Meggenöorfers humoristische Blätter.
Mit dem Zaunpfahl.
Junger Arzt: „Ja, zaubern kann
unsere Wissenschaft nicht, zum Bei-
spiel keinen Menschen verjüngen."
Aeltliche Dame: „Aber Sie könnten
einen doch zu einer jungen Frau
machen?"
ist ein wunderhübscher Bengel,"
Sprach der Vater zu dem Sohne,
„Sollst zu pofe gehn als Page,
Solche Stellung ist nicht ohne.
palte Dich nur an die Weiber,
Schneller gibt's kein Avancieren
Als durch sie, Du hast das Zeug ja I
Also ihnen stets parieren I
Denn ich sage Dir, Erfahrung
Lehrt's — und darauf kann man weiten —
wer sich ihnen angenehm macht
Strauchelt nie auf Pofparketten!"
Zu schön.
Und der wunderschöne Page
War noch kaum acht Tag bei pofe,
Liebte ihn vom Edelfräulein,
Was da weiblich, bis zur Zofe.
Streng gehorsam der Belehrung
Lächelte er allen, alleu;
Doch das wollte von den vielen
Reiner einzigen gefallen.
Ganz alleine wollt' ihn minnen
Jede von den hübschen Damen,
Und so gab sich's, daß aus Eifer-
Alle nicht zum Ziele kamen.
Eine war der andern neidig,
'S kam kein Rendezvous zu stände,
Reine gönnte es der andern,
Daß sein Mund auf deren brannte,
Bis die Fürstentochter selber
Auch an ihn ihr Perz verloren —
Nun zwang alle Etikette,
Äug' zu haben nicht und Dhren.
Leider fühlt ein Page menschlich,
Ist kein Liebesdiplomate,
wär' versierter er im Pofdienst
Schon gewesen: „welche Gnade . . .!"
Daß urhäßlich die Prinzessin,
pätt' er klug dann übersehen,
Peiß geküßt die welken Lippen,
Statt sich — schrecklich! — wegzudrehen.
Und was war der Schluß des Ganzen?
Ihn traf schrecklichste Misere —:
Weil zu schön er war gewesen
Flog er aus der pofcarriere!
Mit dem Zaunpfahl.
Junger Arzt: „Ja, zaubern kann
unsere Wissenschaft nicht, zum Bei-
spiel keinen Menschen verjüngen."
Aeltliche Dame: „Aber Sie könnten
einen doch zu einer jungen Frau
machen?"
ist ein wunderhübscher Bengel,"
Sprach der Vater zu dem Sohne,
„Sollst zu pofe gehn als Page,
Solche Stellung ist nicht ohne.
palte Dich nur an die Weiber,
Schneller gibt's kein Avancieren
Als durch sie, Du hast das Zeug ja I
Also ihnen stets parieren I
Denn ich sage Dir, Erfahrung
Lehrt's — und darauf kann man weiten —
wer sich ihnen angenehm macht
Strauchelt nie auf Pofparketten!"
Zu schön.
Und der wunderschöne Page
War noch kaum acht Tag bei pofe,
Liebte ihn vom Edelfräulein,
Was da weiblich, bis zur Zofe.
Streng gehorsam der Belehrung
Lächelte er allen, alleu;
Doch das wollte von den vielen
Reiner einzigen gefallen.
Ganz alleine wollt' ihn minnen
Jede von den hübschen Damen,
Und so gab sich's, daß aus Eifer-
Alle nicht zum Ziele kamen.
Eine war der andern neidig,
'S kam kein Rendezvous zu stände,
Reine gönnte es der andern,
Daß sein Mund auf deren brannte,
Bis die Fürstentochter selber
Auch an ihn ihr Perz verloren —
Nun zwang alle Etikette,
Äug' zu haben nicht und Dhren.
Leider fühlt ein Page menschlich,
Ist kein Liebesdiplomate,
wär' versierter er im Pofdienst
Schon gewesen: „welche Gnade . . .!"
Daß urhäßlich die Prinzessin,
pätt' er klug dann übersehen,
Peiß geküßt die welken Lippen,
Statt sich — schrecklich! — wegzudrehen.
Und was war der Schluß des Ganzen?
Ihn traf schrecklichste Misere —:
Weil zu schön er war gewesen
Flog er aus der pofcarriere!