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Meggendorfer-Blätter — 58.1904 (Nr. 706-718)

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Nr. 717
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https://doi.org/10.11588/diglit.20903#0138
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Meggendorfer-Blätter, München

Zn der Zeit der Nniformänderrmgen.
Freundin: „Weshalb kaprizierst Du Dich denn absolut auf einen
Gffizier? Ls gibt doch auch noch andre gute Partien."
Junge Modedame: „Ja, aber ein Gffizier kann wenigstens
gegen meinen häufigen Toilettenwechsel nichts einwenden,
er kommt ja selbst vom Schneider nicht mehr weg."

Der Ae.r.
wei Stufen noch. Klirrend splittert das Lis
Und schon ist der Gipfel erreicht.
Lin Rundblick öffnet sich im Kreis,
Dem nichts an Schönheit gleicht.


Die Augen schimmern, von Tranen feucht,
Und freudig hebt sich die BrustI
Hat das wetterharte Gemüt erweicht
Des Schauens selige Lust?

V neinl Ls hat uie den Zauber verspürt
Der Größe und Pracht der Natur —
Der Ulann ist ergriffen und tief gerührt,
Weil dies seine hundertste Tour.
F. Pühringcr.

Von der Sekundärbahn.
Stationsvorsteher (zum Bahnwärter, nach Abfahrt eines Vergnügungs-
zuges): „Müller, Du hast ja die Weiche nicht gestellt . . .
jetzt fährt der Zug anstatt nach Weildorf nach Sontheim!"
Müller: „Die Weiche hab' ich absichtlich nicht umgestcllt . .
ich bin nämlich Mitglied des Sontheimer Vereins
für Hebung des Fremdenverkehrs."

Der Sündenbock.


Wandernder Vagabund: „'n anjenehmes Zeitalter,
det jetzige! Immer, wenn so 'n Moralprediger an meinem
reduzierten Aeußern Anstoß nimmt, sage ick, daß ick mit
'nem Automobil unliebsame Berührung jehabt hätte."

Zarter Wink.


(Line moderne Köchin.
— „Ich bin bereit, in Ihre
Dienste zu treten — aber nur
unter der Bedingung, daß
Sie Ihre Exlibris-Dubletten
mit mir tauschen!"

Nachträglicher Schrecken.
Gatte: „Warum bist Du denn
auf einmal so bleich?"
Gattin: „Da lese ich eben,
daß der Nord-Lxpreßzug
— entgleist ist — derselbe,
mit dem wir vor drei
Jahren gefahren sind."

Neberlegen.

Studiosus Streber: „Fürch-
test Du nicht auch, daß uns
aus der Frauenemanzipation
eine gefährliche Konkurrenz
erwächst?"
Studiosus Süffel: „Ach
Mumpitz, das Frauenzimmer
möchte ich sehen, das mich
untern Tisch trinkt!"
 
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