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Société des Antiquités <Kassel> [Hrsg.]
Mémoires de la Société des Antiquités de Cassel — 1.1780

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Tiedemann, Diet.: Über die Minerva
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https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0332

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Uber
DIE MINERVA.
Vorgelefen den 3ten November 1777.
von
Die t. TlEDEM ANN,
Proseffor am Carolimim.
ï^rlythoîogie bey allen Völkern ist kein auf einmahl, vom
einem Manne, oder nach einem Plane erfundenes und ausge-
arbeitetes; sondern in sehr verschiedenen Zeiten, von sehr ver-
schieden ausgeklärten, und nach sehr verschiedenen oft entge^
gengesetzten Ablichten grollen Theils durch Zusall entstandenes
Gebäude vonReligionsmeynungenund heiligen Sagen. Nach
Verfchiedenheit des Grades der Cultur, muss nothvvendig auch
fie allemahl verfchieden werden. Mythologie serner bey Grie-
chen und Römern ift nicht einmahl von einem, sondern von sehr
verfchieden denkenden Völkern ersunden , und mehr nach äuse-
ren Zufall, als innern Beftimmungs-Gründen zufammen gefezt.
Wer auch nur einige Bekanntfchafft mit Herodot, oder einigen
alten Scholiaften hat, kann diefenSatz nicht in Zweifel ziehen.
Aus bey den Sätzen ergeben fich einige wichtige, von den
meiften bisherigen Mythologen nicht genug beherzigte Folgerun-
gen. Die eine ; dafs alle bis jezt erdachte Mythologie - Syfte*
me nothvvendig einiges in der Fabel, keins alles für lieh hat;
folglich fo lange man das Chaos von Nachrichten nicht fondert,
unmöglich für keins entfehieden werden kann. Die andere:
 
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