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Meggendorfer-Blätter — 81.1910 (Nr. 1006-1018)

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Nr. 1018
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248 Meggsndorfer-Blätt?r, M ü n th e n CZcG'cjZcVc^y^!Äyc^!Zc !ZyV)


Eit! PftffihuS Touri ft: „Wie kommt es denn, dafj grad beim
Huberwirt fo niet Luftfchiffer ablteigen?“ ®®
— „Ja, willen S’, derSchlankl hat fein Rauch fang all’weil voll 6’felchts hängen,
und wenn die da in den 6’ruch ’neinhommen, der (ich da in d’ Höh’
zieht, kriegen f’ Hppetit und kehren ein!“

De Düwel is los!
De Düwels erklärten neulich mal
Den Streik mit alle Wann;
Weifter Urian makte grölten Skandal,
JTIIein, wat [log dat an?
Sei lachten em ut un makten Sratzen
Un lange Dä[en mit ehren Catzen;
Sei fteken de Cung em mielenweit ut
Un rälonnierten up Deuwel kumm rut!
UJat fei verlangten? — duwwelten Cohn
Un abends flchtuhrlchlul)!
Dat wir de reine Rebellion
Wang Stammen, Siir un Ruh.
Urobmudder Urian fobrte datwi[chen
Un kreg ’ne Cracht Prügel för't Rinnermifchen,
Un ut de Retels un Pfannen und Pech,
Da hülfen de Seelen, — dat 6nd wir weg!
TTleifter Urian fluchte fürchterlich:
„Dat jud) de Düwel hall
Ulat ji verlangt, dat givt dat nid)
Sör ein un alle Wal!
Jck will juch wiefen, wer Rerr und Weiter,
Un willn ji nid) ku[chen, infamigte Beifter, —
Raus alletaufamen ut min Lakai 1
Sör jud) givt Grfah woll dufend Wal!“
Bautz! flog dat obfternatfche (Jolk
Rut ut de Röllendör
Un as ’ne pickenlchwarte Wolk
Up unfen Irdball her.
Du is de Wolk jo längft ver[chwunden, —
De Düwels hemm alle Unnerkunft funden,
Wo, fegg ick nich,-ick fegg man blolt:
„Debmt juch in acht, de Düwel is los!“
1*1. Müller-ßrählert
Der elektrifdie öürtel
Don Eeonhard Berner
Wirklich, Prinzeffin Bibiana war die Schönlte.
Das ganze Land fchwärmte für fie, die Zei-
tungen brachten ellenlange Rrtikel über ihre
Toiletten, ihr Bild prangte in allen Schau-
fenltern. Das war ihr aber alles ganz egal;
(ie war kalt, eiskalt, fo kalt wie ein Wirts-
hausbraten. O®
„Bibi,“ tagte eines Tages ihr erhabener
Dater, „es wird Zeit, an Deine Uerlobung zu
denken. Unterbrich mich nicht! Ich habe
zwölf Prinzen befreundeter Länder einge-
laden, und Du darfit Dir den erwählen, der
Dir am beiten gefällt.“ Prinzeffin Bibiana
Tagte gar nichts, fondern «erlieg das Zim-
mer, fchlug die Türe fehr energifch zu und
lief in ihr Boudoir. Dort (teilte (ie Lieh vor
ihren Zauberfpiegel und zündete in einem
kleinen goldenen Becken etwas Wunder-
kraut an. Dann rief He dreimal: „Liebe
Patin, erfdteine!“ Beim dritten Male erfchien
ihre Patin, die mächtige Tee. Prinzeffin
Bibiana fchüttete ihr Herz aus. Man wollte
He jetjt verheiraten, und Lte wüljte nicht
warum, und fo gefalle es ihr viel befier ufw.
 
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