102
Meggendor ser-Blälter, München
Stoßseufzer.
Äuf dem Negimentsball.
Schlagfertig.
Bühnendichteri
„Ach Gott, früher war doch
noch eine bessere Zeit! Jetzt
bauen sie Theater mit
lauter Notausgängen."
Frau (überrascht den Gat-
ten, als er das Stubenmädchen
küßt): „Anna, ich entlasse
Sie auf der Stelle; Sie sind
mir zu fleißig, Sie machen
ja auch meine Ar-
beiten!"
Umgekehrter Stiel.
Gläubiger: „Mir scheint, Sie weichen
mir absichtlich aus?"
Schuldner: „Das nicht; aber mir scheint,
Sie begegnen mir absichtlich."
Vielsagender Neid.
Verschuldeter Graf (m der Ahnen-
galerie): „Beneidenswerter Ahnherr! Zu
Deiner Zeit gab's noch keine Auskunfts-
bureaus!"
Durchschaut.
— „In diesem Zustande arbeiten Sie?
Hat es Ihnen denn der Arzt erlaubt?"
— „Freilich."
— „Dann jedenfalls nur deshalb, damit
er zu seinem Honorar kommt."
Aber so wie jüngst hat nie es
Mich durchflutet heiß und jäh,
Nie so macht' mein Herze klopfen
Lines fremden Weibes Näh'.
War so schön sie? War so blühend?
So voll Jugendreiz? V nein!
Alt und runzlig . . . doch ganz glich sie
Dir, mein fernes Mütterlein!
P. Sothis.
Mtgaße.
Alter Lebemann (zu seinem Sohne):
„So, nun bist Du großjährig — nun
tritt an Dich die Pflicht heran, Dich allein
durchs Leben zu — — pumpen!"
Trost im Unglück.
Kleiderhändler
Liliental: „Tröst' Dich,
Sara, wenn auch zurück-
gegangen ist die Verlobung
unsrer Tochter, ich werd'
halten können wegen dieses
Trauerfalls einen kleinen
Ausverkauf."
Zm Zeitalter der Festlichkeiten.
Bettler: „Heute stnd's gerade zehn
Jahre, daß ich bei Ihnen bettle, Herr
Färber; dürft' ich vielleicht deshalb Sie
und Ihre geehrte Familie zu einem kleinen
Festessen einladen?"
Nicht rasserein.
Kannibale (bei der Mahlzeit»: „Das
Fleisch von der weißen Frau hat gar
keinen bestimmt ausgesprochenen
Geschmack . . . wahrscheinlich war das
so 'ne Emanzipierte."
Günstiger Augenblick.
Bauer: „He, was treibt Er denn da
auf meinem Baume?"
Landstreicher: „Da schau'n S' 'nauf, g'rad' bin ich von dem Luftballon da droben
'runter g'fallen!"
Unter Freundinnen.
— Und mein
Bräutigam kann an
Dir auch nichts Beson-
deres finden."
— „Glaub' ich gern, dem
sind die Augen ja
überhaupt noch nicht
aufgegangen."
heißt der dienstuntaugliche Mensch?"
Aktuelles Mchengespräch.
Soldat (bei seinem Schatz schmusend): „Die
japanischen Soldaten sollen sehr klein
und körperlich überhaupt wenig ent-
wickelt sein."
Köchin: „Ja, gibt's denn in Japan so
wenig patriotische Köchinnen?"
Aegegnung.
^Manchmal schon, wenn ich mir nahen
Sah ein blühend schönes Weib,
Blieb' ich stehn und fühlt' ein Rieseln
Warm mir gehn durch Seel' und Leib.
Neuer-Veschwörung.
Erlisch, Du spätes Feuerlein,
M kannst ja doch nicht wärmen!
Ls kommt kein rechter Zug hinein —
Hör' auf, mein Herz, zu schwärmen!
Ls zuckt die blaue Lebensnot
In all den kleinen Flaminen;
Die alte Asche drückt sie tot
Und läßt sie nicht zusammen.
Ergib Dich drein — es wär' nicht gut
Und führt' gewiß zum Schlimmen,
Läßt Du die letzte Aschenglut
Nicht in sich selbst verglimmen!
Ernst Weber.
Günstiger
Meggendor ser-Blälter, München
Stoßseufzer.
Äuf dem Negimentsball.
Schlagfertig.
Bühnendichteri
„Ach Gott, früher war doch
noch eine bessere Zeit! Jetzt
bauen sie Theater mit
lauter Notausgängen."
Frau (überrascht den Gat-
ten, als er das Stubenmädchen
küßt): „Anna, ich entlasse
Sie auf der Stelle; Sie sind
mir zu fleißig, Sie machen
ja auch meine Ar-
beiten!"
Umgekehrter Stiel.
Gläubiger: „Mir scheint, Sie weichen
mir absichtlich aus?"
Schuldner: „Das nicht; aber mir scheint,
Sie begegnen mir absichtlich."
Vielsagender Neid.
Verschuldeter Graf (m der Ahnen-
galerie): „Beneidenswerter Ahnherr! Zu
Deiner Zeit gab's noch keine Auskunfts-
bureaus!"
Durchschaut.
— „In diesem Zustande arbeiten Sie?
Hat es Ihnen denn der Arzt erlaubt?"
— „Freilich."
— „Dann jedenfalls nur deshalb, damit
er zu seinem Honorar kommt."
Aber so wie jüngst hat nie es
Mich durchflutet heiß und jäh,
Nie so macht' mein Herze klopfen
Lines fremden Weibes Näh'.
War so schön sie? War so blühend?
So voll Jugendreiz? V nein!
Alt und runzlig . . . doch ganz glich sie
Dir, mein fernes Mütterlein!
P. Sothis.
Mtgaße.
Alter Lebemann (zu seinem Sohne):
„So, nun bist Du großjährig — nun
tritt an Dich die Pflicht heran, Dich allein
durchs Leben zu — — pumpen!"
Trost im Unglück.
Kleiderhändler
Liliental: „Tröst' Dich,
Sara, wenn auch zurück-
gegangen ist die Verlobung
unsrer Tochter, ich werd'
halten können wegen dieses
Trauerfalls einen kleinen
Ausverkauf."
Zm Zeitalter der Festlichkeiten.
Bettler: „Heute stnd's gerade zehn
Jahre, daß ich bei Ihnen bettle, Herr
Färber; dürft' ich vielleicht deshalb Sie
und Ihre geehrte Familie zu einem kleinen
Festessen einladen?"
Nicht rasserein.
Kannibale (bei der Mahlzeit»: „Das
Fleisch von der weißen Frau hat gar
keinen bestimmt ausgesprochenen
Geschmack . . . wahrscheinlich war das
so 'ne Emanzipierte."
Günstiger Augenblick.
Bauer: „He, was treibt Er denn da
auf meinem Baume?"
Landstreicher: „Da schau'n S' 'nauf, g'rad' bin ich von dem Luftballon da droben
'runter g'fallen!"
Unter Freundinnen.
— Und mein
Bräutigam kann an
Dir auch nichts Beson-
deres finden."
— „Glaub' ich gern, dem
sind die Augen ja
überhaupt noch nicht
aufgegangen."
heißt der dienstuntaugliche Mensch?"
Aktuelles Mchengespräch.
Soldat (bei seinem Schatz schmusend): „Die
japanischen Soldaten sollen sehr klein
und körperlich überhaupt wenig ent-
wickelt sein."
Köchin: „Ja, gibt's denn in Japan so
wenig patriotische Köchinnen?"
Aegegnung.
^Manchmal schon, wenn ich mir nahen
Sah ein blühend schönes Weib,
Blieb' ich stehn und fühlt' ein Rieseln
Warm mir gehn durch Seel' und Leib.
Neuer-Veschwörung.
Erlisch, Du spätes Feuerlein,
M kannst ja doch nicht wärmen!
Ls kommt kein rechter Zug hinein —
Hör' auf, mein Herz, zu schwärmen!
Ls zuckt die blaue Lebensnot
In all den kleinen Flaminen;
Die alte Asche drückt sie tot
Und läßt sie nicht zusammen.
Ergib Dich drein — es wär' nicht gut
Und führt' gewiß zum Schlimmen,
Läßt Du die letzte Aschenglut
Nicht in sich selbst verglimmen!
Ernst Weber.
Günstiger