Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst (31.1897 (Nr. 354-366))

München

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Wien I.

Domgasse


XXXI, Vü, Nr, 12,

(Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen vorbehalten).

<Wer Fortschritt unsrer Zeiten
In jeder wissenschaft —

Es läßt sich nicht bestreiten —

Ist wirklich fabelhaftl

Luftschiffe, Telegraphen,

Damps, Llektricität,

DStrahlen, Phonographen —
Wenn das so weiter geist

Wird denniächsr Babn sich brechen
Lin neuer Apxarat,

Durch den man außerm Sprechen
Auch küssen kann — per Drahtl

Führt man den so erprobten,

Dann in die Praxis ein,

So wird er den verlobten
Bald unentbehrlich sein,

Deun, wohnt er auch in Danzig
Und sie am Aongofluß,

Uin Pfennig fünfundzwanzig
verbindet sie ein Außl

Ls fliehen rasch die Stunden
Beim Kosen beiderseiis,

Vft wird man falsch verbunden,
Auch das hat seinen Reizl

Ulan wechselt sroh und heiter
Llektrisch Äuß um Auß,

Und will man nicht mehr weiter,

So ruft man: „Danke, Schlußl"

Zwar, bei dem kolossalen,
Allseitigen Gebrauch,

Gäb's wohl zu öfter'n Ulalen
'nen kleinen Irrtum auch.

Wie wär' mit vollem Grunde
Lin Bräutigam entsetzt,
wenn xlötzlich käm' die Uunde:
„Die Rummer ist besetztl"

Auch könnt' es leicht geschehen,

Wenn man nicht achtsam ist,
vaß einer aus versehen
Die Schwiegerinutter küßt.

Indes, gesteh'n wir's offen:

's wär' praktisch für die welt;

Wir wollen nur noch hoffen,

Daß einer drauf verfälltl

O. E. Wantalowicz