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M eg gen d o rfer-B l ät ter, München
Turfgespräch.
— „Sie setzen wohl viel auf Pferde, Herr Lilienhain?"
— „Alles, nur mich selbst nicht!"
Ausnahme.
Gatte laus dem Wirtshaus früh heimtehrend):
„So ein Pech, g'rad heute schlaft schon
mei' Alte, wo ich ganz nüchtern bin; die
muß ich wecken!"
Drei Wilder aus dem -Leben
des Grenadiers WiMe.
Die Inspiration,
Das Grübchen.
ch^ott Amor kam einst aus der Stadt,
Lr sang mit lautem Schalle;
Die Burschen, die ihn kommen sah'n,
Die stellten eine Falle.
Sie deckten sie mit Reisern zu —
Gott Amor kam und lag im Nu
Im Grübchen.
Drauf ist Gott Amor racherfüllt
Zurück zur Stadt gegangen,
Nahm einen stumpfen Pfeil und schoß
Die Mägdlein in die Wangen.
Als er's getan, da lachte er,
Denn wo der Pfeil traf, machte er
Lin Grübchen.
Daß seine Rach' gelungen war,
Wer wollte es bestreiten?
Muß doch ein jeder junge Mann
Noch heut' darunter leiden.
Denn sieht ein Bursch ein Mägdelein,
Dann fällt er sicherlich hinein
Ins Grübchen.
M . B. A. Baer.
Kindermund.
Das vierjährige Töchterchen eines Rechtsanwalts kann schon
sehr hübsch das Vaterunser beten. Die Meine ist sehr intelligent,
und hört oft zu, wenn Papa und Mama sich unterhalten. Lines
Abends aber horcht Mama verwundert, als Alein-Llse betet:
„Und führe uns nicht in Untersuchung."
die Illusion
und die nüchterne Wirklichkeit.
Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Ehlingen.
M eg gen d o rfer-B l ät ter, München
Turfgespräch.
— „Sie setzen wohl viel auf Pferde, Herr Lilienhain?"
— „Alles, nur mich selbst nicht!"
Ausnahme.
Gatte laus dem Wirtshaus früh heimtehrend):
„So ein Pech, g'rad heute schlaft schon
mei' Alte, wo ich ganz nüchtern bin; die
muß ich wecken!"
Drei Wilder aus dem -Leben
des Grenadiers WiMe.
Die Inspiration,
Das Grübchen.
ch^ott Amor kam einst aus der Stadt,
Lr sang mit lautem Schalle;
Die Burschen, die ihn kommen sah'n,
Die stellten eine Falle.
Sie deckten sie mit Reisern zu —
Gott Amor kam und lag im Nu
Im Grübchen.
Drauf ist Gott Amor racherfüllt
Zurück zur Stadt gegangen,
Nahm einen stumpfen Pfeil und schoß
Die Mägdlein in die Wangen.
Als er's getan, da lachte er,
Denn wo der Pfeil traf, machte er
Lin Grübchen.
Daß seine Rach' gelungen war,
Wer wollte es bestreiten?
Muß doch ein jeder junge Mann
Noch heut' darunter leiden.
Denn sieht ein Bursch ein Mägdelein,
Dann fällt er sicherlich hinein
Ins Grübchen.
M . B. A. Baer.
Kindermund.
Das vierjährige Töchterchen eines Rechtsanwalts kann schon
sehr hübsch das Vaterunser beten. Die Meine ist sehr intelligent,
und hört oft zu, wenn Papa und Mama sich unterhalten. Lines
Abends aber horcht Mama verwundert, als Alein-Llse betet:
„Und führe uns nicht in Untersuchung."
die Illusion
und die nüchterne Wirklichkeit.
Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Ehlingen.