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Meggendorfer-Blätter, München

Kleines Mißverständnis

— „Sie habe» ja einc» richtigen Schmeerbauch, und in dem Paß
steht, Figur schlank! Schlank.... den haben Sie wohl gestohlen?"

— „Nee, der Bauch gehört mir, Äerr Gendarm."

Gut

Schaffner: „Wie kommen Sie in die zweite Klafse?"

Bauer: „Wissen S', i hab a Körberl Limburger Kaas, und da
hab i mir halt denkt: gehst wo nei', wo neamd is."

Wahres Geschichtchen

Frau Geheimrat Ä' bekommt zu Weihnachten
eine Sendung von ihrer Nichte, nebst folgendeni
Briefchen:

„Liebes Tantchen! Beiliegendes Perltäschchen
bitte freundlichst von mir anzunehmen; die Technik
ist meine eigene Erfindung, und ich habe es ange
fertigt mit vielen herzlichen Gedanken für die
Empfängerin! In Liebe, deine Erna.

2lls die beglückte alte Dame das reizende
Präsent näher untersucht, fällt aus der Tasche ein
roter Zettel mit dem Aufdruck: Amtausch der billigen
Gelegenheitskäufe nicht gestattet.

Kaufhaus Schmidt Söhne.

M. Rubinstetn

Das Schicksal des Grafen Bockenfeld

Von Peker Robinson
Mein Freund Willibald hatte es sich in den
Kopf gesetzt, einer derjenigen deutschen Schriftsteller
zu werden, die man gemeinhin als „gewandte Ew
zähler" bezeichnet. Zu diesem Zweck schrieb er zwanzig
türze Novellen, eine nach der andern. Das klingt
selbstverständlich, ist es aber durchaus nicht. Im
Gegenteil, es gibt eine Masse Schriftsteller, die mehrere
Arbeiten gleichzeitig, wie man so sagt, unter der
Feder haben oder auch unter der Schreibmaschine,
drei oder vier oder füns oder noch mehr. Es kommt
dabei auf den Llmfang des geschäftlichen Betriebes
u»d die besondere Arbeitskraft an. Wenn dabei die
Sachen auch einmal etwas durcheinander konimen
und aus einer Geschichte etwas in eine andere gerät,
so schadet das doch nichts. Das Publikum merkt
es in der Regel gar nicht. Das Publikum - die
verehrten ^lnwesendcn natürlich ausgeschlossen -
ist viel zu dumm dazu. Es läßt sich alles Mögliche
bieten, besonders von Schriftstellern, die Nuf haben.

Fatal

M ada m e <sich in der Kllche dic Äcinde
waschend>: ,Plber, Marie, was ist das
für eine Seife? Sie riecht ja ab-
scheulich! Das ist doch nicht unsere
Küchenseife?"

Köchin: „Das ist die Seife, die
mir gnädige Frau zu Weihnachten
geschenkt hat . . . ."

Schüttelreime

Ich fühl es täglich: Ich verflache,
Indes ich manchen, der da mehr kann,
In eitlem Wahn als Viech verlache.

Aaba

Der schlimmste von der Sportevielen,
Ist das Pianofortespielen.

Der Wächter in der Mütze wacht,
Der Studio mit ihm Witze macht.

Er ist Iurist, jedoch sein Nichtertum
Genügt ihm nicht, er strebt nach
Dichterruhm.

Theorie und Praxis

— „Wollen wir nicht gehn, Emma? Mir wird hier kühl, und ich habe doch Lusten."

— „Sitzen bleibst du und hältst gefälligst den Mund. Erst muß ich mit dem Buch
fertig werdeu: Das Geheimnis, seinen Mann glücklich zu machen."
 
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