Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfer-Blätter — 58.1904 (Nr. 706-718)

DOI Heft:
Nr. 707
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20903#0028
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2^

Meggendorfer-Blätter, München

Anknüpfungspunkt.
Herr (zu einer Dmne ohne Schirm): „Gestatten Sie, daß ich Ihnen
meine Begleitung anbiete; ich habe zwar keinen Schirm, aber — ge-
teilter Schmerz ist halber Schmerz."

Zur (Grammatik der Liebe.

a ich als Knabe in der Schule
Am Born der Weisheit
mich geplagt,
Galt als ein Hauptwort mir
die Liebe,
weil es der Lehrer so gesagt.
Als ich zum Jüngling dann
erwachsen,
And meiner würde ward bewußt,
Ward ein Empfindungs-
wort die Liebe,
Die leis sich regte in der Brust.

Und wie ich nun mit ihr, der
besten
Der Frauen stand am Traualtar,
Da fühlte ich, daß jetzt die
Liebe
Ein Bindewort geworden war.
Lin Jahr verstrich. Da ging
ein Raunen
Und Hasten durch das ganze Haus,
Und wcicheKinderhändchen machten
Im Nu ein Umstandswort
daraus.


Doch wie der Kleinen Schar sich mehrte,
Und immer mehr sich stellten ein,
Da dünkte mich, man wird's begreifen,
Die Liebe Zahlwort gar zu sein.
R. R.

Guie (Ligmmg.
Weinhändler: „Ihr Reisender bewirbt sich um eine Anstellung
bei mir; ist er auch tüchtig?"
Kollege: „Und wiel Der hat schon drei Abstinenzlervereine
in Saufklubs umgemodelt!"

Der schlaue Gauner.
l

2





Begreifliche Neugier.
Bauer: „Bitt' schön, möch-
ten S' nicht meine Alte
photographieren?"
Photograph: „Mit größ-
tem Vergnügen; so, bitte
Platz zu nehmen, bitte
Frau, jetzt ein recht freund-
liches Gesicht zu machen;
eins, zwei, drei, fertig;
so, in acht Tagen können
Sie die Bilder holen."
Bauer: „Dank schön, dank
schön, nicht notwendig,
brauch' keine; sagen S'
mir nur, was ich schul-
dig binl"
Photograph: „Ja warum
haben Sie dann Ihre
Frau photographieren
lassen?"

B au er:.'„wissen S', Herr Photograph, ich war so neugierig, wie denn meine Alte ausschaut, wenn sie ein freundliches Gesicht macht!"

Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Eßlingen bei Stuttgart.
In Gesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Eßlingen.
 
Annotationen