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Meggen dorfer-Blätter, München



Selbstgefühl.



Sehr wahrscheinlich.
— „Elise, was machst Du da im Dunkeln mit Deinem Vetter?"
— „Wir unterhalten uns über den neuen Zolltarif, Mama."

Moderne Volkslieder.
<^^as heutzutage sich Volkslied nennt,
Stammt selten aus Volkes Gemüt:
's schnappt einer ein drastisches Volkswort auf
Und macht darum ein Lied.
Berthold Kuhnert.

Malmös.
Weinhändler: „Denk' Dir, neulich schwamm in einem meiner
Weinfässer eine tote Ratte."
Intimus: „Wasserratte?"

Ihr Ideal.
— „In den kalten Ionen der Erde herrscht zu gewissen Zeiten
des Wahres monatelang anhaltende Dämmerung."
Häßliches Fräulein: „Ach ... in der Zeit muß man da
doch leicht unter die Haube kommen können."

Betrachtung.
Durch nichts sollte man ein so großer Alkoholgegner werden,
als durch die vielen Duz-Bruderschaften, die man sich dabei
einwirtschaftet.

Wahrfpruch.

riebrad des Schaffens bleibt die Eitelkeit:
Der eine läßt sie knarren ungeniert.

Der andre ölt sie mit Bescheidenheit.
Bei wem sie wohl am stärksten funktioniert?
Georg Bötticher.

Schlagfertig.
Dramatiker: „Ich werde jetzt ein Stück schreiben, da werden
die Leute den Mund aufreißen."
Freund: „Jawohl, um zu gähnen."

Vorsorge.
— „Warum stellen Sie denn zu dem heutigen Festessen nur
künstliche Blumen auf den Tisch?"
Wirt: „Aus Vorsicht; die Teilnehmer sind ja lauter
Vegetarianer."
 
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