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Meggendorfer-Blätter — 58.1904 (Nr. 706-718)

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Nr. 718
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https://doi.org/10.11588/diglit.20903#0156
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Meggendorfer-Blätter, München


Gedankensplitter.
Die Lieb eist es nicht allein, was die Menschen aneinander
kettet — auch der Ls aß tut es. E. W.

Das Mitleid sagt uns oft die wahre Größe unsres
Unglücks.

Ls mag uns der erstbeste tadeln, aber Lob braucht
man sich nicht von jedermann gefallen zu lassen.
A. E.

Sind zwo Weiber beisamen, entsteht gar leicht ein Gerüchte;
Sind aber dreie vereint, wird das Gerücht zum Gericht.
A. L.

Das vollkommenere Glück ist stets das des — Nachbarn.
E.

Was der Dumme nicht versteht, langweilt ihn — den
weisen reizt es. L. P.

wer sein Licht nicht leuchten lassen kann, läßt gern
seine Brillanten glänzen. E- H-

Ls gibt Leute, die Dich lieber hundertmal trösten, als
einmal beglückwünschen. M-

Als dampft der- Wald, mein Kalke schreit —
Im Osten will es tagen;
Ich reite mit der schönsten Drau
Maus zu wildem Jagen.

Ein Keuerbrand durchglicht mein Herz,
Ein heißes, junges Sehnen . . .
Du kennst des Kslkners Liebe nicht —
Du siehst nicht seine Frönen.

Wie sich die Kavaliere keck
Kn ihren Kappen drangen . .
0 daß mein Kalk' sie würgen könnt'
Lit seinen spitzen Köngen!

Vie schönste Krau beachtet kaum
ver Herren zörtlich' Wimmern;
Was könnte sie das Liebesleid
ves armen Kalkners kümmern . . .?
Ernst Staus.
 
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