auge des
ewig in Geldnöten bestndlichen Studiosus tauchte die Unzahl
seiner Uianichäer auf.
Längst nachdem stch der Sparkassenbuchbefitzer entfernt hatte,
saß der Studiosus noch immer nachdenklich im Banne des
„Moralischen", den das Lrlebnis hervorgerufen hatte- Da wurde
an die Türe geklopft.
Die Kchuld des Äelieöten.
b-MchMS'
>S^.rr Wir! stehi vor drm Tuserl
und krahi stch hinkrrm Ohr;
Zu srinem Töchlrrl ssgl rr:
„Dös komm! mir g'sxatzig vor!
Drr Müllrrsranst is mir smsl wa» schuldi' blirb'n;
I suach und kann's nrl stnd'n
und hab's do' srlbst ausg'schrirb'n."
Die Tochlrr schwrigl rrrölrnd.
Wrnn das drr Valer wützl':
DrnNamrndrs Grlirblen hsl str hinwrggrkützl!
lulius Srgrr.
Das Sparkajsenöuch.
onnerwetter, lieber Namensvetter, bei dieser Lektüre
muß man aber einen .Moralischen' kriegenl" rief der
Studiosus Albert Nkeyer.
Der mit Namensvetter Angeredete — er hieß auch Albert
Aleyer und war Buchhalter in einem der ersten Geschäfte der
Univerfitätsstadt — lachte fröhlich auf. Lr hatte stch nicht
wenig auf den Moment gefreut, da er dem Studiosus, seinem
Iugendfreunde, mit dem er bis Sekunda die Bänke des
Gymnafiums gedrückt, das kleine, unscheinbare Büchelchen mit
den blauen Deckeln zeigen würde.
Der erwartete Effekt blieb denn auch nicht aus. Das Gesicht
des Studenten war wirklich photograxhierenswert, als er nach
wiederholter Prüfung von Tite! und Inhalt des kseftes Bedeutung
erfaßt hatte.
Lin Sparkassenbuch!
„Es ist also keine Legende, daß es solche Bücher gibt?"
meinte der verblüffte mit gepreßter Stimme, „und Du bist der
glückliche Bestger dieses — unglaublichen Dokuments?"
„So ist's," bestätigte der junge Buchhalter schmunzelnd.
Der Musensohn legte das hjeft auf den Tisch.
„Da steht nun mein Namen auf dem Titelblatt," seufzte
er, „o grausame Ironiel" Und vor dem geistigen Auge des
ewig in Geldnöten bestndlichen Studiosus tauchte die Unzahl
seiner Uianichäer auf.
Längst nachdem stch der Sparkassenbuchbefitzer entfernt hatte,
saß der Studiosus noch immer nachdenklich im Banne des
„Moralischen", den das Lrlebnis hervorgerufen hatte- Da wurde
an die Türe geklopft.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Die Schuld des Geliebten
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildbeschriftung: Der Wirt steht vor dem Taferl und krazt sich hinterm Ohr; / Zu seinem Töchterl sagt er: "Dös kommt mir g'spaßig
vor! / Der Müllerfranzl is mir amal was schuldi' blieb'n; / I suach und kann's net find'n und hab's do' selbst aufg'schrieb'n."
/ Die Tochter schweigt errötend. / Wenn das der Vater wüßt': Den Namen des Geliebten hat sie hinweggeküßt!
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1903
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)