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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 15.1893 (Nr. 144-154)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20273#0097
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L. Meggendorfers ^umoristische Blätter.

3

Kpülier.

DieToilette ist die Reklame
der Frau. Lp.

Lin Vrden ist oft das
pflaster für eine Mimde
im Geldbeutel. W. L.

R)as ist schwieriger als
glücklich zu sei» ? Glaii ben,
daß nian es ist. >»

tDenii die Not nicht er-
finderisch wäre, daim würden
öie Trstnoiiiigeii bald Not
leiden. R. M.

'veitaus die meistenFraiien
verstesten andere ttkänner
besser, als istre eigenen.

R. M.

Die Stinime des Gemissens
gleicht deniTicken derTaschen-
ichr, das ini LLrm des Tages
nicht zu uns dringt, aber in
der Stille der Nacht sich stör-
bar niacht. vr. E. R.

Idealisinur ist ein Ldel-
stein nnd obwohl wertvoll,
selten und schön - dennoch
schlecht bezahlt. Lp.

Lin einziges Ideal, das
sich verwirklicht, entschädigt
für stnndert zerstörte. Lp.

Uein verstanö geht so
sichern Schritt, daß er nie
über das kferzstolpernköiinte.

Muim.

Schnell fertig istdie Iugend
mit dem — Geld l F. L.

Man kann die Uneippkur
gebrauchen und doch wissen,
wo einen der Schuls drückt.

H. H.

„Es hat inich herzlich ge-
freut," sagen viele und be-
sitzen gar kein Lferz. H. H.

Weihnachts-Aec. W

in chiinniel Nacht und draußeu Tis und Schnee, W
Steig ich sternieder, ich, dic lveihnachtsfee
Und schwinge leise nieincn Zailberarm.

Wie wird cs in den bferzen allen warm l
Und in die Traurigkeit der Wclt stinein
wirft Liebe einen hellen weihnachtsschein. rS

Am bfimmel Nacht und draußen Lis und Schnce —
sZnikferzenLieb'ilndLicht;Dasschafftdie Meihnachtsfee.

(Larti's „Uummern."

n einem nebligen Novembertage saß in seinem Speise-
zimmer in F., einem belebten vorort einer bekannten
ksaupt- und Residenzstadt, Lferr Rentier F., in Gesell-
schaft seiner Frau und jungen Tochter behaglich seinen „Iausen-
kaffee" nehmend. kferr F. ist im gedachten vorort eine seit
langen Iahren ansässige und geachtete Persönlichkeit, Uaus-
besitzer und Gemeinderat und erfreut sich bei ksoch und Nieder
einer allgemeinen Bsliebtheit, sowie er als milder wohlthäter
von den Armen sehr geschätzt wird. Umsomehr mußte es sowohl

ihm als seinen Damen auffällig erscheinen, daß xlötzlich im graueu
Lichte des Novembertages auf dem gegenüberliegenden Trottoir
ein dort sonst nie sichtbarer Schutzmann erschien und die im
ksochparterre befindliche Wohnung des Rentiers, fortwährend
anf nnd ab patroullirend, scharf beobachtete. „Schau, sagte
kserr F. aufmerksam werdend zu seiner Gattin, „schau," der
Schutzmann geht da schon ö wlinuten hin und her und begafft
unser ksausl Sollte was nicht in Vrdnung seini' Aber was?
ksa! jetzt kommt er ja über die Straße direkt auf unser Thor
 
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