Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meier-Graefe, Julius
Die weisse Strasse — Berlin, 1930

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.30357#0309
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ganz aus deiner Verbannung in die seine zu bringen,
wird der dritte Akt ergeben.

ar nicht geschlafen und die Nervosität guter

Tage. Bruck liest. Wenn ich mich nicht rühre,
rührt er sich auch nicht, und wenn es elf Uhr würde.
Dabei ist heute sein Badetag, und ich habe das Feld
zu räumen. Ich bin liegen gebheben mit der Mattig-
keit in den Knochen, von der man weiß, sie verfhegt,
wenn man nur die Feder in die Hand nimmt. Es ist
Schlemmerei, es nicht zu tun und noch ein bißchen
zu warten. Gestern war ein wunderbarer Tag, heute
wird es wieder wunderbar werden.

Meine Beziehungen zu der Außenwelt verdünnen sich
zu der Gazewand vor dem Fenster. Ich höre alles
und weiß nach einer Minute kein Wort mehr. Mein
Gesicht hört zu. Ich nicke, bewege die Hände, sage
ja, ja — vielleicht — meinen Sie? — höchst merk-
würdig! — Dabei bin ich mit dem Prinzen und suche
nach der Redensart, mit der du ihn wieder abtust.
Gestern habe ich Bruck mit dem Namen des Busen-
freundes aus dem Stück angeredet.

General Bumbum ist von einem Kosaken mit der
Knute traktiert worden, Riesengeschichte. Er hat
ganz ruhig dem Turnen zugesehen innerhalb der
Grenze; der Kosak behauptet, außerhalb der Grenze.
Die Sülze in allen Zuständen. Große Konferenzen
bei General Huntermann. Bruck hat vorgeschlagen,
einen verbanntenPolen, denFaher kennt, mit demBe-
schwerdebrief nach Irkutsk zu senden, da hier natür-
hch kein Brief durchgelassen wird. Eine Beschwerde
an den Kriegsminister.

295
 
Annotationen