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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 4.1891 (Nr. 1-13)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20269#0033
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L. Meggendorfers tHumoristischc Llätter.

27


^affinierker (Zenutz.

IDaine: „Herr Rittmeister, warum drücken 2ie bald das
rechte, bald das linke Auge zu, wenn 5ie mich ansehen?"
Rittmeister: „A.lill Aauber Ihres Anblickes peu n peu
genießen!"

dZilzverstnndrn.

Lin Lonrist besuehte bie sächsische Lchweiz und
trifft daselbst einen gemütlichen Aachsen, welcher ihm
alle die Zehenswürdigkeiten dieser iöegend zeigt.
Als sie zum Aönigstein gelangen, wird der biedere
Äachse plötzlich melancholisch und erzählt mit weiner-
licher Ktimme: „Bäh'n Ae mei Autester, hier war
äie's nämlich, wo vor änne Z Iahrcn mei Zchwäslcr-
gind sich von oben in de kräßliche Diefe 'nein-
! stärzte.—

Teilnehmend srug der Lourist: „tvohl aus
Nelancholie oder Despcration?"

„Ach nee, mein liebstes Herrchen, erwidert der
^achse — aus Aleen-Lungwitz bei Aieißen.

u trnr r.

Tie Krau Assessor hat ein neues Aiantelet ge-
sehcn, wclches ihi: ebenso nötig wäre als es ihr
reizend stüiide. Nachdem sie längere Zeit darüber
nachgedacht hat, aus welche Aleise sie ibren Aiann
gewinncn könnle, ihr dasselbe zn kansen, probicrt
sie es endlich anf solgende Art.

„Liebes Aiännchen," sagt sie schr zärtlich, als
sich der Assessor stiürtzens anschickt, in's Lnrcan zu
gehen „ich iverdc Tir heute wicder einmal Tcine
Leibspcise kochen!^

Aber er riecht den Lraten. „Aicht doch," sagt
er hastig, „ich habe leider bemerkt, daß sie bis jetzt
jedesmal mindestens auf zwanzig stiark gekommen
ist, und ich habe mir deshalb einc so kostspielige
Liebhaberei ganz abgewöhnt!"
 
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