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SCHWEBE-
BAHN

verwandelt werden kann; vermittelst weniger Hand-
griffe befördert man Rouleaux, Olasfenster und Sei-
tenwände hinauf unter die Deckenwölbung des
Waggons. Das alleinig Interessante von höherer
Bedeutung auf elektrischem Gebiete steht ausserhalb
der Hallen, es ist die elektrische Schwebebahn nach
dem Langenschen System, von der die „Continentale
Gesellschaft für elektrische Unternehmungen" (vorm.
Schuckert) in Vincennes eine Teilstrecke vorführt,
zur gleichen Zeit, in der ihre erste Anlage, die
kühne Konstruktion der Schwebebahn Barmen-
Elberfeld - Vohwinkel, den praktischen Wert der
deutschen Erfindung beweisen soll. Wer den
grossen Waggon in Vincennes an der von hohen
eisernen Trägern gehaltenen Schiene hängen sieht,
der begreift sofort, dass dieser Weg durch die Lüfte
einer der Zukunftswege für unsere Verkehrsmittel
sein wird. In den Strassen der grossen Städte wird
man in Zukunft nicht mehr die schnellen Bahnen
dulden können, sie müssen hinunter in die Erde
oder hinauf in die Lüfte. Das freie Luftschiff ist
noch ein weit ent-
fernter Zukunfts-
wunsch , wie der

halb gelungene
Zeppelinsche Ver-
such beweist; wir
wollen zufrieden
sein, wenn ein „Luft-
schiff" sich vorläufig
mit einer Schiene
begnügt und volle
Sicherheit gewährt.
Das Langen'sche
System bietet gewiss
eine wertvolle Ver-
besserung für den

Personenverkehr

DIE DEUTSCHE SCHWEBEBAHN IN VINCENNES

auf kurzen Strecken. Vor Untergrundbahnen hat
die Schwebebahn den Vorzug der geringeren An-
lagekosten; sie wird überall, die Untergrundbahn
häufig nicht ausführbar sein — vorläufig indessen
hat die Untergrundbahn den Vorzug der erprobten
Betriebssicherheit voraus. Auch ist der Anblick der
durch die Luft ziehenden Kolosse an plumper Schiene
und schweren Eisenträgern kein allzu erfreulicher;
was da unter der Erde fährt, stört uns absolut nicht
mehr und raubt weder Luft noch Licht. Ein an-
derer elektrischer Versuch wird von dem Ingenieur
Lombard-Gerin in Vincennes vorgeführt, eine Art
Omnibus mit elektrischer Oberleitung, der frei, nicht
auf Schienen läuft. Zwei Drähte, der eine für Strom-
zu-, der andere für Stromrückleitung, bilden die
Oberleitung; auf diesen Drähten läuft ein vom
Omnibus aus in Betrieb gesetzter kleiner Kontakt-
Motorwagen, der mit einer hohen, auf dem Omnibus
feststehenden Stange verbunden ist. Der Omnibus
läuft recht rasch und macht recht sicher seine Kurven;
trotz der günstig ausgefallenen Versuche können

wir uns mit dem
Wildling nicht be-
freunden.

Von der recht
reich beschickten
Ausstellung einzel-
ner Teile für den
Lokomotiven- und
Wagenbau seien er-
wähnt die nach der
Hönigswaldschen
Methode befestigten
Radreifen, die ame-
rikanischen Auto-
matic-Coupler der
Mc. Conway and
Torley - Compy.

ÖSTERREICHISCHER EISENBAHN-PAVILLON

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