Zeitschrift für Humor und Aunst
Der Wurgeiche Ahnung.
die
Höchster Realismus.
Und
Sie
der
sie
damit ärgern.
(Lin Sportsmann.
— „Schön ist ja die Luftschiffahrt; aber einen Fehler hat
doch: die Spaziergänger kann man nicht sehr
„So ist meine Ahnung dochfin Erfüllung gegangen/ dachte
Eiche. Mahler.
Erster Maler: „Du, was tropft denn hier immer so?"
Zweiter Maler: „Dort, meine Winterlandschaft; die muß ich aus der Sonne stellen."
*1^urt und Klara kamen täglich zum alten Eichbaum hinter
-4-»- der Burgruine und schworen einander ewige Treue.
„will doch sehen, wie lange es dieses Mal dauert,"
brummte die Eiche vor sich hin, „ich habe nicht viel vertrauen l"
Denn Kurt und Klara waren schon oft bei ihr gewesen
in früheren Tagen, nur hatte damals Kurts Gefährtin Aennchen,
Klaras Begleiter Fritz geheißen. Und ganz wie damals
tauschten sie auch heute die¬
selben Liebesschwüre aus.
Eines Tages aber kamen
sie nicht mehr.
„Das habe ich mir gleich
gedacht," sagte der erfah¬
rene Eichbaum zur Eule,
die ihn besuchte.
„Keineswegs überrasch¬
end," erwiderte die Eule,
„das ist so dem Menschen¬
geschlechts eigen."
Diesmal aber hatten sie
sich beide getäuscht. Denn
Kurt und Klara hatten
sich zum Schluß ein Stell¬
dichein an einer anderen
Stelle gegeben, nämlich
am Traualtar. Und wenn
sie sich küssen wollten, so
konnten sie es tun vor
aller Welt und brauchten
sich nicht mehr hinter ver¬
fallenen Burgruinen und
dicken Bäumen zu ver¬
stecken. Und so war denn
das Plätzchen unter dem
alten Eichbaum verwaist.
Um dieselbe Zeit ging
in dem Säckel der Ge¬
meinde, auf deren Grund
die Eiche stand, das Geld
aus, und um ihn wieder
zu füllen, wurde auch die
stattliche Burgeiche aus¬
ersehen. Gar bald hallten
die Schläge des Holzfällers
durch den Wald, und die
Eiche wanderte in die
Stadt, wo man Tische und
Bänke aus ihr machte.
Diese aber wurden im
Sitzungssaals des Gerichts
aufgestellt, und nun begann
für die Eiche erst recht ein
kurzweiliges Leben. Denn
sie bekam mehr zu sehen
und zu hören als draußen
vor der Burgruine.
eines Tages kamen auch
Kurt und Klara.
nahmen auf einer
Bänke Platz, ein jedes auf
einer anderen. Hinter dem
Tische aber saß der
Scheidungsrichter.
Der Wurgeiche Ahnung.
die
Höchster Realismus.
Und
Sie
der
sie
damit ärgern.
(Lin Sportsmann.
— „Schön ist ja die Luftschiffahrt; aber einen Fehler hat
doch: die Spaziergänger kann man nicht sehr
„So ist meine Ahnung dochfin Erfüllung gegangen/ dachte
Eiche. Mahler.
Erster Maler: „Du, was tropft denn hier immer so?"
Zweiter Maler: „Dort, meine Winterlandschaft; die muß ich aus der Sonne stellen."
*1^urt und Klara kamen täglich zum alten Eichbaum hinter
-4-»- der Burgruine und schworen einander ewige Treue.
„will doch sehen, wie lange es dieses Mal dauert,"
brummte die Eiche vor sich hin, „ich habe nicht viel vertrauen l"
Denn Kurt und Klara waren schon oft bei ihr gewesen
in früheren Tagen, nur hatte damals Kurts Gefährtin Aennchen,
Klaras Begleiter Fritz geheißen. Und ganz wie damals
tauschten sie auch heute die¬
selben Liebesschwüre aus.
Eines Tages aber kamen
sie nicht mehr.
„Das habe ich mir gleich
gedacht," sagte der erfah¬
rene Eichbaum zur Eule,
die ihn besuchte.
„Keineswegs überrasch¬
end," erwiderte die Eule,
„das ist so dem Menschen¬
geschlechts eigen."
Diesmal aber hatten sie
sich beide getäuscht. Denn
Kurt und Klara hatten
sich zum Schluß ein Stell¬
dichein an einer anderen
Stelle gegeben, nämlich
am Traualtar. Und wenn
sie sich küssen wollten, so
konnten sie es tun vor
aller Welt und brauchten
sich nicht mehr hinter ver¬
fallenen Burgruinen und
dicken Bäumen zu ver¬
stecken. Und so war denn
das Plätzchen unter dem
alten Eichbaum verwaist.
Um dieselbe Zeit ging
in dem Säckel der Ge¬
meinde, auf deren Grund
die Eiche stand, das Geld
aus, und um ihn wieder
zu füllen, wurde auch die
stattliche Burgeiche aus¬
ersehen. Gar bald hallten
die Schläge des Holzfällers
durch den Wald, und die
Eiche wanderte in die
Stadt, wo man Tische und
Bänke aus ihr machte.
Diese aber wurden im
Sitzungssaals des Gerichts
aufgestellt, und nun begann
für die Eiche erst recht ein
kurzweiliges Leben. Denn
sie bekam mehr zu sehen
und zu hören als draußen
vor der Burgruine.
eines Tages kamen auch
Kurt und Klara.
nahmen auf einer
Bänke Platz, ein jedes auf
einer anderen. Hinter dem
Tische aber saß der
Scheidungsrichter.