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Stockhausen: Ueber die oekonomischen Alterthümer
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.5548#0416
lieber die oekononùfchen AlUrthümer.
357
wirthschast bezogen hat. Es dauerte nicht nur gewisser maßen
fori, als die Deuclchenfchon srändige Wohnfitze hatten, sondera
wir haben bis aus den heutigen Tag Spuren dieses Hirtenlebens,
die selbst in den eultivirtellen deutschen Ländern übrig geblieben
sind. Diese Spuren so viel möglich bis aus ihren Ursprung zu ver-
solgen, die Hauptrevolutionen nebst ihren Ursachen und Wirkun-
gen zu ersorfchen und auseinander zu setzen, und endlich den Zu-
sammenhang zu bemerken, in welchem jene Ueberbleibfel des
ehmaligen Hirteniebens mit andern Theilen der Landwirthschast
liehen ---- Das alles würde nicht blos Besriedigung der Neugier-
de heifiTen, es würde zu einer Menge der gemeinnüczigsten Be-
trachtungen Anlafs geben, und viele neuere Oeconomillen wür-
den immer mehr überzeugt werden, wie fchwer es fey, manche
Modeprojecle durchzufetzen , und wie wenig es ftatt finde, ein-
zelne Theile heraus zu reifTen, und dadurch das Ganze der deut-
fchen Landwirthfchaft nur noch mehr zu verunftaken.
Die oeconomischen Alterthümer der Klöster, wären eine
gl eich wichtige Materie^ und fie würden wenigftens sehr dazu bey-
tragen, dafs viele der ä!teilen Stifter gegen den Vorwurf der An-
dächteley fehr gefichert würden. Mçhts Ungewöhnlicher, als die
Klöller sür eine Laft der Staaten sauszufchreyen, aber lehr seiten
wird der Nutzen erkannt, den sie in Ablicht aus den Anbau von
Deutfchland geleiftet haben, und eben fo leiten widerfährt ihren
Stiftern die Gerechtigkeit, dass sie bey der ersten Anlage m ehr Be-
wegungsgründe als die Andacht gehabt hätten. Esiitgewiss,
dafs die Absicht derjenigen Stister die sich nicht über ihr Zeitalter
erheben konnten, nur von der Andacht beltimmt wurde, aber
eben so gewiss Ül es, dass das Augenmerk der größeren Regenten
alsdann wem; sie Kiölter ftisteten , vorzüglich aus den Anbau
Yy %
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wirthschast bezogen hat. Es dauerte nicht nur gewisser maßen
fori, als die Deuclchenfchon srändige Wohnfitze hatten, sondera
wir haben bis aus den heutigen Tag Spuren dieses Hirtenlebens,
die selbst in den eultivirtellen deutschen Ländern übrig geblieben
sind. Diese Spuren so viel möglich bis aus ihren Ursprung zu ver-
solgen, die Hauptrevolutionen nebst ihren Ursachen und Wirkun-
gen zu ersorfchen und auseinander zu setzen, und endlich den Zu-
sammenhang zu bemerken, in welchem jene Ueberbleibfel des
ehmaligen Hirteniebens mit andern Theilen der Landwirthschast
liehen ---- Das alles würde nicht blos Besriedigung der Neugier-
de heifiTen, es würde zu einer Menge der gemeinnüczigsten Be-
trachtungen Anlafs geben, und viele neuere Oeconomillen wür-
den immer mehr überzeugt werden, wie fchwer es fey, manche
Modeprojecle durchzufetzen , und wie wenig es ftatt finde, ein-
zelne Theile heraus zu reifTen, und dadurch das Ganze der deut-
fchen Landwirthfchaft nur noch mehr zu verunftaken.
Die oeconomischen Alterthümer der Klöster, wären eine
gl eich wichtige Materie^ und fie würden wenigftens sehr dazu bey-
tragen, dafs viele der ä!teilen Stifter gegen den Vorwurf der An-
dächteley fehr gefichert würden. Mçhts Ungewöhnlicher, als die
Klöller sür eine Laft der Staaten sauszufchreyen, aber lehr seiten
wird der Nutzen erkannt, den sie in Ablicht aus den Anbau von
Deutfchland geleiftet haben, und eben fo leiten widerfährt ihren
Stiftern die Gerechtigkeit, dass sie bey der ersten Anlage m ehr Be-
wegungsgründe als die Andacht gehabt hätten. Esiitgewiss,
dafs die Absicht derjenigen Stister die sich nicht über ihr Zeitalter
erheben konnten, nur von der Andacht beltimmt wurde, aber
eben so gewiss Ül es, dass das Augenmerk der größeren Regenten
alsdann wem; sie Kiölter ftisteten , vorzüglich aus den Anbau
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