DER IRRTUM
Der grögte Teil der Schickschen Notizen bezieht
sich auf die Farbe. Auch die Behandlung der Komposition,
der Wirkung der Verhältnisse nimmt grogen Raum ein.
Desgleichen ist oft von Kontrasten aller Art die Rede.
Farbe, Verhältnisse, Kontraste, Komposition: das ist un-
gefähr alles, auf das es in der Malerei ankommt. Ich
leugnete im ersten Teil, daß Böcklin künstlerische Ab-
sichten erreichte, und lieg dahingestellt, wie weit er
sie hegte. Bei Schick scheinen nun gerade die Träger
solcher Absichten die Hauptrolle zu spielen, spielten sie
auch. Böcklin hat sich nicht zum Spag so eingehend
darüber unterhalten. Wir bemerken außerdem den
Niederschlag dieser Bedeutung in den Änderungen, die
Böcklin, während Schick bei ihm war, an den Bildern
vornahm und in denen, die Schick an seinen eigenen
Arbeiten, dem Rate des Meisters folgend, bewerkstelligte.
Schon die Überfiille solcher Notizen spricht, wenn nicht
gegen das Sachliche, so gegen den weitgehenden Um-
fang meiner Behauptungen. Es klingt nicht wahrschein-
lich, dag jemand gar nichts von einer Sache weig, von
der er sein Leben lang redet, noch dazu in ergiebigstem
Mage handelt.
Aber diese Erwägungen entspringen billigen
Schliissen, die sich schon oft genug als triigerisch er-
wiesen haben. Noch weniger wahrscheinlich, als dag ein
Böcklin 9
Der grögte Teil der Schickschen Notizen bezieht
sich auf die Farbe. Auch die Behandlung der Komposition,
der Wirkung der Verhältnisse nimmt grogen Raum ein.
Desgleichen ist oft von Kontrasten aller Art die Rede.
Farbe, Verhältnisse, Kontraste, Komposition: das ist un-
gefähr alles, auf das es in der Malerei ankommt. Ich
leugnete im ersten Teil, daß Böcklin künstlerische Ab-
sichten erreichte, und lieg dahingestellt, wie weit er
sie hegte. Bei Schick scheinen nun gerade die Träger
solcher Absichten die Hauptrolle zu spielen, spielten sie
auch. Böcklin hat sich nicht zum Spag so eingehend
darüber unterhalten. Wir bemerken außerdem den
Niederschlag dieser Bedeutung in den Änderungen, die
Böcklin, während Schick bei ihm war, an den Bildern
vornahm und in denen, die Schick an seinen eigenen
Arbeiten, dem Rate des Meisters folgend, bewerkstelligte.
Schon die Überfiille solcher Notizen spricht, wenn nicht
gegen das Sachliche, so gegen den weitgehenden Um-
fang meiner Behauptungen. Es klingt nicht wahrschein-
lich, dag jemand gar nichts von einer Sache weig, von
der er sein Leben lang redet, noch dazu in ergiebigstem
Mage handelt.
Aber diese Erwägungen entspringen billigen
Schliissen, die sich schon oft genug als triigerisch er-
wiesen haben. Noch weniger wahrscheinlich, als dag ein
Böcklin 9