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Meggendorfer-Blätter — 63.1905 (Nr. 771-783)

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https://doi.org/10.11588/diglit.19790#0104
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Meggendorfer-Blätter. München

104


vie langen Schatten schrumpften ein,
va streift ein Jüngling ISngs dem Lain.
TmsLknn sproß ihm der erste Visum.
Er sah die Welt nur wie im Traum.
Mas andern ein Vlaublümlekn schien,
Ein Menschenauge ward's für ihn.
Wo er ein lauschig PIStzlein fand,
va winkt' ihm eine weiße Land.
Ihn grüßte rings In Wald und Vlur
vie eigne Seele nur.
Lelß stand die Sonne überm Tann,
va ging durchs Lied ein blasser Mann,
Sein Vlick war starr, sein Tritt
war schwer,
Er sah kein einzig Vlümlein mehr.
Er trat sie alle sühllos tot,
Er spürte nur des Lebens vot
Tnd hörte nur, wie Schritt für Schritt
ves Alltags Sorgen schlürften mit.
Sie huschten fern, sie tappten nah,
Wohin sein Auge sah.

Er lauschte ihr, er lauscht' dem Vach,
Er sah dem Spiel der Wellen nach,
Tnd wo am Weg ein Vlümlein stand,
Vs streichelt er's mit weicher ksand
Tnd saß daraus ein Wserlein,
Eieich kniet er nieder an dem Hain,
Wo er beim Spiel im Leidegras
vie Welt ringsum vergaß.

ward müd,
Ein stiller Wandrer zog durchs Lied.
Sein Lssr war weiß, sein Last« war licht,
Doch sonnig hell sein alt Eesicht.
Ein vöglein piepste sich zur Luh',
Vs blieb er stehn und horchte zu
Tnd einem Vlümlein aus der Au,
vem tupft' er ab ein Tränlein Tau
Tnd trieb sein Spiel mit Well und Wind —
Wie er gespielt als Lind. Ernst Mever.
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