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Meggendorfer-Blätter — 58.1904 (Nr. 706-718)

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Nr. 713
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https://doi.org/10.11588/diglit.20903#0090
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86

Meggendorfer-Blätter, München


Zn der Uremiere.
Theaterdiener (während der
- Pause): „Eis gefällig?"
Zuschauer: „Danke, bin schon
abgekühlt!"


Nus Erfahrung.
„Ain Rock fehlen einige Knöpfe!
Die Schuhe sind nicht geputzt!
Sie kommen ja ins Bureau,
als ob Sie schon verheiratet
wären!"


(Klosse.
Manch Dasein wurde nicht
zum Trauerspiel,
Nur weil zur rechten Zeit
der Vorhang fiel.
W.

Wldernngsgrmrd.
Richter: „Sie geben zu, mit
dem Automobil des Herrn
Meyer vom Wirtshause da-
vongefahren zu sein, um es
sich anzueignen?"
Dieb: „Ich dachte, Herr Meyer
hat Selbstmordabsichten."

(Kemüilich.

ling) versuch' Du 's mal!"



Warnung.
Der kleine Willi (zum Gnkel, der eben einen Gchsen malt):
„Du, Onkel, da kommt einer vom Tierschutzverein!"


von I*. 8otIlI8.


Mißvergnügen mit allem, entspringt meist zu großem Selbstgenügen.

Mildernder Umstand.

Herr: „In dieser Woche waren Sie schon zweimal
betrunken, Jean!"
Diener: „Es ist aber auch schon Freitag, gnä' Herr!"



Manche Leute haben kein Gesicht, sie machen nur immer eines.


Unsre Werte imponieren mehr als unser Wert.


Die meisten Menschen reden von den Grundsätzen, die sie
haben — möchten.


eduldig wie ein frommes Schaf
Hieß es zu unsrer Väter Zeit;

Geduldig wie der — Telegraph

So denkt ein Jeitungsleser heut.


Der Tod setzt seinen Gedankenstrich oft mitten in den
schönsten Satz eines Lebens.


Ls ist etwas sehr verschiedenes, ein gemütlicher Mensch
und ein Mensch von Gemüt sein.


Das sind unangenehme Gäste, die sich erst dann „dünne
machen", wenn man sie dick gekriegt hat.


Das Mäntelein, das man um eine Sache hängt, verrät oft
mehr, als die bloße Sache tun würde.
 
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