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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 4.1891 (Nr. 1-13)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20269#0103
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L. Meggendorfers Humoristische Blätter.


I^m Drsngr des ^rschästrs.

Der Deiteles hat einen Wildprethandel, der manchmal besonders
dadurch einträglich ist, wenn die Mlderer ihm das in Achlingen ge-
fangene Wild um einen Lpottpreis beischleppen.

2o kamen eines Abends einmal ihrer viere beim T-eiteles
mit einer größern Anzahl Hasen zusammen, die der Teiteles auch
richtig kaufte und nächsten Norgen seiner Hrau und Tochter, die den
Narkt bezogen, der Aeklame und des besseren Abganges wegen, eine
von ihm selbst verfertigte Tafel mitgab, welche sie an ihrem Stande
befestigen sollten. — Tas thaten denn die Weiber auch, doch als der
Norgennebel des kalten Mntertages sich zerteilte, hatte die Tafel eine
ganz andere Mrkung als Teiteles sich's vorgestellt — denn die heilige
Herinandad konfiszierte das sämmtliche Mld und nahm ihn trotz allen
Läugnens noch barbarisch in Ltrafe. llnd warum? Aun der Deiteles
hatte im Drange des Teschäftes die Cafel so beschrieben:

Hasen, Hasen
frisch vom

— F a n g.

-S-KS-

I)ir ^Vrisr.

's ging Liner stolz des lVegs darein
2lls er ganz xlötzlich stolperte,

Da kicherten zwei Backfischlein,
lveil er so komisch fiolxerte.

Lr sah sich nm: „INein liebcr Gott!"
Ihr treibt es jnst wie Alt und Iung;
Die kleinen Snnder ernten Spott,

Die großen nur Bewunderung!

Den Stolprer lacht ihr aus zur Straf',
So geht es aus der ganzen lVelt;
Doch vor Lntzücken seid Ihr paff,
lVenn Liner Luch zu Füßen fällt!
 
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