8^
Aleggendorfer-Bläller, IVlünchen
Zn guten Mnden.
Gequälte L>er^en.
Anerkennung.
Diener (atemlos): „Seit einer Stunde
suche ich Sie, Herr Doktor, der erste
Patient ist im Wartezimmer!"
Junger Arzt: „Da wird er jetzt natür-
lich längst fort sein?"
Diener: „Gott bewahre; es sind zum
Glück ein paar Gläubiger dagewesen
— die halten ihn so lange fest!"
hm): „wieviel ist für die Gläubiger
herausgekommen?"
Aompagnon: „Lin viertelxrozent!"
Lhef: „Ist's möglich; und dabei haben
wir den Menschen immer für so dumm
gehalten!"
Der pfiffige Schorschl.
nun auch xflicht-
^km Bamxfelhausen ist das Anwesen
des Gütlers Jakob Schläule abge-
brannt. Da der Bauer im Grte ein
beliebter Mann war und aus dem Brande
nur weniges gereitet werden konnte, so
erscheint bereits am nächsten Tage das -
Aage des Gesetzes, um nach der Ursache
des Schadenfeuers zu forschen. Allein, wie gesagt, der Schläule
war ein viel zu gerngesehenes Gemeindemitglied, und ob auch
der Herr Areisgendarm seinen ganzen Scharfsinn aufbot: Das
angestellte Verhör blieb fruchtlos. Die Grtsfeuerwehr hatte den
Brand erst bemerkt als es bereits zu spät
gewesen war; die Nachbarn wiederum
waren erst darauf aufmerksam geworden,
als die Feuerwehr gekommen war; die
Anechte und Mägde des Abbrändlers
hatten unter der Leitung der Bäuerin
auf dem Felde gearbeitet und am aller-
unschuldigsten war natürlich der Abbränd-
ler selbst. Der hatte ganz nichtsahnend
im Wirtshaus gesessen und seinerseits erst
von den Nachbarn erfahren, von welchem
UnglückseinAnwesen betroffen worden war.
Aber vielleicht-— denn eine
Ursache mußte das Feuer doch haben —
-war der Malafiztropf, der kleine
Schorschl, der allein daheim gewesen war,
wieder einmal über die Zündhölzer ge-
raten — — — oder so — — —
Und der Herr Areisgendarm vernahm
schuldigst den kleinen Schorschl. Lin pfiffiger Bursche, dieser
kleine Schorschl! Lr hatte durchaus nicht mit Zündhölzern
gespielt, nicht einmal mit gebrauchten.
Gb er denn überhaupt nichts von dem
Feuer gesehen habe? G ja. Aber er
habe ruhig gewartet, bis die Mutter
heimgekommen sei und ihn aus der Stube
geholt habe.
Hm, hm! Der Herr Areisgendarm
kratzt sich hinter den jGhren. Und um
wieviel Uhr möchte denn das ungefähr gewesen sein?
Um wieviel Uhr? — — — Da geht ein zuversichtliches
Leuchten über das Gesicht des kleinen Schorschl; man sieht fes
ihn: an, diesmal lügt er nicht, diesmal spricht er die Wahrheit.
Uhr? Dös
hat ja die
woaß i amol g'chiß net',"
Muatta eh'vor scho ei'-
Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Gesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Ehlingen.
Aleggendorfer-Bläller, IVlünchen
Zn guten Mnden.
Gequälte L>er^en.
Anerkennung.
Diener (atemlos): „Seit einer Stunde
suche ich Sie, Herr Doktor, der erste
Patient ist im Wartezimmer!"
Junger Arzt: „Da wird er jetzt natür-
lich längst fort sein?"
Diener: „Gott bewahre; es sind zum
Glück ein paar Gläubiger dagewesen
— die halten ihn so lange fest!"
hm): „wieviel ist für die Gläubiger
herausgekommen?"
Aompagnon: „Lin viertelxrozent!"
Lhef: „Ist's möglich; und dabei haben
wir den Menschen immer für so dumm
gehalten!"
Der pfiffige Schorschl.
nun auch xflicht-
^km Bamxfelhausen ist das Anwesen
des Gütlers Jakob Schläule abge-
brannt. Da der Bauer im Grte ein
beliebter Mann war und aus dem Brande
nur weniges gereitet werden konnte, so
erscheint bereits am nächsten Tage das -
Aage des Gesetzes, um nach der Ursache
des Schadenfeuers zu forschen. Allein, wie gesagt, der Schläule
war ein viel zu gerngesehenes Gemeindemitglied, und ob auch
der Herr Areisgendarm seinen ganzen Scharfsinn aufbot: Das
angestellte Verhör blieb fruchtlos. Die Grtsfeuerwehr hatte den
Brand erst bemerkt als es bereits zu spät
gewesen war; die Nachbarn wiederum
waren erst darauf aufmerksam geworden,
als die Feuerwehr gekommen war; die
Anechte und Mägde des Abbrändlers
hatten unter der Leitung der Bäuerin
auf dem Felde gearbeitet und am aller-
unschuldigsten war natürlich der Abbränd-
ler selbst. Der hatte ganz nichtsahnend
im Wirtshaus gesessen und seinerseits erst
von den Nachbarn erfahren, von welchem
UnglückseinAnwesen betroffen worden war.
Aber vielleicht-— denn eine
Ursache mußte das Feuer doch haben —
-war der Malafiztropf, der kleine
Schorschl, der allein daheim gewesen war,
wieder einmal über die Zündhölzer ge-
raten — — — oder so — — —
Und der Herr Areisgendarm vernahm
schuldigst den kleinen Schorschl. Lin pfiffiger Bursche, dieser
kleine Schorschl! Lr hatte durchaus nicht mit Zündhölzern
gespielt, nicht einmal mit gebrauchten.
Gb er denn überhaupt nichts von dem
Feuer gesehen habe? G ja. Aber er
habe ruhig gewartet, bis die Mutter
heimgekommen sei und ihn aus der Stube
geholt habe.
Hm, hm! Der Herr Areisgendarm
kratzt sich hinter den jGhren. Und um
wieviel Uhr möchte denn das ungefähr gewesen sein?
Um wieviel Uhr? — — — Da geht ein zuversichtliches
Leuchten über das Gesicht des kleinen Schorschl; man sieht fes
ihn: an, diesmal lügt er nicht, diesmal spricht er die Wahrheit.
Uhr? Dös
hat ja die
woaß i amol g'chiß net',"
Muatta eh'vor scho ei'-
Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Gesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Ehlingen.