Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meier-Graefe, Julius; Menzel, Adolph von [Ill.]
Der junge Menzel: ein Problem der Kunstökonomie Deutschlands — Leipzig, 1906

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25426#0090
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8o

DER ZEICHNER

den wahren Menzel, der selbst heute, im Zenit seines
Ruhmes, nur einem Dutzend Menschen offenbar ist,
wiederzuhnden. Wie lange hat es gedauert, bis man unter
den Karikaturen Daumiers den genialen Maler ent-
deckte, trotzdem dieser sich in umfangreichen Werken,
solider als die Blätter, die sie zudeckten, ausgesprochen
hatte! . Die Halbheiten Menzels sind nur tote Gewichte
auf seiner Fahrt in die Höhe, und er wäre viel höher
gestiegen, wenn er sich entschlossen hätte, den Ballast
über Bord zu werfen. Was den Biographen des po-
pulärsten Bürgers Berlins interessiert, der in den ge-
zeichneten Anekdoten viele Dokumente findet, sagt nichts
vom Künstler. Uns gehen nur die Werke an, in denen
Menzel mit größter Energie darauf drang, sich die
freie Bewegung zu sichern. Denn nur der Anblick
dieses freien Spiels lockt uns, die eigene Seele zu tummeln.
 
Annotationen