DAS MARSFELD (IM HINTERGRÜNDE DAS WASSERSCHLOSS UND DER ELEKTRICITÄTSPALAST)
und tausend andere. Zurück an die Seine, zwischen
den Jagd- und Schiffahrtspalästen hindurch auf die
lenabrücke. Von da erblickt man auf dem soeben
verlassenen Ufer den Eisenkoloss von Creusot mit
den Gebäuden für Heer und Flotte daneben und dem
Haus der deutschen Marine. Und kommt man end-
lich zum Trocadero hinauf, wo vielleicht das Lieb-
lichste des Ganzen wartet, die Häuschen der Kolonien,
so ist wieder die Müdigkeit verschwunden. So eng
auch vieles zusammengebaut ist, der Blick findet
immer wieder ins Freie, ruht auf weiten Flächen aus,
von deren Enge im Einzelnen von weitem nur das
Massige bleibt. Dem Festordner ist es thatsächlich
gelungen, seine Gäste bis zuletzt in Atem zu halten.
Das ist schliesslich die Hauptsache; die Aus-
stellung ist so eminent verteilt, dass trotz der enormen
Fülle alles gesehen werden kann, ohne sich die
Sinne zu verrenken. Die Landschaft ist benutzt, als
ob auch sie nur eigens für die Ausstellung geschaffen
wäre. Der Clou ist diesmals ein alter, aber deshalb
nicht weniger lieb: es ist die Seine, die immer wieder
die Augen kühlt, wenn sie sich müde gesehen. In
Chicago war es der See, in dem sich das Schwanen-
weiss der Paläste spiegelte; aber er hatte nicht die
geschmeidige Verwendbarkeit dieses lieblichsten aller
Flüsse. Man glaubt die Pariserin zu sehen, wenn
man die Seine verfolgt, wie sie sich geschickt mit
koketten Windungen durch die breiten aufgeputzten
fremdländischen Häusergesellen durchwindet, hier
und da eine verstohlene lockere Liebkosung zurück-
lassend. Es fliesst etwas von dem in ihren Ge-
wässern, was wir an Paris anbeten: die Frische trotz
alledem, die Grazie, fast möchte man sagen: die
Unschuld. M.-G.
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und tausend andere. Zurück an die Seine, zwischen
den Jagd- und Schiffahrtspalästen hindurch auf die
lenabrücke. Von da erblickt man auf dem soeben
verlassenen Ufer den Eisenkoloss von Creusot mit
den Gebäuden für Heer und Flotte daneben und dem
Haus der deutschen Marine. Und kommt man end-
lich zum Trocadero hinauf, wo vielleicht das Lieb-
lichste des Ganzen wartet, die Häuschen der Kolonien,
so ist wieder die Müdigkeit verschwunden. So eng
auch vieles zusammengebaut ist, der Blick findet
immer wieder ins Freie, ruht auf weiten Flächen aus,
von deren Enge im Einzelnen von weitem nur das
Massige bleibt. Dem Festordner ist es thatsächlich
gelungen, seine Gäste bis zuletzt in Atem zu halten.
Das ist schliesslich die Hauptsache; die Aus-
stellung ist so eminent verteilt, dass trotz der enormen
Fülle alles gesehen werden kann, ohne sich die
Sinne zu verrenken. Die Landschaft ist benutzt, als
ob auch sie nur eigens für die Ausstellung geschaffen
wäre. Der Clou ist diesmals ein alter, aber deshalb
nicht weniger lieb: es ist die Seine, die immer wieder
die Augen kühlt, wenn sie sich müde gesehen. In
Chicago war es der See, in dem sich das Schwanen-
weiss der Paläste spiegelte; aber er hatte nicht die
geschmeidige Verwendbarkeit dieses lieblichsten aller
Flüsse. Man glaubt die Pariserin zu sehen, wenn
man die Seine verfolgt, wie sie sich geschickt mit
koketten Windungen durch die breiten aufgeputzten
fremdländischen Häusergesellen durchwindet, hier
und da eine verstohlene lockere Liebkosung zurück-
lassend. Es fliesst etwas von dem in ihren Ge-
wässern, was wir an Paris anbeten: die Frische trotz
alledem, die Grazie, fast möchte man sagen: die
Unschuld. M.-G.
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